Côte Vermeille

Côte Vermeille
Lage der Côte Vermeille an der französischen Mittelmeerküste (orange)
Lage der Côte Vermeille an der französischen Mittelmeerküste (orange)
Lage der Côte Vermeille an der französischen Mittelmeerküste (orange)
Côte Vermeille (Okzitanien)
Côte Vermeille (Okzitanien)
LageFrankreich Frankreich
GewässerMittelmeer
VonArgelès-sur-Mer (Plage du Racou)
42° 32′ 10″ N, 3° 3′ 32″ O
BisCerbère (Punta de l'Ocell)
42° 26′ 6,1″ N, 3° 10′ 28,9″ O
Länge30 km

Koordinaten: 42° 31′ N, 3° 8′ O

Die Plage du Racou im Süden von Argelès-sur-Mer; auf der Bergspitze im Hintergrund der Tour de Madeloc
Der Tour de Madeloc und die Küstenorte Argelès-sur-Mer und Collioure

Die Côte Vermeille (deutsch etwa „leuchtend rote Küste“) ist der südwestlichste Abschnitt der französischen Mittelmeerküste. Es gibt auch einen Kanton gleichen Namens.

Geographie

Die Côte Vermeille ist eine stark gegliederte Felsküste entlang der östlichen Pyrenäenauslaufer im Massif des Albères. Sie erstreckt sich von der Plage Racou südlich von Argelès-sur-Mer bis zur spanischen Grenze bei Cerbère; in ihren windgeschützten Buchten verbergen sich die Badeorte Collioure, Port-Vendres, Banyuls-sur-Mer und Cerbère. Vor der Küste der Côte Vermeille erstreckt sich der südliche Teil des Meeresnaturparks Golfe du Lion.

Geschichte

Bis zum Pyrenäenfrieden (1659) gehörte das gesamte Roussillon, das historisch lange mit der Grafschaft Rosselló identisch war, zu den Ländern der Krone von Aragón bzw. zum Königreich Aragón und zeitweise auch zum Königreich Mallorca; es war lange Zeit zwischen Frankreich und Spanien umstritten.

Wirtschaft

Die Bewohner der kleinen Küstenorte entlang der Côte Vermeille lebten jahrhundertelang von den Erträgen ihrer kleinen Felder und Gärten, aber vor allem vom Fischfang, der jedoch in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts – mit Ausnahme von Port Vendres – nahezu vollständig zum Erliegen gekommen ist. Aus den ehemaligen Fischerorten sind Badeorte geworden und die alten Fischerhäfen wurden zu Jachthäfen umgebaut; nur wenige Boote fahren heute (Tauch-)Touristen aufs Meer hinaus. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt auch der an den steilen Hanglagen des Hinterlandes betriebene Weinbau, der hauptsächlich für die Herstellung des Süßweins Banyuls verwendet wird.

Verkehr

Unweit der Küste verläuft die D914, die sich ihr in Banyuls-sur-Mer auch bis auf wenige Meter nähert; außerdem sind die Küstenorte über die Eisenbahnstrecke Narbonne–Portbou verbunden, an die breitspurige spanische Strecke nach Barcelona anschließt. In Teilen kurvenreich und spektakulär ist die D86, die streckenweise durch die Weinberge im Hinterland der Côte Vermeille führt und die Weinorte Collioure und Banyuls-sur-Mer verbindet.

Flora und Fauna

Die Flora und Fauna der Côte Vermeille unterscheidet sich von jener der Flachmeerküste des Roussillon. Felsnischen entlang der Steilküste bieten geschützte Lebensräume zum Beispiel für Strand-Grasnelken (Armeria ruscinonensis Girard), Sperlingsvögel wie Theklalerche (Galerida theklae), Provencegrasmücke (Sylvia undata) oder Brillengrasmücke (Sylvia conspicillata) sowie Seevögel und Zugvögel. Der Küstensaum weist aufgrund ausbleibender Regenfälle und starker Winde (sogenannter Tramontane) extrem trockene Böden auf, an welche sich die dort lebenden Spezies angepasst haben.[1] Im Flachwasserbereich existieren Seegraswiesen, die Leichgrund und Versteck für Fische sind und das Meerwasser mit Sauerstoff anreichern. Verbreitet sind unter anderem die Fischarten Wolfsbarsch (Anarhichas lupus), Geißbrasse (Diplodus sargus), Meeraal (Conger conger), Goldbrasse (Sparus aurata) sowie der nicht endemische Rotfeuerfisch (Pterois).[2]

Künstler

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten und arbeiteten die Maler Henri Matisse und André Derain einige Zeit in Collioure. 1925/26 lebte der schottische Architekt Charles Rennie Mackintosh in Port Vendres und schuf dort einer Reihe von Aquarellen in seiner letzten Schaffensperiode. Der in Banyuls-sur-Mer geborene Bildhauer Aristide Maillol hatte dort ein Atelier.

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Blick vom Tour de Madeloc auf die meist flache Küstenlandschaft des Golfe du Lion und den felsigen Abschnitt der Côte Vermeille von Argelès-sur-Mer (links) bis Cerbère (rechts)

Einzelnachweise

  1. Nature Crique de Porteils - La côte rocheuse. In: Conseil Général Pyrénées-Orientales (Hrsg.): Beschilderung sentier littoral, commune d'Argelès-sur-Mer.
  2. La côte rocheuse. In: Conseil Général Pyrénées-Orientales (Hrsg.): Beschilderung sentier littoral, commune d'Argelès-sur-Mer.

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Panorama Côte Vermeille.JPG
Autor/Urheber: Florian Pépellin, improved by Poke2001, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Panoramic view of the Côte Vermeille ("Vermilion Coast") - seen from the Madeloc tower - in the very South of France (department of Pyrénées-Orientales).
From left to right can be seen cities are Argelès-sur-Mer / Argelès-Plage, Collioure, Port-Vendres and Banyuls sur Mer. Spanish border stands some kilometers away from Banyuls.
Tour Madeloc (66).JPG
Autor/Urheber: Florian Pépellin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sight of the Madeloc tower in the Eastern French Pyrenees over the communes of Collioure, Argelès-sur-Mer and the Mediterranean sea.
Extrémité sud de la plage du Racou (1).JPG
Autor/Urheber: Jpbazard Jean-Pierre Bazard, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Cette photographie montre le lieu de séparation entre la côte plate (sableuse) et la côte rocheuse dans les Pyrénées-Orientales. Cette ligne de séparation est située à l' extrémité sud de la plage du Racou qui fait partie de la commune d' Argelès-sur-Mer. Au sud de cette ligne de séparation, commence la Côte Vermeille, nom donné au début de la côte rocheuse (formée par la chaine des Pyrénées qui vient se terminer dans la mer) qui se prolonge jusqu' à Roses en Alt Empordà (Catalogne). La Côte Vermeille, quant à elle, s'arrête à la Cova Foradada (la Grotte Creuse), lieu où commence le territoire espagnol.


Argelès-sur-Mer, Pyrénées-Orientales, France.
Côtes de France (cropped South).png
names of the Mediterranean southern coasts (côtes) of France
Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées region relief location map.jpg
Autor/Urheber: Flappiefh, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Carte topographique vierge de la région Languedoc-Roussillon-Midi-Pyrénées, France, destinée à la géolocalisation.