César 1996

Die 21. Verleihung der Césars fand am 3. Februar 1996 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris statt. Präsident der Verleihung war der Schauspieler Philippe Noiret. Ausgestrahlt wurde die Verleihung, durch die Antoine de Caunes als Gastgeber führte, vom französischen Fernsehsender Canal+.

Mit elf Nominierungen war Claude Sautets Filmdrama Nelly & Monsieur Arnaud der meistnominierte Film des Abends, gefolgt von der zehnfach nominierten Milieustudie Hass von Mathieu Kassovitz, der ein Jahr zuvor zum besten Nachwuchsdarsteller gekürt worden war, und Jean-Paul Rappeneaus ebenfalls mit zehn Nominierungen bedachtem Historienfilm Der Husar auf dem Dach. Einen großen Gewinner gab es in diesem Jahr jedoch nicht; keiner der nominierten Filme kam über mehr als zwei Auszeichnungen hinaus. Während Sautet den Preis für die beste Regie erhielt und sich sein Hauptdarsteller Michel Serrault gegen Vincent Cassel, Alain Chabat, François Cluzet und Jean-Louis Trintignant durchsetzte, wurde Kassovitz’ zweite Regiearbeit Hass als bester Film und für den besten Schnitt ausgezeichnet. Der Husar auf dem Dach konnte wiederum zwei Preise für die beste Kamera und den besten Ton gewinnen. Die 13 weiteren Kategorien – bis auf die neue Kategorie Bester Produzent, die sich nicht auf eine bestimmte Produktion beschränkte – konnte jeweils ein anderer Film für sich entscheiden, sodass ungewöhnlich viele Filme, insgesamt 15, mit mindestens einem César prämiert wurden.

In der Kategorie Beste Hauptdarstellerin, in der Isabelle Huppert zum siebten Mal nominiert war, konnte sich diese mit ihrer Darbietung in Claude Chabrols Kriminaldrama Biester gegen Sabine Azéma, Emmanuelle Béart, Juliette Binoche und ihre Leinwandpartnerin Sandrine Bonnaire behaupten und ihren ersten César gewinnen. Annie Girardot wiederum konnte als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in Claude Lelouchs Victor-Hugo-Verfilmung Les Misérables ihren zweiten César nach 1977 entgegennehmen. Bester Nachwuchsdarsteller wurde schließlich Guillaume Depardieu bei seiner dritten Nominierung in dieser Kategorie. Virginie Ledoyen unterlag dagegen in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin das dritte Jahr in Folge der Konkurrenz, in diesem Fall Sandrine Kiberlain, die zum zweiten Mal für diesen Preis nominiert war. Mit den beiden Ehrenpreisen wurden in diesem Jahr die US-amerikanische Schauspielerin Lauren Bacall und der Regisseur Henri Verneuil ausgezeichnet.

Das Théâtre des Champs-Élysées, der Veranstaltungsort der Verleihung

Gewinner und Nominierungen

Statistik
(Filme mit mehr als einer Nominierung)
N=Nominierung; A=Auszeichnung
FilmNA
Nelly & Monsieur Arnaud112
Hass102
Der Husar auf dem Dach102
Biester71
Das Glück liegt in der Wiese61
Eine Frau für Zwei51
Die Stadt der verlorenen Kinder41
Elisa31
Die Anfänger21
Haben (oder nicht)21
Madame Butterfly21
Der Lockvogel20
(c) Georges Biard, CC BY-SA 3.0
Annie Girardot, die beste Nebendarstellerin
(c) Georges Biard, CC BY-SA 3.0
Sophie Marceau bei der César-Verleihung

Bester Film (Meilleur film)

Hass (La Haine) – Regie: Mathieu Kassovitz

Beste Regie (Meilleur réalisateur)

Claude SautetNelly & Monsieur Arnaud (Nelly et Monsieur Arnaud)

Bester Hauptdarsteller (Meilleur acteur)

Michel SerraultNelly & Monsieur Arnaud (Nelly et Monsieur Arnaud)

Beste Hauptdarstellerin (Meilleure actrice)

Isabelle HuppertBiester (La Cérémonie)

Bester Nebendarsteller (Meilleur acteur dans un second rôle)

Eddy MitchellDas Glück liegt in der Wiese (Le Bonheur est dans le pré)

Beste Nebendarstellerin (Meilleure actrice dans un second rôle)

Annie GirardotLes Misérables

Bester Nachwuchsdarsteller (Meilleur jeune espoir masculin)

Guillaume DepardieuDie Anfänger (Les Apprentis)

Beste Nachwuchsdarstellerin (Meilleur jeune espoir féminin)

Sandrine KiberlainHaben (oder nicht) (En avoir (ou pas))

Bestes Erstlingswerk (Meilleur premier film)

Alles kein Problem! (Les Trois frères) – Regie: Didier Bourdon und Bernard Campan

  • Haben (oder nicht) (En avoir (ou pas)) – Regie: Laetitia Masson
  • Pigalle – Regie: Karim Dridi
  • Rosine – Regie: Christine Carrière
  • Wutentbrannt (Etat des lieux) – Regie: Jean-François Richet und Patrick Dell’Isola

Bester Produzent (Meilleur producteur)

Christophe Rossignon

Bestes Drehbuch (Meilleur scénario original ou adaptation)

Telsche Boorman und Josiane BalaskoEine Frau für Zwei (Gazon maudit)

Beste Filmmusik (Meilleure musique écrite pour un film)

Michel Colombier, Serge Gainsbourg und Zbigniew PreisnerElisa (Élisa)

Bestes Szenenbild (Meilleurs décors)

Jean RabasseDie Stadt der verlorenen Kinder (La Cité des enfants perdus)

Beste Kostüme (Meilleurs costumes)

Christian GascMadame Butterfly

Beste Kamera (Meilleure photographie)

Thierry ArbogastDer Husar auf dem Dach (Le Hussard sur le toit)

Bester Ton (Meilleur son)

Pierre Gamet, Dominique Hennequin und Jean GoudierDer Husar auf dem Dach (Le Hussard sur le toit)

Bester Schnitt (Meilleur montage)

Scott Stevenson und Mathieu KassovitzHass (La Haine)

Bester Kurzfilm (Meilleur court métrage)

Der Mönch und der Fisch (Le Moine et le Poisson) – Regie: Michael Dudok de Wit

  • Corps inflammables – Regie: Jacques Maillot
  • Roland – Regie: Lucien Dirat
  • Le Bus – Regie: Jean-Luc Gaget

Bester ausländischer Film (Meilleur film étranger)

Land and Freedom, Großbritannien/Spanien/Deutschland/Italien – Regie: Ken Loach

Ehrenpreis (César d’honneur)

Weblinks

Commons: César 1996 – Sammlung von Bildern

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Théâtre des Champs-Élysées, Paris.
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Sophie Marceau à la cérémonie des césars.
Annie Girardot Césars 1996.jpg
(c) Georges Biard, CC BY-SA 3.0
Annie Girardot à la cérémonie des César (à gauche, Ken Loach).