C/1992 J2 (Bradfield)

C/1992 J2 (Bradfield)[ i ]
Eigenschaften des Orbits (Animation)
Epoche: 19. Mai 1992 (JD 2.448.761,5)
Orbittypparabolisch
Numerische Exzentrizität1,0
Perihel0,592 AE
Neigung der Bahnebene158,6°
Periheldurchgang25. Mai 1992
Bahngeschwindigkeit im Perihel54,7 km/s
Geschichte
EntdeckerW. A. Bradfield
Datum der Entdeckung3. Mai 1992
Ältere Bezeichnung1992 XIII, 1992i
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C/1992 J2 (Bradfield) war ein Komet, der im Jahr 1992 nur von der Südhalbkugel beobachtet werden konnte.

Entdeckung und Beobachtung

Der Komet wurde am Morgen des 4. Mai 1992 (Ortszeit) von William A. Bradfield in Australien mit einem 150 mm-f/5,5-Refraktor entdeckt. Es war seine sechzehnte Kometenentdeckung, nur drei Monate nach seiner letzten. Er hatte in diesem Zeitraum insgesamt 30 Stunden nach Kometen gesucht. Bradfield schätzte die Helligkeit des Kometen zu etwa 10 mag.[1]

Er war nur von der Südhalbkugel zu beobachten. Während der Komet sich der Sonne näherte, nahm seine Helligkeit zunächst noch zu, aber die letzte Beobachtung erfolgte bereits am 4. Juni.[2][3] In der Folge konnte der Komet nicht wieder aufgefunden werden, möglicherweise hatte er sich aufgelöst.[4]

Umlaufbahn

Für den Kometen konnte aus 13 Beobachtungsdaten über einen Zeitraum von 31 Tagen nur eine parabolische Umlaufbahn bestimmt werden, die um rund 159° gegen die Ekliptik geneigt ist.[5] Die Bahn des Kometen verläuft damit leicht schräg gestellt zu den Bahnebenen der Planeten, er durchläuft seine Bahn gegenläufig (retrograd) zu ihnen.

Auf seinem Weg ins innere Sonnensystem war er am 9. November 1991 in knapp 8 AE am Saturn vorbeigeflogen. Am 2. April 1992 näherte er sich der Venus bis auf etwa 84,4 Mio. km und am Tag darauf dem Mars bis auf etwa 42,0 Mio. km. Am 18. Mai war er dann der Erde bis auf etwa 73,9 Mio. km (0,49 AE) nahegekommen. Seinen sonnennächsten Punkt (Perihel) durchlief er am 25. Mai 1992 mit etwa 88,6 Mio. km Sonnenabstand, d. h. im Bereich zwischen den Umlaufbahnen von Merkur und Venus.[6]

Die (mit relativ großen Unsicherheiten behafteten) Bahnelemente des Kometen C/1992 J2 (Bradfield) besitzen eine signifikante Ähnlichkeit mit denen des Kometen C/1590 E1. Sie könnten beide einen gemeinsamen Ursprung besitzen.[7]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Astronomical Society of South Australia: Comets Discovered from South Australia. Abgerufen am 2. März 2016 (englisch).
  2. J. D. Shanklin: The comets of 1992. In: Journal of the British Astronomical Association. Bd. 108, Nr. 2, 1998, S. 90–98, bibcode:1998JBAA..108...90S (PDF; 265 kB).
  3. G. W. Kronk, M. Meyer, D. A. J. Seargent: Cometography – A Catalog of Comets. Volume 6: 1983–1993. Cambridge University Press, Cambridge 2017, ISBN 978-0-521-87216-4, S. 674–676.
  4. International Comet Quarterly: Split Comets. Abgerufen am 2. März 2016 (englisch).
  5. C/1992 J2 (Bradfield) in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory (englisch).
  6. A. Vitagliano: SOLEX 12.1. Abgerufen am 9. Juli 2020 (englisch).
  7. L. Neslušan and M. Jakubík: The tidal action of the homogeneous field of Galactic-disc matter and population of the outer Oort cloud. In: Contributions of the Astronomical Observatory Skalnaté Pleso. Bd. 34, Nr. 2, 2004, S. 87–104, bibcode:2004CoSka..34...87N (PDF; 201 kB).