Bystrzyca (Oława)

Bystrzyca
Peisterwitz
?
Bystrzyca
Peisterwitz (Polen)
Bystrzyca
Peisterwitz
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Niederschlesien
Powiat:Oława
Gmina:Gmina Oława
Geographische Lage:50° 58′ N, 17° 24′ O
Höhe:142 m n.p.m.
Einwohner:2394 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl:55-200
Telefonvorwahl:(+48) 71
Kfz-Kennzeichen:DOA
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen:Breslau



Bystrzyca (deutsch Peisterwitz) ist ein Dorf in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Oława im Powiat Oławski in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Geographie

Geographische Lage

Das Angerdorf Bystrzyca liegt neun Kilometer nordöstlich des Gemeindesitzes und der Kreisstadt Oława (Ohlau) und rund 36geo Kilometer südöstlich der Woiwodschaftshauptstadt Breslau. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene). Bystrzyca liegt an der Smortawa. Umgeben ist der Ort von weitläufigen Waldgebieten.

Nachbarorte

Nachbarorte von Bystrzyca sind im Westen Janików (Jankau) und im Osten Błota (Lubsza) (Neu Limburg).

Geschichte

Maria-von-den-Engeln-Kirche
Feuerwache

Der Ort wurde 1245 als Bistrzecz erstmals erwähnt und war ursprünglich wohl ein slawisches Fischerdorf. Im 12./13. Jahrhundert unterstand der Ort der Kastellanei Ritschen, ab 1366 war er im Besitz der Herren von Czambor (Tschammer?), ging dann in den Besitz der Herren von Solcz und 1470 schließlich in den der Herren von Prittwitz über.[2]

Die evangelische Kirche, ein Fachwerkbau, wird 1604 erstmals als Filialkirche von Minken erwähnt. Von 1703 bis 1707 war der Ort vorübergehend rekatholisiert. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Peisterwitz zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neugliederung Preußens gehörte die Landgemeinde Peisterwitz ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Ohlau eingegliedert. 1874 wurde der Amtsbezirk Peisterwitz gegründet, welcher die Landgemeinden Peisterwitz und Steindorf und den Gutsbezirk Forst Peisterwitz umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Kgl. Oberförster Hahn in Peisterwitz.[3] 1885 zählte der Ort 2435 Einwohner.[4]

1933 zählte Peisterwitz 3328, 1939 wiederum 3525 Einwohner. Von 1941 bis 1944 befand sich im Ort ein Arbeitslager für jüdische Frauen, die Zwangsarbeit in einer Konservenfabrik leisten mussten. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Ohlau.[5]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Peisterwitz wie fast ganz Schlesien 1945 an Polen, wurde zunächst in Bystrowice umbenannt und der Woiwodschaft Breslau angegliedert. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1947 erfolgte die Umbenennung in Bystrzyca. 1999 kam der Ort zum Powiat Oławski in der Woiwodschaft Niederschlesien.

2000 zählte das Dorf 2167 Einwohner.[1] Im Ort gibt es sechs Lebensmittelgeschäfte, eine Bank, eine Apotheke, eine Grund- und eine Realschule.

Einwohnerentwicklung

  • 1819: 879
  • 1830: 1058
  • 1845: 1347
  • 1871: 1837
  • 1885: 1800
  • 1895: 1866
  • 1905: 2435
  • 1925: 3087
  • 1933: 3328
  • 1939: 3534

Sehenswüirdgkeiten

Rückseite der Maria-von-den-Engeln-Kirche
  • Die römisch-katholische Maria-von-den-Engeln-Kirche (poln. Kościół Najświętszej Maryi Panny Królowej Aniołów) wurde im 18. Jahrhundert aus Fachwerk errichtet. Bis 1945 diente die Kirche ursprünglich der protestantischen Gemeinde im Ort als Gotteshaus. Der Glockenturm besitzt eine barocke Laterne.[6]
  • Herz-Jesu-Kapelle
  • Denkmal Papst Johannes Paul II.
  • Evangelischer Friedhof mit erhaltenen deutschen Grabmälern

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OSP Bystrzyca
  • Fußballverein Burza Bystrzyca

Persönlichkeiten

  • Carl Ziemann (1825–1906), deutscher Forstmeister, Oberförster in Peisterwitz

Weblinks

Commons: Bystrzyca (Oława) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b BIP - Gmina Oława Einwohnerzahlen 2020 (poln.)
  2. Geschichte des Dorfes - klauskunze.com
  3. Amtsbezirk Territorial Peisterwitz
  4. AGOFF Kreis Ohlau
  5. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Ohlau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Geschichte und Bilder Maria-von-den-Engeln-Kirche - polska-org.pl (poln.)

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