Byron Foulger

Byron Kay Foulger (* 27. August 1899 in Ogden, Utah; † 4. April 1970 in Hollywood, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Werk

Nach seinem Abschluss an der University of Utah begann Byron Foulger als Theaterschauspieler, zunächst an kleineren Theatern.[1][2] Zwischen 1920 und 1922 trat er in mindestens fünf Stücken am Broadway auf,[3] an denen oft auch Moroni Olsen beteiligt war.[4] Zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Dorothy Adams, gehörte er später zu den damals sehr bekannten Moroni Olsen Players.[1][5] Schließlich kam er ans Pasadena Playhouse in Pasadena, wo er als Schauspieler und Regisseur[6][7] erfolgreich war.[1][2] In den späten 1930er Jahren war er in Radioversionen von Filmen des Lux Radio Theater zu hören.[8] 1937 sprach er in der Radiosendung The Chase and Sanburn Hour der NBC neben Mae West und Don Ameche in einem Sketch über Adam und Eva die Schlange.[2] Dieser Sketch löste den Mae West Incident aus, aufgrund dessen Mae West aus allen Radioprogrammen von NBC ausgeschlossen wurde.[9]

Byron Foulgers erster Filmauftritt war 1932 in einer kleinen Rolle in dem Film Night World. Ab 1937 begann er eine Karriere zumeist als Nebendarsteller in kleineren Rollen, sehr oft ohne Erwähnung in Vor- oder Abspann.[1][2] Im Laufe dieser Karriere hatte er Auftritte in einer sehr großen Anzahl von Filmen; die Angaben schwanken von über 300[2] bis über 450.[10] Hal Erickson meinte, sein Gesicht sei eines der bekanntesten, das jemals in Filmen zu sehen gewesen sei.[1] Er hatte Rollen in bekannten Filmen wie Lebenskünstler, Mr. Smith geht nach Washington, Der große Edison, Piraten im karibischen Meer, Als du Abschied nahmst, Clara Schumanns große Liebe, Die drei Musketiere oder Sacramento. Er wird zur Gruppe der regelmäßigen Nebendarsteller von Regisseur Preston Sturges gezählt, für den er in fünf Filmen auftrat, nämlich in Der große McGinty, Sullivans Reisen, Atemlos nach Florida, Sensation in Morgan’s Creek und The Great Moment.[10][11]

Größere Rollen hatte er in kleineren Filmen wie The Man They Could Not Hang[10] oder The Panther’s Claw.[1] Die Hauptrolle hatte Byron Foulger in Bernard B. Rays Film It’s All in Your Mind aus dem Jahr 1938.[12] William Beaudine besetzte ihn in seinem Film Up in Smoke aus dem Jahr 1957 völlig gegen seinen Typ als Teufel,[10] den er mit Freude spielt. Laut Charles P. Mitchell ist Byron Foulgers Darstellung des Teufels das einzige sehenswerte Element des Films.[13]

Zwischen 1950 und 1970 trat Byron Foulger in Fernsehserien wie Captain Midnight, Maverick, Twilight Zone, Die Unbestechlichen, Bonanza, Perry Mason, Rauchende Colts, Mr. Ed, The Addams Family oder Auf der Flucht auf. Wiederkehrende Rollen hatte er in Lassie und Das Geheimnis der blauen Tropfen, wo er den Vater der Hauptfigur, der jedoch nie wirklich sichtbar war, spielte. In Petticoat Junction spielte er zunächst in vier Folgen die Rolle des Bankiers Mr. Guerney und danach in 18 Folgen die des Ingenieurs und Zugführers Wendell Gibbs.

Byron Foulger war seit den 1920er Jahren bis zu seinem Tod mit der Schauspielerin Dorothy Adams verheiratet. Die beiden hatten eine Tochter, Rachel Ames, die ebenfalls Schauspielerin wurde. Byron Foulger starb am 4. April 1970 an Herzproblemen, nachdem er gleichentags noch beim Dreh der letzten Folge von Petticoat Junction dabei war.[10][14] Er wurde auf dem Inglewood Park Cemetery beerdigt.[15]

Synchronisiert wurde Byron Foulger von Sprechern wie Hans Hessling, Walter Bluhm, Rolf Marnitz, Andreas Hanft, Herbert Weißbach oder Friedrich G. Beckhaus.[16]

Filmografie (Auswahl)

Filme

Fernsehserien

Commons: Byron Foulger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Byron Foulger bei AllMovie, abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch)
  2. a b c d e James Michael Hunter: Mormons and Popular Culture: The Global Influence of an American Phenomenon, Band 2. ABC-CLIO, Santa Barbara 2013, ISBN 978-0-313-39167-5, S. 236–237 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  3. Byron Foulger in der Internet Broadway Database, abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch)
  4. Common shows between ‚Moroni Olsen‘ and ‚Byron Foulger‘. In: Internet Broadway Database. Abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch).
  5. Benefit Play to Be Given. In: Morning Register. 13. November 1927, S. 16 (englisch, Clipping von Newspapers.com [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  6. Harold Weight: “The Spider”. In: Hollywood Filmograph. 18. November 1933, LCCN unk82-044270, S. 6 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  7. Pasadena Playhouse. In: Hollywood Filmograph. 22. September 1934, LCCN unk82-044270, S. 7 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  8. Byron K. Folger. In: Old Time Radio Downloads. Abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch).
  9. Lindsey Hobbs: The Mae West Incident: Radio Censorship in the 1930s. In: The Ultimate History Project. Abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch).
  10. a b c d e Byron Foulger – Biography. In: Turner Classic Movies. Abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch).
  11. Roger L. Gordon: Supporting Actors in Motion Pictures. Dorrance, Pittsburgh 2018, ISBN 978-1-4809-4499-2, S. 54–55 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  12. It’s All in Your Mind. In: American Film Institute. Abgerufen am 14. Juli 2019 (englisch).
  13. Charles P. Mitchell: The Devil on Screen: Feature Films Worldwide, 1913 through 2000. McFarland, Jefferson 2010, ISBN 978-0-7864-4699-5, S. 290 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 14. Juli 2019]).
  14. Byron Foulger. Internet Movie Database, abgerufen am 23. März 2021 (englisch).Vorlage:IMDb/Wartung/Unnötige Verwendung von Parameter 2
  15. Byron Foulger in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 14. Juli 2019.
  16. Byron Foulger. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 14. Juli 2019.