Der Ortsname ist ein Rodungsname. Er besteht aus dem Personennamen des Ortsgründers burkart und dem mittelhochdeutschen Wort rode. Als Erklärung ergibt sich daraus „Rodung des Burkarts“.[26]
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[26]
1136 „Burkarterode“
1140 „Burcarderod“
1162 „Burchartrode“
1193 „Burchartesrode“
1329 „Burchardrode“
1453 „Burgkartrode“
1457 „Burkhartzrode“
1661 „Burckardtroda“
1799 „Burkardroth“
Eingemeindungen
Der Markt wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Januar 1972 im Zuge der kommunalen Neuordnung Bayerns durch den Zusammenschluss der Gemeinden Burkardroth, Frauenroth, Gefäll, Katzenbach, Lauter, Oehrberg, Stralsbach, Waldfenster, Wollbach bei Bad Kissingen und Zahlbach neu gebildet.[27] Am 1. Mai 1978 kamen Premich und Stangenroth hinzu.[28]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 7603 auf 7428 um 175 Einwohner bzw. um 2,3 %. 1993 hatte der Markt 7994 Einwohner.[29]
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl 2020 setzt sich der Marktgemeinderat aus 20 Mitgliedern zusammen. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,31 % mit 77.142 abgegebenen gültigen Stimmen. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:[30]
Bei der Bürgermeisterwahl von 2008 musste sich Amtsinhaber Emil Müller (CSU) mit 49,5 % knapp seinem Herausforderer Waldemar Bug (ÖDP) geschlagen geben, der 50,5 % erreichte und mit einem Vorsprung von nur 45 Stimmen die Wahl gewann. Bug ist gleichzeitig das erste ÖDP-Mitglied, dem der Sieg bei einer Bürgermeisterwahl gelang.[31] Bug wurde im März 2014 mit 95,7 % der Stimmen wiedergewählt.[32]
Im Jahr 2020 wurde Daniel Wehner (CSU) mit 2.923 Stimmen (69,93 %) zum Bürgermeister gewählt.[33]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt, oben gespalten; vornegeschacht von Rot und Silber; hinten in Silber zwei schräg gekreuzte, rote Streitkolben; unten in Blau zwei schräg gekreuzte, wachsende, silberne Lilienstängel.“[34]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Burkardroth besteht seit 1972 aus den Gemeinden Burkardroth, Frauenroth, Gefäll, Katzenbach, Lauter, Oehrberg, Stralsbach, Waldfenster, Wollbach und Zahlbach. Die gekreuzten Lilienstängel sind dem Wappen des früheren Zisterzienserinnenklosters Frauenroth entnommen. Otto Graf von Botenlauben-Henneberg verkaufte 1231 seine Besitzungen an Würzburg und gründete 1234 dieses Kloster, das 1574 wieder aufgehoben wurde. Das Rot-Silber-Schach ist dem Wappen der Grafen von Botenlauben-Henneberg entnommen, die für das Gemeindegebiet von großer Bedeutung waren. Die gekreuzten Streitkolben stammen aus dem Wappen der Forstmeister von Lebenhan-Rotenkolben. Sie stehen für die Orte der Gemeinde, die im so genannten Salzforst durch Rodung entstanden.
Josef Wabra: Führer durch die Kissinger Rhön. (= Landeskundliche Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Rhön/Saale. Heft 10). Landkreis Bad Kissingen, Bad Kissingen 1968, DNB720289777, S. 178 ff.
Anton Reinhard: Burkardroth: Frauenroth, Stangenroth, Wollbach, Zahlbach. Beiträge zur Geschichte. Oeckler, Haßfurt 1975.
Die neue „Ortsschelle“ – Nachrichten- und Amtsblatt des Marktes Burkardroth. Revista, Schweinfurt seit 1973–1978, ZDB-ID 1254488-7.
„Ortsschelle“ – Amtsblatt des Marktes Burkardroth. Revista, Schweinfurt seit 1978, ISSN1865-813X (Online).
Otmar Zehnter, Erna Zehnter: Schule im Wandel der Zeiten. Ein Streifzug durch 5 Jahrhunderte Schulgeschichte des Marktes Burkardroth. Selbstverlag, Burkardroth 1999, ISBN 3-929278-15-4.
Georg Dehio, Tilmann Breuer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I: Franken – Die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 249.
Wolf-Dieter Raftopoulo: Rhön und Grabfeld Kulturführer. Eine kunst- und kulturhistorische Gesamtdokumentation der alten Kulturlandschaften. RMd Verlag, Gerbrunn 2017, ISBN 978-3-9818603-7-5, S. 79–82.
Wolfgang Mahlmeister: Die Postgeschichte von Burkardroth und Umgebung. Eigenverlag, Burkardroth 2021.[46][47]
Markt Burkardroth (Hrsg.): 50 Jahre Markt Burkardroth 1972–2022. Ein Markt – Zwölf Teile. (= Jubiläumsausgabe der "Ortsschelle" – Amtsblatt des Marktes Burkardroth). Revista, Schweinfurt 2022, ISSN1865-813X.
↑Walkmühle. In: Topographia Franconiae. Abgerufen am 16. April 2023.
↑ abWolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S.47 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.426.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.738 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
↑Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 28. März 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.bayern.de