Burgstall Plankenstein (Velburg)

Burgstall Plankenstein

Südwestecke der Kernburg, von der Unterburg aus gesehen (Juni 2015)

StaatDeutschland
OrtVelburg-Deusmauer-„Plankenstein“
Entstehungszeitvor 1196
BurgentypHöhenburg, Gipfellage
ErhaltungszustandBurgstall, Ringgraben erhalten
Ständische Stellungbischöflich-regensburgische Ministeriale
BauweiseQuadermauerwerk
Geographische Lage49° 16′ N, 11° 38′ O
Höhenlage587,8 m ü. NN
Burgstall Plankenstein (Bayern)

Der Burgstall Plankenstein war eine vermutlich hochmittelalterliche Adelsburg bei der Ortschaft Deusmauer, einem Ortsteil von Velburg im oberpfälzischen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern, Deutschland. Die Burgstelle ist als Bodendenkmal Nummer D-3-6735-0048: „Mittelalterlicher Burgstall Plankenstein“[1] geschützt.

Der Burgstall der ehemaligen Höhenburg ist frei zugänglich.

Lageplan von Burgstall Plankenstein (Velburg) auf dem Urkataster von Bayern

Geographische Lage

Die abgegangene Gipfelburg befand sich auf der 587,8 m ü. NN Meter hohen Kuppe des gleichnamigen Berges, der am östlichen Talrand der Schwarzen Laber aufsteigt (Bild 3). Der Burgstall liegt etwa 1.450 Meter nordnordöstlich der katholischen Pfarrkirche in der Ortschaft Deusmauer und 13 Kilometer östlich von Neumarkt in der Oberpfalz.[2]

Man kann den Burgstall von der Ausfahrt Velburg der Bundesautobahn 9, die westlich daran vorbeiführt, erreichen, indem man nach Norden fährt. Ab Deusmauer muss der restliche Weg zu Fuß zurückgelegt werden.

In der Nähe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen, südlich die Ruinen der Velburg und der Helfenburg sowie die Ruine Adelburg, nördlich die Burgställe Schanzberg[3] und die Alte Kirche[4] bei Unterwiesenacker, ebenso die Burgställe Lützelburg und Habsberg[5], auf dem die heutige Wallfahrtskirche steht.

Geschichte der Burg

Über die Burg Plankenstein ist nicht viel bekannt. Zwischen 1196 und 1207 ist ein Wirnt von Plankenstein, Bischöflich-Regensburger Ministeriale als Besitzer der Burg erwähnt. Ab etwa 1300 gehörte die Burg den Ehrenfelsern zu Helfenberg, die sie 1374 an Pfalzgraf Ruprecht I. verkauften[6].

Heute ist die Stelle der Burg, in dessen Nähe ein nicht beschilderter Waldweg führt, dicht bewaldet. Erhalten hat sich nur der Ringgraben mit Außenwall.

Beschreibung

Die Burgstelle befindet sich auf dem höchsten Punkt des gleichnamigen Plankensteines, auf einem die Umgebung hoch überragenden Dolomitfelsriff (Bild 3). Die ehemalige Burg teilte sich in eine Oberburg bzw. Kernburg auf dem kleinen Gipfelplateau des Berges und in eine Unterburg oder Vorburg an der Südwestecke der Kernburg.[7]

Die Fläche der Kernburg fällt an der Westseite senkrecht, teilweise überhängend über Felsen ab (Bild 4). Auch der Nordhang ist größtenteils durch Felsabstürze gesichert, nur wo diese Felsen eine Lücke bilden, und das Gelände sehr steil abfällt finden sich noch die letzten Reste von abgegangenem Mauerwerk (Bild 5). Weiter unten am Hang lassen sich noch die herabgestürzten Quader dieser Mauer finden (Bild 6). Die Südseite der Kernburg fällt ebenfalls mehrere Meter sehr steil ab (Titelbild und Bild 7), nur die am meisten gefährdete Ostseite sowie die Nordostecke mussten zusätzlich befestigt werden. Dieser nur wenige Meter ansteigenden Seite wurde ein Ringgraben vorgelegt, der vor diesem Graben stehengebliebene Geländerest bildet einen Außenwall (Bild 2). Die Fläche der unregelmäßigen Kernburg misst etwa 40 mal 30 Meter. Mauerwerk ist im gesamten Burgbereich nicht mehr erhalten, der einzige Rest einstiger Bebauung ist eine Mulde an der Ostseite der Kernburg, wohl die Stelle eines Gebäudes der Burg (Bild 8).

Die Vorburg liegt an der Südwestecke der Kernburg, einige Meter tiefer als diese. Auch hier hat sich nur eine Mulde als letzter Rest der Bebauung erhalten (Bild 9). Am Fuß der westlichen Felswand befindet sich eine kleine Höhle, die entweder künstlich entstand, oder zu einem großen Teil nachbearbeitet wurde (Bild 4 und 10). Diese Grotte ist rund vier Meter tief und 3,5 Meter breit, vermutlich wurde sie von den Burgbewohnern als Keller genutzt. Unmittelbar südlich der Grotte befindet sich auch ein spitz zulaufendes Abri (Felsdach) (Titelbild, Bild 4 und 10).[8]

Bilder

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Bild 2: Ansicht der Ostseite der Kernburg (Juli 2012)

Literatur

  • Herbert Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt. Herausgegeben von Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Neumarkt o. J., ISBN 3-920142-14-4, S. 86–87.
  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 166.

Weblinks

Commons: Burgstall Plankenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Denkmalliste für Velburg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; 167 kB)
  2. Lage des Burgstalles im Bayerischen Denkmal-Atlas
  3. Der Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  4. Der Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  5. Der Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  6. Quelle Geschichte: Herbert Rädle: Burgen und Burgställe im Kreis Neumarkt, S. 86 ff.
  7. Diese Vorburg wird weder bei Rädle noch bei Stroh erwähnt
  8. Quelle Beschreibung: Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz, S. 166

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Kleine Höhle (Plankenstein-Grotte F 29) an der Westseite der Kernburgfelsen
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Burgstall Plankenstein - Ansicht des Kernburghügels und des ihn umgebenden Ringrabens
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Burgstall Plankenstein - Abgestürzte Mauerquader der Oberburg (Juli 2012)
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Ansicht des nur flach geneigten Plankensteines aus südöstlicher Richtung
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Burgruine Hohenburg aus südöstlicher Richtung
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Südwestecke der Kernburg, von der Unterburg aus gesehen
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Größere Mulde im Bereich der Unterburg
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Reste von abgegangenen Mauerwerk an der Nordseite der Kernburg
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Felsen am Südwesteck des Burgstalles
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Wappen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Gespalten von Schwarz und Silber; vorne ein linksgewendeter, rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe; hinten übereinander zwei rote Löwen, der obere schreitend, der untere aufgerichtet.
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Mulde im Bereich der Kernburg