Burgruine Waxenegg

Burgruine Waxenegg
Ruine der oberen Burg Waxenegg

Ruine der oberen Burg Waxenegg

Alternativname(n)Wachsenegg
StaatÖsterreich
OrtWaxenegg
Entstehungszeit13. Jahrhundert
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandRuine
Geographische Lage47° 16′ N, 15° 41′ O
Burgruine Waxenegg (Steiermark)
Burgruine Waxenegg (Steiermark)

Die Burgruine Waxenegg oder Wachsenegg ist die Ruine einer Doppelburg in Waxenegg, Ortschaft Naintsch, westlich vom Gemeindehauptort Anger auf einem Ausläufer des Hohen Zetz in der Steiermark in Österreich.

Die Burg wurde 1217 als „Wesseneck“ erstmals urkundlich erwähnt; das ist der früheste urkundliche Beleg einer Siedlung im gesamten Bereiches um Anger und auch des oberen Feistritztales.

Geschichte

Kupferstich von Georg Matthäus Vischer aus der Topographia Ducatus Stiriae 1681

Die erste beziehungsweise obere Burg „Alt-Waxenegg“ wurde als Spornburg zu Beginn des 13. Jahrhunderts auf dem Grundbesitz des Salzburger Fürsterzbistums errichtet. Etwa 100 m östlich und etwa 50 m unterhalb davon errichtete man auf einer Geländestufe bald eine untere Burg, „Neu-Waxenegg“. Von Waxenegg aus wurde das obere Feistritztal besiedelt. Das Landgericht reichte über Anger bis hin zur niederösterreichischen Grenze. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die obere Burg zu einer Wohnburg ausgebaut; die untere Burg wurde aufgelassen. 1571 wurde die Herrschaft Waxenegg geteilt und verlor somit das Gebiet der neuen Herrschaft Birkenstein mit Sitz in Birkfeld. 1723 wurde die Verwaltung der Herrschaft Waxenegg in den Markt Anger verlegt. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts verfällt die Burg. Heute sind von der oberen Burg noch einige Mauern des Bergfrieds und einiger Wohngebäuden erhalten sowie ein stattlicher Torbau mit Turm und Zugbrückenrampe aus dem 16. Jahrhundert.[1] Auch von der unteren Burg sind noch stattliche Mauerreste vorhanden, doch ist diese Ruine völlig überwachsen. Die Burg hatte im Laufe der Zeit oftmals den Besitzer gewechselt. 1806 erwarb sie Ferdinand Reichsfreiherr von Gudenus; noch heute befindet sie sich im Besitz der Familie Gudenus.[2][3]

1999 wurden zusammen mit dem Landeskonservator für Steiermark statische Voruntersuchungen und Sanierungsvorschläge erarbeitet, da eine Sicherung der oberen Burg und deren Nutzung für kulturelle Aktivitäten angedacht war.[4] Seit 2021 finden massive Sanierungsarbeiten durch den Verein Mystische Unter- und Oberwelten der Region Anger statt.[5][6] Die Ruinen sind nicht als unter Denkmalschutz stehend ausgewiesen.

Ausflugsziel

Die obere Burgruine ist ein nicht stark frequentiertes Ausflugsziel. Sie ist vom Wald umgeben und kann über leicht begehbare Wege besucht werden. Man parkt dazu am Edelschachen Weg gleich nach der Brücke und erreicht die Ruine nach ca. 15 Minuten über einen ausgeschilderten Gehweg. Der schmale Pfad zur unteren Burgruine ist hingegen nicht beschildert.

Commons: Burgruine Waxenegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steirischer Burgenverein - Waxenegg
  2. Eintrag über die Burgruine Waxenegg in Wehrbauten.at. Abgerufen am 15. August 2017.
  3. Infotafel Geschichte der Burg Waxenegg bei der Ruine.
  4. Friedrich Bouvier: Denkmalpflege in der Steiermark 1999. I. Jahresbericht 1999 des Landeskonservators für Steiermark. in: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Jahrgang 91/92, 2000/01, S. 664 (historischerverein-stmk.at).
  5. Julia Kammerer: Ruine Waxenegg: Ein Platz für Konzerte, Fotoshootings, Filmdrehs und Lost-Places-Touren, in: Kleine Zeitung 4. September 2021.
  6. Nadine Krainer: Der Erhalt der Burgruine Waxenegg als Kulturerbe. In: meinbezirk.at. 16. November 2022, abgerufen am 19. Februar 2024.

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Vischer - Topographia Ducatus Stiriae - 463 Waxenegg bei Anger.jpg

G. M. Vischers Käyserlichen Geographi, Topographia Ducatus Stiriae,

Das ist: Eigentliche Delineation / und Abbildung aller Städte / Schlösser / Marcktfleck / Lustgärten / Probsteyen / Stiffter / Clöster und Kirchen / so es sich im Herzogthumb Steyrmarck befinden; Und anjetzo Umb einen billichen Preyß zu finden seynd Bey Johann Bitsch Universitäts Buchhandlern / Auff dem Juden=Platz bey der guldenen Saulen.

Graz 1681

Die Nummerierung der Dateien folgt der alphabetischen Reihung der Ortsnamen und entspricht nicht dem Vischer-Register
Ruine Waxenegg 02.jpg
Autor/Urheber: Niki.L, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Burgruine Waxenegg, Gemeinde Anger, Steiermark