Burgrain (Isen)

Koordinaten: 48° 11′ N, 12° 3′ O Das Dorf Burgrain im oberen Isental liegt im oberbayerischen Landkreis Erding und war 1987 nach dem Hauptort (2128 Einw.) der einwohnerstärkste Gemeindeteil (293 Einw.)[1] des Marktes Isen. Der Ort war bis 1803 Verwaltungssitz einer Herrschaft des Hochstifts Freising.

Geschichte

Alte Ansicht von Burgrain; ca. um 1698 bis 1702

Von 784 bis 811 wird unter Bischof Atto von Freising eine erste Festung errichtet, die von 1140 bis 1290 mit den Herren von Burgrain, Freisinger Ministerialen, besetzt wird. 1227 wird die Burg fürstlich-freisinger Burggrafensitz der Herrschaft Burgrain. Im Konflikt mit den Grafen von Haag wird 1317 die Burg eingenommen. Ab 1600 erfolgt die Besetzung des Schlosses mit Herrschafts-Pflegern. Der Ort und vor allem der Sitz mussten umfangreiche Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg hinnehmen. 1802 wird die Herrschaft endgültig aufgelöst, die Burg Sitz einer privaten Ökonomie mit Brauerei und Ausflugsbiergarten. Im Jahr 1818 wurde der Ort ein Teil der neugeschaffenen Gemeinde Mittbach und kam mit dieser 1978 zu Isen. 2008 wurde das Alte Schulhaus im Ortskern abgerissen, 2 Jahre vor der 1200-Jahr-Feier (2010).

Schloss

Schloss Burgrain von Westen

Das um 1200 im spätromanischen Stil erbaute Schloss Burgrain wurde im 15. Jahrhundert vollendet. 100 Jahre später wurden die Fassaden dem Renaissancestil angeglichen. Hier hatte die Verwaltung der Herrschaft Burgrain seinen Sitz und es fand die Rechtsprechung statt. Das Schloss steht 40 m oberhalb des oberen Isentals. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die große spätbarocke Schlosskirche errichtet. Um 1900 wurde in einem Flügel des Schlosses eine Brauerei eingerichtet und somit dementsprechend umgestaltet.

Sonstiges

Mutzenhof

Der Mutzenhof (wenige hundert Meter nordwestlich) ist ein Gutshof, der als Gestüts-Reiterhof für Trabrennpferde mit einer eigenen großen Renn-Reitbahn geführt wird.

Gasthaus Gipp

Das Gasthaus Gipp ist ein am Südwest-Ortsrand gelegener und im Heimatstil gestalteter Gasthof. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut.

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X (Digitalisat).

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Die Südhälftze von Brugrain von Westen aus gesehen
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Gemälde aus einer Serie mit Darstellungen von Besitztümern des Hochstifts Freising im Fürstengang zwischen Fürstbischöflicher Residenz und Freisinger Dom.
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Schloss Burgrain von Südosten
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Burgrain von Norden aus gesehen
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Schloss Burgrain