Burgaronne

Burgaronne
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Pyrénées-Atlantiques (64)
ArrondissementOloron-Sainte-Marie
KantonOrthez et Terres des Gaves et du Sel
GemeindeverbandBéarn des Gaves
Koordinaten43° 25′ N, 0° 54′ W
Höhe86–216 m
Fläche5,36 km²
Einwohner99 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte18 Einw./km²
Postleitzahl64390
INSEE-Code

Burgaronne ist eine französische Gemeinde mit 99 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel (bis 2015: Kanton Sauveterre-de-Béarn).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Burgarona.[1]

Geographie

Burgaronne liegt circa 40 Kilometer nordwestlich von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Provinz Béarn.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Salies-de-Béarn
Sauveterre-de-BéarnNachbargemeindenOrion
Sauveterre-de-BéarnAndrein

Burgaronne liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour und wird durchströmt von Zuflüssen des Gave d’Oloron, Arrioutèque und Arrec Héuré sowie dessen Zufluss Arriou de Lagouarde.[2]

Geschichte

Der Ortskern der Gemeinde hat sich auf einem Hügelkamm entwickelt. Aufgrund dieser günstigen geografischen Lage wurde der Ort wahrscheinlich bereits während der gallorömischen Zeit besiedelt, wie die Reste eines befestigten Lagers andeuten. Im Mittelalter war die Siedlung von mittlerer Größe, allerdings mit einem Adelssitz, was die Häuser von Leibeigenen im Ort erklärt. Das Dorf war nicht weit entfernt vom Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Im 13. Jahrhundert wurde eine Pilgerherberge der Komturei des Klosters von Roncesvalles in der Gemeinde erwähnt, die die Pilger aufnahm und pflegte. Dieses Gebäude wurde in den Hugenottenkriegen im 16. Jahrhundert zerstört. In der Volkszählung des Béarn von 1385 wurden in Burgaronne 17 Haushalte gezählt und vermerkt, dass die Gemeinde in der Bailliage von Sauveterre-de-Béarn liegt. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte die deutsche Wehrmacht die exponierte geografische Lage für eine Basis zur Flugabwehr.[3]

In den Aufzeichnungen wurde Burgaronne in den folgenden Formen erwähnt: Burgarone (1235, Manuskriptsammlung des Béarn), Burgarona (1323, Urkunden der Vicomté des Béarn), Bulgarona und Burguarone (1548 bzw. 1614, Manuskriptsammlung des Béarn) und Saint-Étienne de Burguerone (1656, Eingliederung in das Bistum Oloron). Auf der Karte von Cassini 1750 ist Burgaronne als Burguaronne eingezeichnet, während der Französischen Revolution 1793 unter dem heutigen Namen geführt.[4][5][6]

Einwohnerentwicklung

Nach einem vorläufigen Höchststand von 224 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bis in die 1960er Jahre in verschiedenen Wellen um insgesamt rund 80 % zurückgegangen. Seitdem hat sie sich mehr als verdoppelt und steigt voraussichtlich weiter.

Jahr196219681975198219901999200620092018
Einwohner584860869499969799
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[6] INSEE ab 2009[7]

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Saint-Etienne, gewidmet dem heiligen Stephanus. Im 12. bis 13. Jahrhundert wurde die romanische Kirche erbaut und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie die meisten romanischen Kirchen im Béarn restauriert, wobei die Kirchenbänke, die Bodenplatten, ein Betstuhl und die Holztäfelung im Chor erhalten blieben. Das Langhaus besteht aus einem Kirchenschiff, ist mit einer flachen Apsis abgeschlossen und trägt einen Glockengiebel, der den ursprünglichen Glockenturm seit der letzten Restaurierung ersetzt.[8]
  • Laienkloster, im 12. bis 13. Jahrhundert unweit der Kirche erbaut.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ossau-Iraty

Die Gemeinde nutzt die geografische Lage, um den Ökotourismus zu entwickeln.[3] Burgaronne liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[9]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[10]
Gesamt = 12

Verkehr

Burgaronne wird durchquert von der Route départementale 23.

Weblinks

Commons: Burgaronne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Burgaronne (fr) Gasconha.com. Abgerufen am 20. März 2017.
  2. Ma commune : Burgaronne (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 20. März 2017.
  3. a b Conseil régional d’Aquitaine: Burgaronne (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 21. März 2017. Abgerufen am 20. März 2017.
  4. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 37. 1863. Abgerufen am 20. März 2017.
  5. France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 20. März 2017.
  6. a b Notice Communale Burgaronne (fr) EHESS. Abgerufen am 20. März 2017.
  7. Populations légales 2014 Commune de Burgaronne (64151) (fr) INSEE. Abgerufen am 20. März 2017.
  8. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Étienne (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 21. März 2017. Abgerufen am 20. März 2017.
  9. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 15. November 2017.
  10. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Burgaronne (64151) (fr) INSEE. Abgerufen am 20. März 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Auf dieser Seite verwendete Medien

France adm-2 location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Fromages Ossau-Iraty 003.jpg
Autor/Urheber: Jean Michel Etchecolonea, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fromages Ossau-Iraty (saloir de A&Y Perret) à Monein (Pyrénées-Atlantiques). Divers stades de maturation.