Burg Winzingen

Burg Winzingen
StaatDeutschland
OrtNeustadt an der Weinstraße-Haardt
Entstehungszeitum 900 bis 1000
BurgentypHöhenburg, Spornlage
ErhaltungszustandRuine
Ständische StellungMinisterialen
Geographische Lage49° 22′ N, 8° 8′ O
Höhenlage236 m ü. NHN
Burg Winzingen (Rheinland-Pfalz)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de

Burg Winzingen ist die Ruine einer mittelalterlichen Höhenburg oberhalb des Ortsteils Haardt von Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz.

Geographie

Neustadt Burg Winzingen.png

Die Burgruine liegt in 236 m Höhe[1] auf dem Südostsporn des Schlossbergs in der Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwalds zur Rheinebene hin.

Nordöstlich der Burg steht seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine imposante Villa, das Haardter Schloss.

Westlich des Schlossbergs hat der Sulzwiesengraben das Meisental eingekerbt, das auf der Schlossbergseite als Naturschutzgebiet Haardtrand - Schloßberg eingestuft ist.

Geschichte

Die Burg auf dem früheren Wappen von Winzingen
Burgkapelle St. Nikolaus

Der Name der Burg geht auf das bereits 774 existierende Dorf Winzingen zurück, das 1892 als Stadtviertel in der Stadt Neustadt aufgegangen ist. Die Burg stammt aus dem 10. Jahrhundert. Die ältesten noch erhaltenen Reste, insbesondere die Ruine der Nikolauskapelle und Teile der Ringmauer, werden auf das 11. Jahrhundert datiert.

Nach der ersten urkundlichen Erwähnung der Burg war 1146 Ritter Berthold von Winzingen dort ansässig. Nach dessen Tod wurde die Burg 1155 offenbar dem Halbbruder von Kaiser Friedrich Barbarossa, Konrad von Staufen, übertragen. Pfalzgraf Otto II. setzte 1248 den leiningischen Grafen Emich IV. als Burgmann ein. Ludwig der Bayer gab die Burg 1324 seinem Kanzler Hermann von Lichtenberg; sie war zu diesem Zeitpunkt in ziemlich schlechtem Zustand. Nach der pfälzischen Teilung belehnte Pfalzgraf Rudolf II. 1350 Graf Emich V. von Leiningen mit der Burg. Kurfürst Friedrich II. wurde 1482 auf der Burg geboren.

Geplündert und stark beschädigt wurde die Anlage 1525 im Bauernkrieg durch einen Gleisweilerer Bauernhaufen. 1576 erbte Pfalzgraf Johann Casimir die marode Burg und ließ die Anlage wieder in einen guten Zustand bringen; ein Gemälde von 1610 belegt dies.

Nachdem die Burg im Pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen besetzt worden war, wurde sie 1696 von hessischen Truppen beschossen und zum größten Teil zerstört. Zwar wurde die Anlage nach 1700 als Sommersitz teilweise wiederhergestellt, doch bereits ab 1728 verfiel sie wieder.[2][3]

alternative Beschreibung
Burg Winzingen („Schlos Winzingen“) auf einer Karte von 1730

Seit 1804 in Privatbesitz, wurde das Areal durch den Neustadter Kaufmann Schuster mit erheblichem Aufwand zu einem parkähnlichen Garten umgestaltet und der Palasrest zur Kelterhalle ausgebaut. Burg Winzingen kam 1843 in die engere Auswahl der Burgen, die für Kronprinz Maximilian wieder aufgebaut werden sollten. Man entschied sich jedoch für die nahe Kästenburg, das heutige Hambacher Schloss, das deshalb nach dem Kronprinzen den volkstümlichen Namen „Maxburg“ erhielt. 1875 erwarb Kommerzienrat August Ritter von Clemm, einer der Mitbegründer der BASF, den Grundbesitz und ließ an der Nordostseite das Haardter Schloss errichten.

Anlage

Von der in der Zeit der Romanik errichteten Burg sind noch die Ringmauer, der Kapellenbau, ein tonnengewölbter Keller und Turmreste erhalten.

Weblinks

Commons: Burg Winzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lage und Höhe der Burg Winzingen auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 3. März 2021.
  2. Günter Stein: Burgen und Schlösser in der Pfalz. Frankfurt/Main 1976, ISBN 3-426-04405-6.
  3. Alexander Thon (Hrsg.): „Wie Schwalben Nester an den Felsen geklebt…“ Burgen in der Nordpfalz. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1674-4, S. 158–161.

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Anlagen Haardter Schloss.jpg
Autor/Urheber: Roland Hauck, Lizenz: CC BY 2.0
Anlagen Burg Winzingen / Haardter Schloss
Winzingen Kapellenapsis1.jpg
Burg Winzingen, Kapellenapsis
1730 Homann Map of the Lower Rhine ( Frankfort, Cologne, Coln, Heidelberg, etc. ) - Geographicus - RhenanusInferior-homann-1730.jpg
A beautifully detailed c. 1730 Homann Heirs map of Lower Rhine region. Follows the course of the Rhine from Wessel to Seltz. Includes the cities of Frankfurt, Wesel, Mundun, Stuttgart, Heidelberg, Arken, Mulhein, Trier, Maintx, Coln (Cologne) and Pfaltz. The map details fortified cities, villages, roads, bridges, forests, castles and topography. The title cartouche in the upper left quadrant features four heraldic crests, each representing a major city: Trier, Maintz, Coln, Pfaltz. This map was drawn in Nuremberg by J. B. Homann and issued in Homann’s Grosser Atlas as well as in the Homann Heirs’ Maior Atlas Scholasticus ex Triginta Sex Generalibus et Specialibus…. .
Neustadt Burg Winzingen.png
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