Burg Waldau (Emmerthal)

Burg Waldau

Der Burgplatz von Norden

Alternativname(n)Hünenschloss
StaatDeutschland
OrtEmmerthal
EntstehungszeitUm 1300
BurgentypHöhenburg, Spornlage
ErhaltungszustandBefestigung und Schutt der Innenbebauung
Ständische StellungGrafen von Everstein
Geographische Lage52° 1′ N, 9° 19′ O
Burg Waldau (Niedersachsen)

Die Burg Waldau ist eine ehemalige spätmittelalterliche Höhenburg der Grafen von Everstein oberhalb der Hämelschenburg in der Gemeinde Emmerthal im niedersächsischen Landkreis Hameln-Pyrmont. Die geringen Reste der Spornburg sind heute unter dem Namen Hünenschloss bekannt.

Geschichte

Die Burg Waldau wird im Lehnsregister des Mindener Bischofs Gottfried von Waldeck (1304–1324) als castrum woldowe erwähnt. Sie war zusammen mit der Hämelschenburg als Lehen an die Grafen von Everstein vergeben. Weitere Erwähnungen der Burg in den Schriftquellen existieren nicht.

Vermutlich handelt es sich bei der Anlage um eine frühmittelalterliche Fliehburg zum Schutz der lokalen Bevölkerung bei Einfällen fremder Völker wie den Ungarn oder Normannen. Auch die volkstümliche Bezeichnung als Hünenschloss spricht dafür.

Beschreibung

Die Burg befindet sich auf einem zu einem Plateau umgearbeiteten Bergsporn. Die Zuwegung führt zunächst in die 25 × 31 m große Vorburg im Norden. Diese ist mit einem hufeisenförmigen Graben und einem ca. 10 m breiten und 1,5 m hohen Außenwall befestigt. Nach Süden schließt die etwas höher gelegene Hauptburg mit einem Durchmesser von ca. 40 m an. Sie ist von der Vorburg durch eine Mauer abgetrennt, von der eine ehemals zu einem Gebäude gehörende Quermauer abzweigt. Die Ringmauer ist noch in Form von Schuttflächen und Resten des mörtelhaltigen Füllmauerwerks erkennbar. Von der Innenbebauung sind ansonsten noch Kellergruben und Fundamentreste zu erkennen. Im Südteil der Vorburg scheinen Schuttwälle den Standort eines Turms anzuzeigen.

Literatur

  • August von Oppermann/Carl Schuchhardt: Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen, Hannover 1887–1916, S. 18, 81.
  • Burchard Christian von Spilcker: Geschichte der Grafen von Everstein und ihrer Besitzungen, Arolsen 1833, S. 75–78.
  • Hans-Wilhelm Heine in: Fundchronik Niedersachsen 2005 (Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Beiheft 12) Stuttgart 2006, S. 103–105.
  • Gottfried Kiesow: Schloss Hämelschenburg (Große Baudenkmäler 202), München/Berlin 1973, S. 1–3.

Weblinks

  • Eintrag von Stefan Eismann zur Burg Waldau in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 22. Juni 2021.

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