Burg Vordingborg
Burg Vordingborg | |
---|---|
Gänseturm der Burgruine Vordingborg | |
Staat | Dänemark |
Ort | Vordingborg |
Entstehungszeit | 1175 |
Burgentyp | Höhenburg |
Erhaltungszustand | Ruine |
Geographische Lage | 55° 0′ N, 11° 55′ O |
Die Burg Vordingborg ist eine Burgruine in der Stadt Vordingborg auf Seeland in Dänemark. Es sind die Reste der größten mittelalterlichen Burg Dänemarks.[1]
Die Burg wurde im Jahre 1175 von König Waldemar I. als Verteidigungsburg erbaut und als Ausgangspunkt für Angriffe gegen die deutsche Küste. Sein Pflegebruder Absalon von Lund baute eine andere Burg, die sogenannte Absalonsborg, im heutigen Kopenhagen. Waldemar II. benutzte die Anlage auch für eine Erweiterung ins Baltische, und im Jahre 1241 reformierte er hier das Rechtssystem, das Recht von Jütland. Zur Zeit König Waldemars IV. hatte die Burg neun Türme und eine 800 Meter lange Mauer. Auf der Burg wurde im Jahr 1353 seine Tochter, die spätere Königin Margarethe I. von Dänemark, geboren. Hier wurden mit dem Frieden von Vordingborg (1365) und Frieden von Vordingborg (1435) wichtige Friedensverträge zwischen Dänemark und der Hanse geschlossen.
Große Teile der Burg wurden nach den schwedischen Kriegen im 17. Jahrhundert abgerissen, um den Bau eines Palastes für Prinz Jørgen, Sohn von Friedrich III., zu ermöglichen. Der Prinz bezog seinen Wohnsitz jedoch nie, und der Palast wurde im 18. Jahrhundert zerstört. Drei Herrenhäuser in der Nähe, einschließlich Iselingen, wurden zu einem Treffpunkt für viele Künstler und Wissenschaftler während des 19. Jahrhunderts.
Heute ist Burg Vordingborg eine Ruine, obwohl Teile der Ringmauer aus dem 14. Jahrhundert erhalten sind. Der einzige vollständig erhaltene Teil, der 26 Meter hohe Gänseturm (dänisch: Gåsetårnet), ist das Symbol der Stadt. Sein Name stammt von der goldenen Gans, die oben auf der Turmspitze sitzt. Obwohl die Legende besagt, dass Waldemar IV. das Symbol benutzt habe, um die Hanse zu verspotten, wurde die Gans erst 1871 angebracht. Der Turm wurde am 24. Dezember 1808 als erstes historisches Denkmal in Dänemark unter Denkmalschutz gestellt.
Auf dem Burgareal ist heute ein Museum, das Dänische Burgenzentrum, beheimatet. Ein größeres Museum mit Informationen über alle historischen Burgen Dänemarks ist geplant. Zurzeit werden Ausgrabungen in der Burgruine vorgenommen, über die Archäologen des Museums bei Führungen Auskunft geben.
Literatur
- Gunnar Bagge: Die Geschichte der Befestigung Vordingsborgs und der Geburt der Stadt. 1995.
Weblinks
- Burg Vordingborg. burgenwelt.org
Einzelnachweise
- ↑ danmarksborgcenter.dk (Memento vom 29. Juli 2010 im Internet Archive) abgerufen am 25. Dezember 2009.