Burg Rabenstein (Oberfranken)

Burg Rabenstein
Burg Rabenstein (August 2014)

Burg Rabenstein (August 2014)

StaatDeutschland
OrtAhorntal
Entstehungszeitum 1175 bis 1200
BurgentypHöhenburg, Spornlage
ErhaltungszustandErhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische StellungMinisteriale
Geographische Lage49° 49′ N, 11° 22′ O
Höhenlage420 m ü. NHN
Burg Rabenstein (Bayern)
Burg Rabenstein (Bayern)

Burg Rabenstein ist eine hochmittelalterliche Spornburg in der Gemeinde Ahorntal im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.

Geographische Lage

Die Höhenburg befindet sich im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst auf einem felsigen Bergsporn auf etwa 420 m ü. NHN, über dem Tal des Ailsbaches in der Fränkischen Schweiz, 6,5 Kilometer nordwestlich von Pottenstein. In Fußreichweite der Burg befindet sich mit der Sophienhöhle eine Tropfsteinhöhle.

In der Nähe der Burg Rabenstein befanden sich noch einige weitere Burgen, auf der gegenüberliegenden Talseite liegt der vermutliche Burgstall Brunn- oder Rabenloch,[1] etwas weiter das Ailsbachtal aufwärts befand sich die ehemalige Burg Ahorn,[2] die heutige Einöde Klausstein, ihr gegenüber befindet sich der mutmaßliche Burgstall Hohenloch über der Ludwigshöhle,[3] ailsbachtalabwärts liegt der Burgstall Alte Veste und auch in dem Ort Oberailsfeld stand eine kleine Burg, die Burg Ailsfeld auf einem Felsen im Tal. In westlicher Richtung, über dem Tal der Wiesent, steht die Burg Rabeneck, vermutlich ebenfalls eine Gründung der Rabensteiner.

Geschichte der Burg Rabenstein

Wappen der Familie von Rabenstein nach Siebmachers Wappenbuch
Burg Rabenstein von Westen
Burg Rabenstein von Osten
Ansicht von Nordwesten
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Innenräumlichkeiten der Burg

Die ältesten Teile der Burg entstanden im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts in der Herrschaft Waischenfeld. Zur gleichen Zeit ist das Ministerialengeschlecht Rabenstein[4], das als Erbauer der Burg gilt und den Raben im Wappen führte, im Dienste der Edlen von Waischenfeld[5] dokumentiert. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Vorburg ausgebaut. Während der nächsten Jahrhunderte wechselten Besitzer und Bewohner der Burg, darunter die Familie von Schlüsselberg und die Burggrafen von Nürnberg. Im Jahr 1450 wurde die Burg im Ersten Markgrafenkrieg zerstört und ab 1489 durch Konz von Wirsberg wieder aufgebaut.

Im Jahr 1557 ging die Burg an die zum Adelsgeschlecht aufstrebenden „von Rabenstein“, die damit ihren Stammsitz zurückerwarben. Daniel von Rabenstein baute die Burg 1570 erneut um, wobei die ehemalige Vorburg mit der Hauptburg verschmolzen wurde.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg erneut durch kaiserliche Truppen vollständig zerstört, da der Burgherr Hans Christoph von Rabenstein auf Seiten der Schweden stand. Nach dem Krieg wurden zwischen 1648 und 1728 neben dem Wirtschaftshof lediglich kleinere Gebäude wiederhergestellt.

1742 starb das Geschlecht der von Rabenstein aus und die Burg ging an die Grafen von Schönborn-Wiesentheid, die die Burgruine 1829/30 für einen Königsbesuch von Ludwig I. umgestalteten.

Nutzung

In der jüngsten Vergangenheit wurde die Burg als Hotel für Veranstaltungen und Tagungen ausgebaut. Die Burg ist seit 2004 in der Hand der Burg Rabenstein Event GmbH. Neben der Burg befinden sich eine auch im Forschungs- und Lehrbereich tätige Falknerei mit über 80 Greifvogelarten und eine Gutsschenke mit Biergarten. Die Spornburg kann gegen Eintrittsgebühr besichtigt werden. Regelmäßig finden an zwei Wochenenden im Sommer auch ein Mittelaltermarkt auf dem Gelände statt, bei dem es sich um den größten seiner Art in Nordbayern handelt.

Historische Abbildungen

Trivia

Literatur

  • Pleikard Joseph Stumpf: Rabenstein. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 625 (Digitalisat).
  • Toni Eckert, Susanne Fischer, Renate Freitag, Rainer Hofmann, Walter Tausendpfund: Die Burgen der Fränkischen Schweiz: Ein Kulturführer. Gürtler Druck, Forchheim 1997, ISBN 3-9803276-5-5, S. 130–135.
  • Gustav Voit, Brigitte Kaulich, Walter Rüfer: Vom Land im Gebirg zur Fränkischen Schweiz – Eine Landschaft wird entdeckt. (Schriftenreihe des Fränkische-Schweiz-Vereins, Band 8) Verlag Palm und Enke, Erlangen 1992, ISBN 3-7896-0511-5, S. 143–145.
  • Gustav Voit, Heinz Stark, Volker Alberti: Burgen, Ruinen und Herrensitze der Fränkischen Schweiz. Herausgegeben von der Altnürnberger Landschaft e. V., Lauf 1998, ISBN 3-924158-34-7, S. 33ff.
  • Kai Kellermann: Herrschaftliche Gärten in der Fränkischen Schweiz – Eine Spurensuche. Verlag Palm & Enke, Erlangen und Jena 2008, ISBN 978-3-7896-0683-0, S. 184–205.
  • Hellmut Kunstmann: Die Burgen der östlichen Fränkischen Schweiz. Kommissionsverlag Ferdinand Schöningh, Würzburg 1965, S. 189–217.
  • Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken – Band 3: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Bamberg, Bayreuth und Coburg. Fachverlag Hans Carl GmbH, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00387-7, S. 104–106.
  • Paul Österreicher: Geschichte der Burg und des Ritterguts Rabenstein. Bamberg 1830, ca. 100 Seiten (Volltext)
  • Gustav Voit, Walter Rüfer: Eine Burgenreise durch die Fränkische Schweiz. Verlag Palm & Enke, Erlangen 1991, ISBN 3-7896-0064-4, S. 155–159.
  • Joachim Zeune, u. a.: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 20: Fränkische Schweiz. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0586-8, S. 133.
  • Johann Kaspar Bundschuh: Rabenstein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 409 (Digitalisat).
  • Rüdiger Bauriedel, Ruprecht Konrad-Röder: Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth. Ellwanger Druck und Verlag, Bayreuth 2007, ISBN 978-3-925361-63-0, S. 152.

Weblinks

Commons: Burg Rabenstein (Oberfranken) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der vermutete Burgstall auf der Seite des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  2. Der Burgstall Ahorn auf der Seite des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  3. Die Abschnittsbefestigung auf der Seite des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  4. siehe Liste fränkischer Rittergeschlechter#R
  5. siehe Liste fränkischer Rittergeschlechter#W
  6. Gabriel Knight II Burg Rabenstein auf YouTube
  7. Presse-Erklärung der ARD-Degeto zu den Dreharbeiten der "Dienstagsfrauen", abgerufen am 21. März 2016.

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Burg Rabenstein - Ansicht aus nordwestlicher Richtung
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Burg Rabenstein in der Fränkischen Schweiz nahe Bayreuth
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Die Burg Rabenstein wird heute als Hotel genutzt.
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Die Burg Pottenstein auf dem Burgberg von Pottenstein in der Fränkischen Schweiz. Die Burg beherbergt ein Burgmuseum und wurde zwischen 1057 und 1070 gegründet. Nach dem Übergang des Bistums Bamberg 1803 an den bayerischen Staat während der Säkularisation verfiel die Burg. 1878 kam die Burg in Privatbesitz und ist heute im Familienbesitz der von Wintzingerode.
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Rabenstein in Erinnerungsblatt für Freunde Muggendorfs und dessen Umgebungen. Nach der Natur gezeichnet und gestochen von C. Wießner in Nürnberg. 1834
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Ritterschaft und Adel in Franken

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Burg Rabenstein von Westen.