Burg Hornsberg (Seulingswald)

Burg Hornsberg

Hornsberg (2008), Blick von Norden

Alternativname(n)Hornungskuppe
StaatDeutschland (DE)
OrtDankmarshausen und Heringen (Werra)
Entstehungszeitnach 1150
BurgentypHöhenburg, Spornlage
Erhaltungszustandgeringe Mauerreste erhalten
Ständische StellungMinisteriale
BauweiseBossenquader
Geographische Lage50° 54′ N, 9° 59′ O
Höhenlage405 m ü. NN
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Die Burg Hornsberg, von der heute nur noch eine Ruine erhalten ist, war eine im Hochmittelalter errichtete kleine Befestigungsanlage. Sie war die Stammburg der Herren von Hornsberg, Ministerialen der Abtei Fulda.

Lage

Die Anlage der Höhenburg liegt auf der 405 m ü. NN hohen Hornungskuppe im Seulingswald, unmittelbar an der hessisch-thüringischen Landesgrenze, und gehört heute anteilig zu den Orten Heringen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Hessen und Dankmarshausen im Wartburgkreis in Thüringen. Sie liegt etwa 2,6 km nordnordwestlich der Stadtmitte von Heringen, westlich von Widdershausen und nordöstlich von Bengendorf, nordwestlich des Monte Kali auf der gegenüberliegenden Seite der Besucheranlage.

Geschichte

Zum Schutz ihrer Besitzungen im Werratal ließ die Abtei Fulda in der Stauferzeit die Burg Hornsberg erbauen. Ein Hinricus de Hornesberc wurde 1214 als fuldischer Lehnsmann genannt. Als Pfand des in finanzieller Zwangslage befindlichen Klosters gelangte die Burg 1294 unter Reichsverwaltung, als König Adolf von Nassau seinen Feldzug nach Thüringen antrat. Nach dem Tod des Königs (1298) wurde die Burg wieder von Fulda eingelöst, aber bereits im 14. Jahrhundert soll sie aufgegeben worden sein.

Das Geschlecht derer von Hornsberg war zu dieser Zeit bereits in die Dienste benachbarter Burgen und Städte getreten; mit Stam von Hornsberg erlosch das Geschlecht im Jahre 1484. Das Wappen der Hornsberger zeigte zwei Hörner im Schild und als Helmzier.

Bei ihrem Zug durch das Werratal im Frühjahr 1525 nahmen die aufständischen Bauern die Mehrzahl der kleinen Adelssitze ein und verwüsteten sie. Im Salbuch von Friedewald wurde Schloss Hornsberg 1574 als Wüstung aufgeführt.

Heutige Situation und Nutzung

Reste der Wallanlagen und des Halsgrabens umgeben heute die als überwachsener Steinhügel verbliebenen Reste der Burg. Die Burgruine ist auf thüringischer Seite ein ausgewiesenes Bodendenkmal der Stadt Werra-Suhl-Tal und befindet sich in Gemeindebesitz. Auf hessischer Seite reicht das Gelände der Kali-Abraumhalde bis unmittelbar an die Burgstelle, diese soll aber erhalten bleiben.

Namensdeutung

Am Rande des Werratales gelegen war die markante, kegelförmige Erhebung der Hornungskuppe ein auffälliges Geländemerkmal; sie wurde somit auch namensgebend für die Burg.

Literatur

  • Waldemar Küther: Aus der Geschichte der Burg Hornsberg. Das Geschlecht von Hornsberg. In: ZHG 80 (1969), S. 127–154.
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 183.
  • Stadtverwaltung Heringen (Herausgeber): Wanderführer Heringen. Heringen 2000, S. 80.
  • Gerhard Seib: Aus der Geschichte der Burg Hornsberg. Untersuchungen auf der Burg Hornsberg. In: ZHG 80 (1969), S. 118–126.
  • Sven Ostritz (Hrsg.): Archäologischer Wanderführer Thüringen, Wartburgkreis, Süd. Kommissionsverlag Beier Beran, Langenweißbach 2010, S. 22ff.
  • Alfred Schulze: Aus der Geschichte der Burg Hornsberg. Zur Vor- und Frühgeschichte im östlichen Seulingswald. In: ZHG 80 (1969), S. 111–117.

Weblinks

Commons: Burg Hornsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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