Burg Dischingen

Burg Dischingen
Grundmauern

Grundmauern

Alternativname(n)Burg Tischingen, Räuberburg
StaatDeutschland
OrtStuttgart-Weilimdorf
Entstehungszeit12. Jahrhundert
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandBurgstall; Mauern, Wall- und Grabenreste
Ständische StellungNiederer Adel
Geographische Lage48° 48′ N, 9° 7′ O
Burg Dischingen (Baden-Württemberg)
Burg Dischingen (Baden-Württemberg)

Die Burg Dischingen (auch Burg Tischingen oder Räuberburg genannt) ist eine abgegangene Höhenburg bei dem Stadtteil Weilimdorf der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart. Von der Burg haben sich nur geringe Mauerreste sowie Wälle und Gräben erhalten.

Lage

Die im Volksmund Räuberburg genannte Befestigung befindet sich auf etwa 400 m ü. NN im Staatswald Solitude, am westlichen Rand des Höhenzuges zwischen dem Tälchen des Lindenbachs im Westen und des Feuerbachtals im Osten. Etwa 400 Meter südlich des Burgstalls liegen die Reste der ehemaligen Burg Alt-Dischingen.

Beschreibung

Die Anlage gliederte sich in eine steinerne Hauptburg mit Wohngebäude, Bergfried und Schildmauer (10 bis 12 Meter hoch) sowie einer hölzernen Vorburg, die durch Gräben, Wälle und Palisaden geschützt waren. Die Höhe des Bergfrieds wird auf etwa 20 Meter geschätzt.

Geschichte

Das Vorläuferbauwerk der Burg Dischingen war die Burg Alt-Dischingen, die im 11. Jahrhundert erbaut wurde und ganz oder überwiegend aus Holz bestand. Nachdem die Burg im zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts durch ein Feuer zerstört wurde, entstand nördlich des Burgstalls eine neue Burg. Die Bauherren waren die Herren von Dischingen. Im so genannten Reichskrieg (1311 bis 1312) der Reichsstädte gegen Graf Eberhard den Erlauchten von Württemberg wurde die Burg niedergebrannt. Funde von Armbrustbolzen belegen, dass die Burg von ihrer Mannschaft bis zum Schluss verteidigt wurde. Vielleicht dienten die Ruinen zeitweise Räubern als Versteck. Nach der Zerstörung wurde die Ruine im 14. und 15. Jahrhundert als Steinbruch verwendet und bis auf geringe Mauerreste abgetragen. Anschließend geriet die Burg in Vergessenheit und wurde erst gegen Ende der 1940er Jahre wiederentdeckt. Von 1949 bis 1952 wurde die alte Burg ausgegraben, archäologisch untersucht und die Mauerreste konserviert.

Bilder

Literatur

  • Harald Schukraft: Die Burgen. In: Hans Schleuning (Hrsg.): Stuttgart-Handbuch. Konrad-Theiss-Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0376-8, S. 166f.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Baden-Wuerttemberg relief location map.jpg
Autor/Urheber: Grundkarte kjunix, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
Castle.svg
an icon for castles and fortresses
Burg Dischingen Weilimdorf (2).jpg
Autor/Urheber: Harke, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Überreste der Burg Dischingen über dem Lindental im Stuttgarter Stadtteil Weilimdorf. Der Kellerraum des Wohnhauses.
Burg Dischingen Weilimdorf (5).jpg
Autor/Urheber: Harke, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Überreste der Burg Dischingen über dem Lindental im Stuttgarter Stadtteil Weilimdorf. Kellereingang des Wohnhauses, Blick nach Südosten.
Burg.Dischingen.2.jpg
Autor/Urheber: MBL, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Photo zeigt die Überreste von Burg Dischingen auf einer Anhöhe im Lindental gelegen. Um 1200 n. Chr.
Wappen Herren von Dischingen.png
Autor/Urheber: Otto von Alberti, Lizenz: CC0
Wappen der Herren von Dischingen