Bundesverband der Berufsbetreuer

Der Bundesverband der Berufsbetreuer (BdB) ist eine berufsständische Vertretung für Vereins-, Behörden- und selbständige Betreuer in Deutschland.

Geschichte

Der Verband wurde 1994 im Zuge des neuen Betreuungsrechts in Hamburg gegründet. Die Mitgliederzahl hat sich seitdem von 100 auf rund 6.800 erhöht. Damit ist der BdB die größte Personenvertretung des Berufsstandes „Berufsbetreuer“. Er vertritt die gemeinsamen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Staat und Öffentlichkeit.[1]

Ziele

Der Verein setzt sich ein für die Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Betreuungsarbeit, unter anderem durch die Einführung eines Qualitätsregisters 2006. Das Qualitätsregister ist ein Instrument des Bundesverbandes der Berufsbetreuer e. V. (BdB), mit dem Betreuer die Qualität ihrer Arbeit nachweisen und darstellen können. Betreuung von Menschen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, doch es gibt keine gesetzlichen Vorgaben für die Qualität der Betreuung. Aus diesem Grund hat der BdB eine eigene Initiative entwickelt und im Oktober 2006 das Qualitätsregister eingeführt. Wer sich im Register eintragen lassen möchte, hat festgelegte Kriterien zu erfüllen, deren Einhaltung regelmäßig überprüft wird. Dazu gehören die Anerkennung ethischer Leitlinien, regelmäßige Fortbildungsaktivitäten sowie eine angemessene Ausstattung zur Ausübung der Tätigkeit, wie bspw. ein Büroraum, in dem ungestört Gespräche mit Klienten geführt werden können. In das Register können sich selbständige Berufsbetreuer und Betreuungsvereine unabhängig von einer Mitgliedschaft im BdB eintragen lassen. Das Qualitätsregister dient Amtsgerichten, Behörden und Menschen, die eine Betreuung oder Assistenz benötigen, als Informationsplattform zur Qualifikation der Betreuer. Seit 2006 haben sich mittlerweile circa 600 Berufsbetreuer und Betreuungsvereine in das Register eintragen lassen, dessen Funktionen und Möglichkeiten vom BdB kontinuierlich ausgebaut werden. Das Qualitätsregister trägt zudem dazu bei, den Berufsstand Betreuung zu professionalisieren und langfristig zu sichern.[2]

Vor dem Hintergrund der berufsständischen Interessenvertretung seiner Mitglieder hat sich der Verband zum Ziel gesetzt,

  • „Berufsbetreuer“ als anerkannten Beruf zu etablieren
  • in der Auseinandersetzung und Verhandlung mit den politischen Parteien und dem Gesetzgeber angemessene Bedingungen für die Berufsausübung der Mitglieder zu sichern
  • Qualitätsstandards zu entwickeln und umzusetzen
  • eine Ausbildungskonzeption zu erarbeiten
  • Weiterbildungsmaßnahmen zu organisieren
  • die Leistungsfähigkeit der Berufsbetreuung in der Öffentlichkeit und im politischen Raum darzustellen
  • materielle Interessen zu vertreten
  • den Dialog mit Wissenschaft und Fachverbänden zu führen
  • den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern zu fördern

Organisation

Der Verein besteht aus 16 Landesgruppen, die selbstständig Fort- und Weiterbildungen und Mitgliederversammlungen organisieren, ihre politische Arbeit koordinieren und bei den bundesweiten Kampagnen des BdB mitwirken. Jede Landesgruppe stellt eigene Ansprechpartner und Delegierte für die Bundesversammlung.[3]

Mitglieder können eine kostenlose Rechtsberatung in Anspruch nehmen.[4] Der Bundesverband kooperiert mit Servicepartnern und ist auch an der Weiterentwicklung einer Betreuungssoftware (BdB at work) beteiligt. Darüber hinaus organisiert der BdB öffentliche Kampagnen und pflegt bundesweit Kontakte zu den Medien und zur Politik. Ein Beispiel hierfür ist die Kampagne „Vergütung ist mehr wert!“, in dessen Rahmen der BdB gemeinsam mit seinen Landesverbänden eine Aktion durchgeführt hat, bei der den Vertretern der Landesjustizministerien Protestnoten überreicht wurden. Ziel der Kampagne war es, eine angemessene Vergütung für Betreuungsarbeit zu erreichen.

Der Verband hat mittlerweile über 6.800 Mitglieder.[5]

Vorsitzende sind Thorsten Becker (Vorsitzender), Hennes Göers (Stellvertretender Vorsitzender) und Rainer Sobota (Stellvertretender Vorsitzender).

Aktivitäten

Die Verbandszeitschrift „BdBAspekte“ erscheint vier Mal jährlich mit einer Auflage von 8000 Exemplaren, in der Reihe „BdBArgumente“ beschäftigt sich der BdB mit politisch und wissenschaftlich relevanten Themen. Gemeinsam mit dem Bundesanzeiger-Verlag gibt der BdB außerdem die Fachzeitschrift „Btplus“ heraus.[6]

Einmal im Jahr tritt der BdB zu seiner Jahrestagung zusammen, in deren Rahmen auch die Delegiertenversammlung stattfindet. Vorträge, Diskussionen und Workshops bestimmen das Programm.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Broschüre: Berufliche Betreuung - Basisinformationen. Archiviert vom Original am 23. Oktober 2009. Abgerufen am 23. Oktober 2009.
  2. Qualitätsregister und Masterstudiengang. Archiviert vom Original am 19. August 2010. Abgerufen am 23. Oktober 2009.
  3. Landesgruppen der BdB. Archiviert vom Original am 25. Oktober 2009. Abgerufen am 23. Oktober 2009.
  4. Rechtsberatung der BdB. Archiviert vom Original am 25. Oktober 2009. Abgerufen am 23. Oktober 2009.
  5. BdB Homepage (Memento vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive)
  6. Publikationen der BdB. Archiviert vom Original am 25. Oktober 2009. Abgerufen am 23. Oktober 2009.