Bundestagswahlkreis Backnang – Schwäbisch Gmünd
Wahlkreis 269: Backnang – Schwäbisch Gmünd | |
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![]() Lage des Bundestagswahlkreises Backnang – Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg | |
Staat | Deutschland |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Wahlkreisnummer | 269 |
Einwohner | 241.600 |
Wahlberechtigte | 177.062 |
Wahldatum | 26. September 2021 |
Wahlbeteiligung | 77,1 % |
Wahlkreisabgeordneter | |
Name | Ingeborg Gräßle |
Partei | CDU |
Stimmanteil | 30,5 % |
Der Wahlkreis 269: Backnang – Schwäbisch Gmünd ist einer der 38 Bundestagswahlkreise in Baden-Württemberg.
Wahlkreis
Der Wahlkreis hat seine Schwerpunkte um die beiden genannten Großen Kreisstädte, denen bei der Einrichtung 1965 noch eigene Landkreise und Autokennzeichen (Landkreis Backnang BK, Landkreis Schwäbisch Gmünd GD) zugeordnet waren.
Im Rahmen der Kreisreform Baden-Württemberg 1973 wurden die Altkreisgebiete größtenteils den neugebildeten Landkreisen Rems-Murr-Kreis (WN) und Ostalbkreis (AA) zugeschlagen, wovon die Einteilung des Bundestagswahlkreises aber kaum betroffen war. Dessen Zuschnitt wurde seither gelegentlich angepasst, so etwa 1980 bei der Einrichtung des Bundestagswahlkreises Schwäbisch Hall – Hohenlohe (268). Der Bundestagswahlkreis 269 umfasst[1]
- den westlichen Teil des Ostalbkreises mit den Gemeinden Abtsgmünd, Bartholomä, Böbingen an der Rems, Durlangen, Eschach, Göggingen, Gschwend, Heubach, Heuchlingen, Iggingen, Leinzell, Lorch, Mögglingen, Mutlangen, Obergröningen, Ruppertshofen, Schechingen, Schwäbisch Gmünd, Spraitbach, Täferrot, Waldstetten und
- den nördlichen Teil des Rems-Murr-Kreises mit den Gemeinden Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Auenwald, Backnang, Burgstetten, Großerlach, Kirchberg an der Murr, Murrhardt, Oppenweiler, Spiegelberg, Sulzbach an der Murr und Weissach im Tal.
Die regionalen Schwerpunkte berühren sich nur am Murrhardter Stadtteil Kirchenkirnberg (BK), der an Altersberg (Gschwend) (AA, ehemals BK) grenzt, während zwischen Murrhardt und Lorch (GD) mehrere[2] Gemeinden des Bundestagswahlkreises Waiblingen (264) (WN) liegen.
Der Wahlkreis wurde seit seinem Bestehen stets vom jeweiligen Direktkandidaten der CDU gewonnen.
Bundestagswahl 2025
Für die turnusgemäß im Spätsommer oder Herbst 2025 vorgesehene Wahl zum 21. Deutschen Bundestag konnten ab Frühjahr 2024 Delegierte und Kandidaten gewählt werden, so dass die ab November absehbare Vorziehung auf den 23. Februar 2025 wenig Termindruck erzeugte, zumal Wahlvorschläge noch am 20. Januar 2025 eingereicht werden konnten.
Ingeborg Gräßle, 2021 Gewinnerin des Direktmandates, wurde im Juli 2024 in Lorch nahezu einstimmig von der CDU erneut für den Wahlkreis 269 aufgestellt.[3] Aufgrund der Änderung des Bundestagswahlrechts 2023, gegen die eine auch von Gräßle unterstützte Klage anhängig ist, bewirkt der Sieg im Wahlkreis nicht mehr automatisch die direkte Zuteilung eines Bundestagsmandates. Auf der im Dezember erstellten CDU-Landesliste mit 60 Plätzen ist Gräßle nicht vertreten.[4] Ende Juli 2024 wurde von den FDP Kreisverbänden Rems-Murr und Ostalb Ruben Hühnerbein als FDP-Bundestagskandidat für den „Zwei-Kreise-Wahlkreis“ Backnang-Schwäbisch Gmünd nominiert.[5] Er belegt Landeslistenplatz 29. Auf demselben Rang der Landesliste und als Direktkandidat im Wahlkreis 269 nominierte die SPD erneut Tim-Luka Schwab.[6]
Ricarda Lang wurde am 12. Oktober 2024, somit kurz nach ihrem Rücktritt als Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, nahezu einstimmig in Schwäbisch Gmünd[7] erneut als Direktbewerberin im Bundestagswahlkreis Backnang – Schwäbisch Gmünd gewählt.[8] Auf der Landesliste belegt sie den Landeslistenplatz 2.[9] Am 4. Dezember 2024 wählten Die Linke Ortsverbände Backnang und Schwäbisch Gmünd Nina Eisenmann einstimmig zur Direktkandidatin ihrer Partei im Wahlkreis 269.[10] Auf der Landesliste ihrer Partei in Baden-Württemberg wurde sie auf Platz 15 gewählt.[11]
Die AfD Baden-Württemberg hat bereits Anfang Oktober 2024 die Landesliste aufgestellt, wobei Ruben Rupp auf Platz 5 der Liste gewählt wurde und sich dabei gegen Dirk Spaniel durchsetzte, der daraufhin die Partei verließ.[12] Im Dezember 2024 wurde er außerdem einstimmig als Direktkandidat für den Bundestagswahlkreis Backnang – Schwäbisch Gmünd aufgestellt.[13]
Die Kreiswahlleitung für den Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Gmünd liegt erneut beim Landratsamt des Ostalbkreises.[14] Folgende Kreiswahlvorschläge für die Bundestagswahl am 23. Februar wurden zugelassen: [15]
Direktkandidat | Partei | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % |
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Ingeborg Gräßle | CDU | ||
Tim-Luka Schwab | SPD | ||
Ruben Hühnerbein | FDP | ||
Ruben Rupp | AfD | ||
Ricarda Lang | Grüne | ||
Nina Eisenmann | Die Linke | ||
Maximilian Schiebel | Freie Wähler | ||
Carlo Geiger | PARTEI | ||
Marianne Kolb | MLPD |
Folgende Parteien haben zugelassene Landeslisten aber keinen Wahlkreisvorschlag: dieBasis, Tierschutzpartei, Volt, ÖDP, Bündnis C, BÜNDNIS DEUTSCHLAND, BSW
Bundestagswahl 2021
Die bisherigen MdB und Parlamentarischen Staatssekretäre Norbert Barthle (CDU) und Christian Lange (SPD) haben bereits im Sommer 2020 bekanntgegeben[16][17] dass sie nach jeweils 23 Jahren im Bundestag zur Bundestagswahl 2021 nicht mehr antreten. Die im Oktober 2020 von der CDU nominierte[18] Ingeborg Gräßle zog nach Landtag und Europaparlament auch in den Bundestag ein, über das Direktmandat. Ihr Ergebnis lag auf Rang 17 der 33 von 38 Wahlkreisen in Baden-Württemberg die von der CDU gewonnen wurden. Über die Landesliste der GRÜNEN wurde auch die im Wahlkreis nur fünftplatzierte Ricarda Lang Mitglied im 20. Deutscher Bundestag.[19][20][21]
Direktkandidat | Partei | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % |
---|---|---|---|
Ingeborg Gräßle | CDU | 30,5 | 25,8 |
Tim-Luka Schwab | SPD | 24,4 | 21,7 |
David-Sebastian Hamm | FDP | 12,0 | 15,8 |
Andreas Wörner | AfD | 11,7 | 11,8 |
Ricarda Lang | Grüne | 11,5 | 13,7 |
Annette Keles | Die Linke | 2,9 | 2,9 |
Stefan Schmidt | dieBasis | 2,7 | 2,3 |
Michael Schoder | Die PARTEI | 1,7 | 1,1 |
Gabriele Katharina Regele | Freie Wähler | 2,4 | 1,5 |
Marianne Rosina Kolb | MLPD | 0,1 | 0,1 |
Bundestagswahl 2017
Zur Bundestagswahl am 24. September 2017 kandidierten die folgenden Direktkandidaten:[22]
Direktkandidat | Partei | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % |
---|---|---|---|
Norbert Barthle | CDU | 41,2 | 35,2 |
Christian Lange | SPD | 20,0 | 16,5 |
Daniel Lindenschmid | AfD | 13,2 | 14,4 |
Melanie Lang | GRÜNE | 11,3 | 11,4 |
Gudrun Senta Wilhelm | FDP | 8,1 | 12,4 |
Alexander Relea-Linder | Die Linke | 5,6 | 5,9 |
Marina Djonovic | NPD | 0,4 | 0,3 |
Marianne Kolb | MLPD | 0,2 | 0,1 |
Bundestagswahl 2013
Bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 standen folgende Kandidaten und Parteien zur Wahl:
Direktkandidat | Partei | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % |
---|---|---|---|
Norbert Barthle | CDU | 55,4 | 48,4 |
Christian Lange | SPD | 24,8 | 20,4 |
Michael Straub | GRÜNE | 8,2 | 9,1 |
Jörg Drechsel | DIE LINKE | 4,0 | 4,2 |
Sebastian Staudenmaier | PIRATEN | 3,0 | 2,1 |
Lisa Strotbek | FDP | 2,8 | 5,8 |
Benno Grunert | NPD | 1,9 | 1,2 |
- | AfD | - | 5,7 |
Bundestagswahl 2009
Die Bundestagswahl 2009 hatte folgendes Ergebnis:[23]
Direktkandidat | Partei | Erststimmen in % | Zweitstimmen in % | Bundestagswahl 2005 Zweitstimmen in % |
---|---|---|---|---|
Norbert Barthle | CDU | 44,7 | 35,4 | 41,1 |
Christian Lange | SPD | 24,9 | 19,5 | 30,5 |
Markus Fischer | FDP | 10,3 | 18,5 | 10,8 |
Ulrike Sturm | GRÜNE | 10,3 | 12,5 | 9,2 |
Manfred Steidle | DIE LINKE | 6,6 | 7,1 | 3,5 |
Torsten Ziegler | NPD | 1,9 | 1,3 | 1,2 |
— | REP | — | 1,3 | 1,4 |
Markus Grammel | PBC | 1,0 | 0,7 | 0,9 |
— | MLPD | — | 0,1 | 0,1 |
— | BüSo | — | 0,1 | 0,1 |
— | Volksabstimmung | — | 0,2 | — |
— | ADM | — | 0,0 | — |
— | DVU | — | 0,1 | — |
— | DIE VIOLETTEN | — | 0,3 | — |
— | Die Tierschutzpartei | — | 0,6 | — |
— | ödp | — | 0,4 | — |
— | PIRATEN | — | 1,8 | — |
Matthias Riebesam | Einzelbewerber (Willi-Weise-Projekt) | 0,3 | — | — |
Wahlkreissieger seit 1965
Wahl(en) | Name | Partei |
---|---|---|
1965 | Eugen Gerstenmaier | CDU |
1969, 1972, 1976, 1980, 1983, 1987, 1990, 1994 | Dieter Schulte | CDU |
1998, 2002, 2005, 2009, 2013, 2017 | Norbert Barthle | CDU |
2021 | Ingeborg Gräßle | CDU |
Wahlkreisgeschichte
Der Wahlkreis wurde unter dem Namen Schwäbisch Gmünd – Backnang zur Bundestagswahl 1965 neu eingerichtet. Die Gemeinden des Wahlkreises gehörten vorher zu den Wahlkreisen Backnang und Aalen.
Wahl | Wahlkreisname | Gebiet |
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1965–1976 | 175 Schwäbisch Gmünd – Backnang | Landkreis Schwäbisch Gmünd, Landkreis Backnang, alter Landkreis Schwäbisch Hall |
1980–1998 | 173 Backnang – Schwäbisch Gmünd | vom Ostalbkreis die Gemeinden Abtsgmünd, Bartholomä, Böbingen an der Rems, Durlangen, Eschach, Göggingen, Gschwend, Heubach, Heuchlingen, Iggingen, Leinzell, Lorch, Mögglingen, Mutlangen, Obergröningen, Ruppertshofen, Schechingen, Schwäbisch Gmünd, Spraitbach, Täferrot und Waldstetten, vom Rems-Murr-Kreis die Gemeinden Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Auenwald, Backnang, Burgstetten, Großerlach, Kirchberg an der Murr, Murrhardt, Oppenweiler, Spiegelberg, Sulzbach an der Murr und Weissach im Tal |
2002–2005 | 270 Backnang – Schwäbisch Gmünd | |
seit 2009 | 269 Backnang – Schwäbisch Gmünd |
Einzelnachweise
- ↑ Wahlkreiseinteilung. Der Bundeswahlleiter, abgerufen am 15. Oktober 2021.
- ↑ Kaisersbach, Welzheim, Alfdorf
- ↑ https://www.bkz.de/nachrichten/die-cdu-nominiert-inge-graessle-251104.html
- ↑ https://www.cdu-bw.de/presse/ab-jetzt-fuer-morgen-aufstellung-unserer-landesliste-zur-bundestagswah/
- ↑ https://www.fdp-rems-murr.de/ruben-huehnerbein-tritt-backnang-schwaebisch-gmuend-fuer-fdp-zur-bundestagswahl
- ↑ https://www.spd-bw.de/dl/241216_gewaehlte_Liste_LVV_2024.pdf
- ↑ Christopher Czernecki, Ansgar König: Bundestagswahl auf der Ostalb: Diese Kandidaten stehen fest. 14. November 2024, abgerufen am 5. Dezember 2024.
- ↑ https://www.bkz.de/nachrichten/ricarda-lang-wird-erneut-kandidatin-fuer-den-bundestag-263354.html
- ↑ https://www.gruene-bw.de/wahlen/bundestagswahl-2025/landesliste-fuer-den-bundestag-2025/
- ↑ https://www.die-linke-ostalb.de/bundestagswahl/unsere-kandidierenden
- ↑ https://www.die-linke-bw.de/partei/parteitage/landesvertreterinnversammlung-2024
- ↑ Aalener Nachrichten: AfD-Politiker Ruben Rupp nach Erfolg: „Ricarda Lang ist eine Deutschlandhasserin!“ 6. Oktober 2024, abgerufen am 31. Dezember 2024.
- ↑ Gmünder Tagespost: Bundestagswahl: Ruben Rupp ist der Direktkandidat der AfD. 22. Dezember 2024, abgerufen am 31. Dezember 2024.
- ↑ https://www.rems-murr-kreis.de/landratsamt-und-politik/wahlen
- ↑ https://newsroom.ostalbkreis.de/sixcms/detail.php?template=newsroom_presse&id=390500&kontrast=
- ↑ Norbert Barthle tritt zur Bundestagswahl 2021 nicht mehr an. ( vom 2. Mai 2021 im Internet Archive) In: barthle.de, 2. Juni 2020.
- ↑ Keine erneute Kandidatur von Christian Lange. Beitrag in der Backnanger Zeitung im September 2020.
- ↑ CDU-Kandidatin für Backnang/Schwäbisch Gmünd: Gräßle soll Barthle beerben. In: Stuttgarter-Zeitung.de. 19. Oktober 2020, abgerufen am 24. Juli 2021.
- ↑ https://www.bkz.de/nachrichten/bundestagswahl-im-live-ticker-wer-gewinnt-das-direktmandat-118568.html
- ↑ https://wahlergebnisse.komm.one/01/produktion/wahltermin-20210926/08136000/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=647&stimmentyp=1&id=ebene_-2858_id_4365
- ↑ https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2021/ergebnisse/bund-99/land-8/wahlkreis-269.html
- ↑ Direktkandidatinnen und Direktkandidaten 269: Backnang – Schwäbisch Gmünd. Der Bundeswahlleiter, archiviert vom am 26. September 2017; abgerufen am 13. September 2017.
- ↑ Archivlink ( vom 2. Oktober 2009 im Internet Archive)
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Landesflagge Baden-Württembergs nach Artikel 24, Absatz 1 der Verfassung des Landes Baden-Württemberg: „Die Landesfarben sind Schwarz-Gold“;
(#F9C700) ist aber nicht das heraldische Gold (#FCDD09)
Wahlkreis 269 der Wahl zum 17. deutschen Bundestag 2009: Backnang - Schwäbisch Gmünd
Rechtsquelle: Anlage (zu § 2 Abs. 2) BWahlG: Wahlkreiseinteilung für die Wahl zum Deutschen Bundestag der Bundesrepublik Deutschland in der Fassung des Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes vom 17. März 2008 (BGBl. I S. 316–358)