Bundesratswahl 1995

Am 13. Dezember 1995 fanden in der Schweiz die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrates statt. Die beiden Kammern des neu gewählten Parlaments, die Vereinigte Bundesversammlung, wählten die Schweizer Regierung, den Bundesrat, für die von 1996 bis 1999 dauernde Amtszeit. Die Sitze wurden einzeln in der Reihenfolge des Amtsalters der Sitzinhaber bestellt.

Nach der Ersatzwahl wenige Monate zuvor, in der Moritz Leuenberger als Nachfolger für Otto Stich gewählt worden war,[1] kandidierten alle bisherigen Mitglieder des Bundesrates erneut. Die Sitzverteilung wurde von keiner Bundesratspartei in Frage gestellt; die Grünen erhoben aber Anspruch auf einen Bundesratssitz. Sie attackierten erfolglos die ersten vier Sitze.

Wahlen

Erste Wahl (Sitz von Jean-Pascal Delamuraz, FDP)

Jean-Pascal Delamuraz

Als Erster stellte sich der amtsälteste Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz zur Wahl. Er stand seit 1987 dem Volkswirtschaftsdepartement (EVD) vor.

1. Wahlgang
ausgeteilte Wahlzettel243
eingegangene Wahlzettel242
leer/ungültig11/0
gültig Total231
absolutes Mehr116
Jean-Pascal Delamuraz193
Cécile Bühlmann (GPS)12
Verschiedene26

Zweite Wahl (Sitz von Arnold Koller, CVP)

Arnold Koller

Bundesrat Arnold Koller (CVP) war seit 1989 Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD).

1. Wahlgang
ausgeteilte Wahlzettel244
eingegangene Wahlzettel243
leer/ungültig24/0
gültig Total219
absolutes Mehr110
Arnold Koller176
Ruth Gonseth (GPS)12
Verschiedene31

Dritte Wahl (Sitz von Flavio Cotti, CVP)

Flavio Cotti

Bundesrat Flavio Cotti (CVP) war seit 1993 Vorsteher des Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).

1. Wahlgang
ausgeteilte Wahlzettel241
eingegangene Wahlzettel238
leer/ungültig20/1
gültig Total217
absolutes Mehr109
Flavio Cotti171
Pia Hollenstein (GPS)13
Verschiedene33

Vierte Wahl (Sitz von Adolf Ogi, SVP)

Adolf Ogi

Bundesrat Adolf Ogi (SVP) war seit 1988 Vorsteher des Eidgenössischen Verkehrs- und Energiewirtschaftsdepartement. Als Folge eines Konflikts mit Otto Stich übernahm er dann aber das Militärdepartement (EMD, heute VBS)

1. Wahlgang
ausgeteilte Wahlzettel243
eingegangene Wahlzettel243
leer/ungültig22/2
gültig Total219
absolutes Mehr110
Adolf Ogi164
Franziska Teuscher (GPS)20
Christoph Blocher (SVP)10
Verschiedene25

Fünfte Wahl (Sitz von Kaspar Villiger, FDP)

Kaspar Villiger

Bundesrat Kaspar Villiger (FDP) war seit 1989 Vorsteher des Militärdepartements (EMD). Dieses Departement übergab er Adolf Ogi und übernahm 1996 das Finanzdepartement (EFD)

1. Wahlgang
ausgeteilte Wahlzettel243
eingegangene Wahlzettel243
leer/ungültig14/4
gültig Total225
absolutes Mehr113
Kaspar Villiger175
Gerold Bührer (FDP)22
Christine Goll (SP)12
Verschiedene16

Sechste Wahl (Sitz von Ruth Dreifuss, SP)

Ruth Dreifuss

Bundesrätin Ruth Dreifuss (SP) war seit 1993 Vorsteherin des Eidgenössischen Departement des Innern (EDI).

1. Wahlgang
ausgeteilte Wahlzettel241
eingegangene Wahlzettel240
leer/ungültig24/4
gültig Total212
absolutes Mehr107
Ruth Dreifuss124
Martine Brunschwig Graf (LPS)35
Christiane Brunner (SP)10
Verschiedene43

Siebte Wahl (Sitz von Moritz Leuenberger, SP)

Moritz Leuenberger

Bundesrat Moritz Leuenberger (SP) war seit wenigen Wochen Vorsteher des Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK).

1. Wahlgang
ausgeteilte Wahlzettel239
eingegangene Wahlzettel238
leer/ungültig22/5
gültig Total211
absolutes Mehr106
Moritz Leuenberger144
Eduard Belser (SP)16
Gerold Bührer (FDP)10
Verschiedene41

Wahl des Bundeskanzlers

François Couchepin

Der amtierende Bundeskanzler François Couchepin trat zur Wiederwahl an und wurde mit 135 Stimmen wiedergewählt.[2]

Wahl des Bundespräsidenten

Jean-Pascal Delamuraz wurde mit 165 Stimmen zum Bundespräsidenten für das Jahr 1996 gewählt, Arnold Koller mit 149 Stimmen zum Vizepräsidenten[3].

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wahlergebnis (PDF; 441 kB)
  2. Wahlresultate, Seite 66 (PDF-Datei; 541 kB)
  3. Wahlresultate, Seite 22 (PDF-Datei; 541 kB)

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