Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Wien III

Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Wien III Boerhaavegasse
SchulformAllgemeinbildende höhere Schule (Gymnasium)
Gründung1919
Adresse

Boerhaavegasse 15

OrtWien
BundeslandWien
StaatÖsterreich
Koordinaten48° 11′ 43″ N, 16° 23′ 31″ O
TrägerRepublik Österreich
Schüler870 SJ. 2019/20
Lehrkräfteca. 120 SJ. 2019/20
LeitungGabriele Eder-Lindinger
Websitehttps://www.boerhaavegasse.at/
BG und BRG Wien III, Boerhaavegasse

Das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Wien III Boerhaavegasse (auch Die Boerhaavegasse) ist ein Gymnasium und Realgymnasium mit musischem Schwerpunkt in der Boerhaavegasse 15 im dritten Wiener Gemeindebezirk Landstraße.

Geschichte

Die Schule wurde 1919 von Unterstaatssekretär Otto Glöckel als eine von sechs Staatserziehungsanstalten gegründet. Das Ziel war, Kindern unabhängig von Stand und Vermögen der Eltern und der Erreichbarkeit einer öffentlichen Schule die Möglichkeit einer nicht-konfessionellen, nicht-militärischen höheren Schulbildung zu bieten. Das Schulgebäude in der Boerhaavegasse im 3. Wiener Gemeindebezirk hatte vorher als Landwehrakademie gedient.

Ab 1920 verfassungsgemäß Bundeserziehungsanstalt (BEA) bezeichnet, wurde die Schule 1938 nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland wieder in Staatserziehungsanstalt umbenannt. Zahlreiche Lehrerinnen und Erzieherinnen wurden entlassen oder versetzt,[1] jüdische Schülerinnen mussten die Schule verlassen ebenso wie alle externen Schülerinnen. Viele Internatsschülerinnen kehrten auch auf Wunsch der Eltern[2] oder auf eigenen Wunsch[3] im September 1938 nicht mehr in die Boerhaavegasse zurück, da die Schule in eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt für Mädchen umgewandelt und nach Hubertendorf -Türnitz verlegt wurde.[4] Von dort flohen die verbliebenen Schülerinnen und Lehrerinnen im April 1945 nach Bayern.[5]

Nach dem Krieg wurde das Konzept der Bundeserziehungsanstalten wieder aufgegriffen. Nach Schloss Traunsee (1946) und Graz-Liebenau (1947) nahm im September 1948 auch die Bundeserziehungsanstalt Wien III mit einem neuen Lehrerinnen- und Erzieherinnenteam den Betrieb als Internatsschule wieder auf – zunächst sehr beengt, da ein Teil des Hauses noch als Spital verwendet wurde.[6] Sie wurde als reine Mädchenschule geführt, Buben wurde erst mit dem Schuljahr 1981/82 aufgenommen.

1976 wurden die vier Bundeserziehungsanstalten in Höhere Internatsschulen des Bundes (HIB) umbenannt und blieben bis zum Schuljahr 2001/02 dem Unterrichtsministerium unterstellt. Mit 1. September 2002 wurde die ehemalige BEA bzw. HIB Wien III mit ihrem Internat in den Bereich des damaligen Stadtschulrates für Wien, heute Bildungsdirektion für Wien überführt und in Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium mit musischer Ausbildung umbenannt.[7]

Der Sprachenzweig lief mit dem Schuljahr 2019/20 aus. Alle folgenden Klassen sind Schwerpunktklassen (bildnerisch, musikalisch, Tanz), für deren Besuch eine bestandene Eignungsprüfung nötig ist.

Lehrer und ehemalige Lehrer

Ehemalige Schüler

Einzelnachweise

  1. Agnes Rudda: Später Dank. Erinnerungen an die Österreichischen Bundeserziehungsanstalten. Eigenverlag o. J., Heidenreichstein, S. 184.
  2. Stefanie Jodda-Flintrop: Wir sollten intelligente Mütter werden. Nationalpolitische Erziehungsanstalten für Mädchen 1938/39 – 1945; phil. Diss. Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. (PDF) 2008, S. 30, abgerufen am 29. Dezember 2019.
  3. Hans Werner Scheidl: Über Nacht waren sie alle beim "Bund deutscher Mädel". 3. August 2013, abgerufen am 29. Dezember 2019.
  4. Jodda-Flintrop: Wir sollten intelligente Mütter werden. (PDF) S. 30 – 32, abgerufen am 29. Dezember 2019.
  5. Jodda-Flintrop: Wir sollten intelligente Mütter werden. (PDF) S. 32, abgerufen am 28. Dezember 2019.
  6. Rudda: Später Dank. S. 599.
  7. Rudda: Später Dank. S. 655.
  8. Designer Marcel Ostertag heute am Gleisdreieck. Der Tagesspiegel, 8. Oktober 2008, abgerufen am 22. Januar 2016.
  9. Ballettdirektor Karl Alfred Schreiner. Abgerufen am 29. Dezember 2019.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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