Bildungsanstalt für Elementarpädagogik

Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP/BAKIP/KGP)
Schulart
StaatÖsterreich
Schultyp (allgemein)Höhere Schule für Elementarpädagogik
ISCED-Ebene4B
Klassifikation (national)Anstalt der Lehrerbildung und der Erzieherbildung / Lehrerbildende höhere Schule (33.1)[1][2]
VoraussetzungPositive 8. Schulstufe, Eignungsprüfung
Dauer5 Jahre
Stufen: 9.–13. Schulstufe, 1.–5. Klasse,
Regelalter 14–19
SchulabschlussReife- und Diplomprüfung
Anzahl34 (2020)[3]
Schüler10.566 (2018/19)[4]
auch Zusatzausbildung Hortpädagogik oder Früherziehung (3-jährig), Lehrgang für Integrative Pädagogik (4/5 Semester), Kolleg (4 Semester),[2]

Eine Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP), bis August 2016 Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP oder KGP) genannt, ist eine Einrichtung zur Vermittlung von Kindergarten-, Hort- und Früherziehungspädagogik und Teil des berufsbildenden Schulwesens (BMHS)[5] bzw. Lehrer- und Erzieherbildenden Schulwesens (LBS) in Österreich.[1] Die fünfjährige Ausbildung beginnt in der neunten Schulstufe und schließt mit einer Reife- und Diplomprüfung (Matura) ab. Für Inhaber einer Reifeprüfung kann die Ausbildung als viersemestriges Kolleg absolviert werden. Es gibt auch ein Kolleg für Berufstätige, das sechs Semester dauert. An mehreren BAfEPs werden, als weiterführende Ausbildung, Lehrgänge für Integrative Pädagogik und Frühförderung angeboten.

Umbenennung 2016

Die Umbenennung zu Bildungsanstalt für Elementarpädagogik trat mit 1. September 2016, aufgrund des Schulrechtsänderungsgesetzes (BGBl. I/Nr. 56) vom 11. Juli 2016, in Kraft. Die Zusatzausbildung Früherziehung ist seit dem fixer Bestandteil des Lehrplans für alle Schülerinnen und Schüler einer BAfEP.

Unterscheidung der Berufszweige

  • Früherziehungspädagoge: Kinder unter 3 Jahre
  • Kindergartenpädagoge: Kinder von 3 bis 6 Jahre bzw. Schuleintritt
  • Hortpädagoge: Nachmittagsbetreuung nach der Schule bzw. in den Ferien, Kinder von 6 bis 18 Jahre

Zusätzlich gibt es Lehrgänge zur Ausbildung zum Sonderkindergartenpädagogen.

Aufnahmevoraussetzungen und Aufnahmeprüfung

Vor dem Besuch einer BAfEP muss eine Eignungsprüfung abgelegt werden. Diese umfasst die musikalische Eignung, Kreativität, körperliche Gewandtheit und Belastbarkeit, sowie die Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit. Ein weiteres Kriterium zur Aufnahme ist die positive Absolvierung der 8. Schulstufe.[6]

Lehrplan

Der Lehrplan umfasst neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Englisch, Mathematik, Religion, Geschichte, Geographie oder Chemie spezifische Fächer wie Pädagogik, Didaktik, praktische Ausbildung, Heil- und Sonderpädagogik, Fächer zur Ernährungserziehung und Fächer des musisch-kreativen Bereichs (Textiles Gestalten, Bildnerische Erziehung, Werkerziehung, Musik, Instrumentalunterricht in zwei Instrumenten [Gitarre und Flöte]), sowie rhythmisch-musikalische Erziehung und Bewegungserziehung.

Manche Schulen bieten ihren Schülern die Möglichkeit, im schulischen Rahmen Zertifikate für den Helferschein im Schwimmen, den Eislaufschein oder für Erste Hilfe zu erlangen.

Standorte

BAfEPs gibt es in allen österreichischen Bundesländern. Die meisten der 34 Einrichtungen werden vom Bund unterhalten, mehrere sind katholische Privatschulen:[3]

  • Burgenland: BAfEP Oberwart
  • Kärnten: BAfEP Kärnten (Klagenfurt)
  • Niederösterreich: BAfEP der Kongregation der Schulschwestern des 3. Ordens des Hl. Franz von Assisi Amstetten, BAfEP Mistelbach, BAfEP Sacré Coeur Pressbaum, BAfEP St. Pölten, BAfEP Wiener Neustadt, BAfEP Sta. Christiana Frohsdorf[7]
  • Oberösterreich: BAfEP Don Bosco Vöcklabruck, BAfEP Linz, BAfEP der Kreuzschwestern Linz, BAfEP Ried, BAfEP Steyr
  • Salzburg: BAfEP Franziskanerinnen Salzburg, BAfEP Bischofshofen
  • Steiermark: BAfEP Graz, BAfEP Hartberg, BAfEP Bruck an der Mur, BAfEP Judenburg, BAfEP Liezen, BAfEP Mureck
  • Tirol: BAfEP Innsbruck, BAfEP Barmherzige Schwestern Innsbruck, BAfEP-Barmherzige Schwestern Zams
  • Vorarlberg: Institut St. Josef: BAfEP – Barmherzige Schwestern Feldkirch
  • Wien: BAfEP Mater Salvatoris, BAfEP8, BAfEP10, BAfEP Maria Regina[6], BAfEP De La Salle[8], bafep21 (Stadt Wien)

Literatur

  • BMUKK Abteilung II/5 (Hrsg.): Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik – Bildungsanstalten für Sozialpädagogik. Bundes-Qualitätsbericht. Version 2 Auflage. Wien Mai 2009 (berufsbildendeschulen.at [PDF]).

Einzelnachweise

  1. a b Österreichische Schulformensystematik, Stand 2011/12
  2. a b 33.3 Kollegs im Bereich der höheren Anstalten der Lehrerbildung und Erzieherbildung – 333.1 Kollegs für Elementarpädagogik
  3. a b Standorte: Bildungsanstalten für Elementarpädagogik. In: berufsbildendeschulen.at. Abgerufen am 5. April 2022.
  4. Schülerinnen und Schüler 2018/19 nach detaillierten Ausbildungsarten und Geschlecht. (XLSX) Schülerinnen, Schüler. In: Statistik Austria. Abgerufen am 28. Juni 2020 (8.493 Normalform, 1774 Kolleg, 299 Lehrgang).
  5. Berufsbildende mittlere und höhere Schulen. In: Bundesministerium für Bildung. Abgerufen am 28. Juni 2020.
  6. a b Ausbildung (Memento desOriginals vom 8. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maria-regina.at, Bildungsanstalt für Elementarpädagogik Maria Regina
  7. Bildungsanstalt für Elementarpädagogik, Schulverein Institut Sta. Christiana
  8. Berufsbildende mittlere und höhere Schulen. In: Schulverein De La Salle. Abgerufen am 28. Juni 2020.