Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
— BMWSB —

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Staatliche EbeneBund
StellungOberste Bundesbehörde
Gründung20. September 1949
(als Bundesministerium für Wiederaufbau)
8. Dezember 2021
(als Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen)
Auflösung27. Oktober 1998 (Nachfolge: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen)
HauptsitzBerlin Berlin
BehördenleitungKlara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
Netzauftrittwww.bmwsb.bund.de
Klara Geywitz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ist eine Oberste Bundesbehörde der Bundesrepublik Deutschland mit Sitz in der Bundesstadt Bonn und Berlin.[1][2] Seit dem 8. Dezember 2021 ist Klara Geywitz (SPD) Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Kabinett Scholz. Ein eigenständiges Bundesbauministerium bestand von 1949 bis 1998 und besteht wieder seit 2021.

Geschichte

1949 wurde zunächst das Bundesministerium für Wiederaufbau gegründet. Dieses wurde 1950 in Bundesministerium für Wohnungsbau umbenannt. 1961 erfolgte eine Umbenennung in Bundesministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung. Ab 1965 lautete der Name des Ministeriums Bundesministerium für Wohnungswesen und Städtebau (bzw. 1969–72 mit umgekehrter Reihung der beiden Begriffe), bis es schließlich 1972 den Namen Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau erhielt, den es bis zu seiner Auflösung 1998 trug.

Lauritz Lauritzen (SPD) war von Juli bis Dezember 1972 in Personalunion Bau-, Post- und Verkehrsminister; die drei Ministerien blieben jedoch organisatorisch selbstständig. Erste Ministerin war Gerda Hasselfeldt (1990 und 1991).

Im Kabinett Schröder I wurde das Ministerium durch Organisationserlass des Bundeskanzlers vom 27. Oktober 1998 mit dem Bundesverkehrsministerium zum Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) vereinigt. Dessen erster Leiter wurde Franz Müntefering (SPD).

Von 2013 bis 2018 war der Baubereich dem Bundesumweltministerium (BMUB) angegliedert, von 2018 bis 2021 gehörte er zum Bundesinnenministerium (BMI).

Mit Organisationserlass vom 8. Dezember 2021 hat Bundeskanzler Olaf Scholz noch am Tag seiner Ernennung und mit sofortiger Wirkung angeordnet, dass ein Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gebildet wird.[3] Seitdem besteht das Bauministerium erneut als selbstständiges Bundesministerium. Dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen wurden gemäß dem Erlass aus dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat die Zuständigkeiten für Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten, für Stadtentwicklung, Stadtentwicklungsprogramme und Wohnen sowie für Raumordnung, Regionalpolitik und Landesplanung übertragen.

Das Bundesministerium hat den Standortwettbewerb für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation begleitet. Als Standort wurde im Februar 2023 Halle (Saale) ausgewählt.[4]

Namen

  • 1949–1950: Bundesministerium für Wiederaufbau
  • 1950–1961: Bundesministerium für Wohnungsbau
  • 1961–1965: Bundesministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung
  • 1965–1969: Bundesministerium für Wohnungswesen und Städtebau
  • 1969–1972: Bundesministerium für Städtebau und Wohnungswesen
  • 1972–1998: Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
  • seit 2021: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Zuständige Bundesminister

Bundesbauminister 1949–1998 und ab 2021

Klara GeywitzEduard OswaldKlaus TöpferIrmgard SchwaetzerGerda HasselfeldtOscar SchneiderDieter HaackKarl RavensHans-Jochen VogelLauritz LauritzenBruno HeckEwald BucherPaul LückeVictor-Emanuel PreuskerFritz NeumeyerEberhard Wildermuth
Nr.NameLebensdatenParteiBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitKabinett
Bundesminister für Wiederaufbau, ab 1950: Bundesminister für Wohnungsbau
1Eberhard Wildermuth1890–1952FDP20. September 19499. März 1952Adenauer I
2Fritz Neumayer1884–197319. Juli 195220. Oktober 1953
3Victor-Emanuel Preusker1913–1991FDP (bis 1956)20. Oktober 195329. Oktober 1957Adenauer II
FVP (ab 1956)
4Paul Lücke1914–1976CDU29. Oktober 195714. November 1961Adenauer III
Bundesminister für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung
4Paul Lücke1914–1976CDU14. November 196126. Oktober 1965Adenauer IV
Adenauer V
Erhard I
Bundesminister für Wohnungswesen und Städtebau
5Ewald Bucher1914–1991FDP26. Oktober 196528. Oktober 1966Erhard II
6Bruno Heck1917–1989CDU8. November 196630. November 1966
7Lauritz Lauritzen1910–1980SPD1. Dezember 196621. Oktober 1969Kiesinger
Bundesminister für Städtebau und Wohnungswesen
7Lauritz Lauritzen1910–1980SPD22. Oktober 196915. Dezember 1972Brandt I
Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau
8Hans-Jochen Vogel1926–2020SPD15. Dezember 197216. Mai 1974Brandt II
9Karl Ravens1927–2017SPD16. Mai 197416. Februar 1978Schmidt I
Schmidt II
10Dieter Haack* 1934SPD16. Februar 19781. Oktober 1982Schmidt II
Schmidt III
11Oscar Schneider* 1927CSU4. Oktober 198221. April 1989Kohl I
Kohl II
Kohl III
12Gerda Hasselfeldt* 1950CSU21. April 198918. Januar 1991Kohl III
13Irmgard Schwaetzer* 1942FDP18. Januar 199117. November 1994Kohl IV
14Klaus Töpfer* 1938CDU17. November 199414. Januar 1998Kohl V
15Eduard Oswald* 1947CSU14. Januar 199826. Oktober 1998
Bundesminister für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
16Klara Geywitz*1976SPD8. Dezember 2021amtierendScholz

Andere für Bauen zuständige Bundesminister 1998–2021

NameLebensdatenParteiBeginn der AmtszeitEnde der AmtszeitKabinett
Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
Franz Müntefering*1940SPD27. Oktober 199817. September 1999Schröder I
Reinhard Klimmt*1942SPD29. September 199920. November 2000
Kurt Bodewig*1955SPD20. November 200022. Oktober 2002
Manfred Stolpe1936–2019SPD22. Oktober 200222. November 2005Schröder II
Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Wolfgang Tiefensee*1955SPD22. November 200528. Oktober 2009Merkel I
Peter Ramsauer*1954CSU28. Oktober 200917. Dezember 2013Merkel II
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Barbara Hendricks*1952SPD17. Dezember 201314. März 2018Merkel III
Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat
Horst Seehofer*1949CSU14. März 201808. Dezember 2021Merkel IV

Zuständige Staatssekretäre

Parlamentarische Staatssekretäre

Beamtete Staatssekretäre

Dienstsitz

Dienstsitz des Bundesministeriums in Berlin

Der Bonner Dienstsitz des BMWSB befindet sich in der Graurheindorfer Straße 198 im Stadtteil Castell in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bundesministerium des Innern und für Heimat.[5] Der Berliner Dienstsitz des BMWSB liegt in der Krausenstraße 17–18 in Berlin-Mitte.[6] Das Gebäude wurde zuvor vom Bundesinnenministerium genutzt.

Bis 1998 hatte das Bauministerium seinen Dienstsitz im Schloss Deichmannsaue in Bonn-Rüngsdorf.

Literatur

  • Heinz Hoffmann (Bearbeiter): Die Bundesministerien 1949–1999. Bezeichnungen, amtliche Abkürzungen, Zuständigkeiten, Aufbauorganisation, Leitungspersonen (= Materialien aus dem Bundesarchiv. Heft 8). Wirtschaftsverlag NW GmbH, Bremerhaven 2003, ISBN 3-86509-075-3, S. 385–400 (596 S., einschließlich CD-ROM mit dem Buchinhalt).

Einzelnachweise

  1. BMI/BMWSB: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (Memento vom 9. Dezember 2021 im Internet Archive).
  2. SPD, GRÜNE und FDP: Koalitionsvertrag 2021-2025. SPD, 24. November 2021, abgerufen am 24. November 2021.
  3. Bundesrepublik Deutschland – Der Bundeskanzler: Organisationserlass. In: bundesregierung.de. 8. Dezember 2021, abgerufen am 9. Dezember 2021.
  4. Standortwettbewerb läuft Zukunftszentrum als Symbol eines geeinten Deutschlands. In: bundesregierung.de. 17. Oktober 2022, abgerufen am 16. Februar 2023.
  5. Anfahrtsskizze zum Dienstsitz Bonn. Abgerufen am 26. März 2022.
  6. https://twitter.com/klara_geywitz/status/1470751385041969164. Abgerufen am 15. Dezember 2021.

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Autor/Urheber: PantheraLeo1359531, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende Klara Geywitz beim SPD-Jahresempfang im Foyer des Hofer Theaters.
Berlin, Mitte, Krausenstrasse 17-18, Dienstgebaeude Bundesverkehrsministerium.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Historisches Geschäftshaus in der Krausenstraße 17-18 in Berlin-Mitte, heute zum Dienstgebäude Krausenstraße des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gehörig. Das Gebäude wurde 1908-1909 nach einem Entwurf des Architekten Friedrich Kristeller errichtet. Es gehörte dem Jüdischen Fabrikanten Viktor Wolff (Firma H. Wolff), 1996 wurde eine Entschädigung an die Nachfahren geleistet. Es ist als Baudenkmal gelistet.
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