Bund für Deutsche Kirche

Der Bund für Deutsche Kirche wurde im Juni 1921 von Joachim Kurd Niedlich, Ernst Bublitz und Friedrich Andersen gegründet. An der Gründung beteiligt waren Houston Stewart Chamberlain, Adolf Bartels, Arthur Bonus, Hans von Wolzogen sowie weitere Wagnerianer aus der Bayreuther Gegend. Er sollte dazu beitragen, die evangelische Kirche völkisch zu verändern, und konkurrierte ab 1932 mit den Deutschen Christen. Man verstand sich als „Kampf- und Arbeitsgemeinschaft“ mit dem Ziel, die Kirche „aus ihrer jüdischen Umklammerung“ zu befreien, und ein deutschheimatlich durchtränktes Christentum zu schaffen. Vor allem ging es um die Abschaffung des Alten Testamentes als Grundlage des Deutschen Christentums. So sollte zum Beispiel der Aaronitische Segen nicht mehr erteilt werden. Es wurde eine Zeitschrift mit dem Namen Die Deutschkirche herausgegeben, mit Pfarrer Ernst Bublitz als Schriftleiter. Mit dem Tode Kurd Niedlichs 1928 verlor die Deutschkirche ihr Aushängeschild. Andersen blieb formal Vorsitzender, die praktische und theologische Leitung lag aber mehr und mehr in der Hand von Ernst Bublitz.[1]

Literatur

  • Kurt Meier: Der „Bund für deutsche Kirche“ und seine völkisch-antijudaistische Theologie. In: Kurt Nowak, Gérard Raulet: Protestantismus und Antisemitismus in der Weimarer Republik. Campus, Frankfurt 1994, ISBN 3-593-35197-8, S. 177–198.
  • Hans Treplin[2]: Weder Hauer noch die Deutschkirche. Ein volkstümliches Wort aus Schleswig-Holstein zum Kampf um den christlichen Glauben, Breklum 1935; wieder abgedruckt in: Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): „Ihr werdet meine Zeugen sein!“ Stimmen zur Bewahrung einer bekenntnisgebundenen Kirche in bedrängender Zeit. Die Breklumer Hefte der ev.-luth. Bekenntnisgemeinschaft in Schleswig-Holstein in den Jahren 1935 bis 1941. Quellen zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig-Holstein. Zusammengestellt und bearbeitet von Peter Godzik, Husum: Matthiesen Verlag 2018, ISBN 978-3-7868-5308-4, S. 42–65.

Einzelnachweise

  1. Walter Loose: Festgabe zum sechzigsten Geburtstag von Adolf Bartels. Leipzig 1922, S. 179.
  2. Biogramm Hans Treplin (online auf geschichte-bk-sh.de)