Bugatti Type 15

Bugatti
Bugatti Type 15 Phaeton von 1910
Bugatti Type 15 Phaeton von 1910
Type 15
Produktionszeitraum:1910–1914
Klasse:Untere Mittelklasse
Karosserieversionen:Phaeton, Tourenwagen, Limousine
Motoren:Ottomotoren:
1,3–1,4 Liter
(15–18 PS)
Länge:
Breite:
Höhe:
Radstand:2400 mm
Leergewicht:Fahrgestell 370 kg
NachfolgemodellBugatti Type 22
Limousine von 1912 im Zeithaus
Torpedo von 1913 im Blackhawk Museum
(c) John Chapman (Pyrope), CC BY-SA 3.0
Fahrzeug von 1914 mit einer moderneren Karosserie in Brooklands
Motor des Type 15 (1910)

Der Bugatti Type 15 ist ein Pkw-Modell. Hersteller war Bugatti aus dem Elsass, das damals zum Deutschen Reich gehörte.

Beschreibung

Das Fahrzeug ist eine Variante des Type 13, der ab 1910 angeboten wurde. Eine Quelle gibt an, dass das Modell zusammen mit dem Type 13 und dem längeren Type 17 im Katalog aufgeführt ist, der im Dezember 1910 anlässlich des Pariser Autosalons herausgegeben wurde.[1] Im Dezember 1912, also für das Modelljahr 1913, wird er noch geführt.[2] Andere Quellen geben die folgenden Bauzeiten an: 1910–1913[3], 1912–1914[4] und 1913–1914[5].

Das Fahrgestell ist mit 240 cm Radstand 40 cm länger als beim Type 13. Die Spurweite ist mit 115 cm identisch.

Der Vierzylindermotor ist vorne im Fahrzeug eingebaut und treibt über ein Vierganggetriebe die Hinterachse an. 65 mm Bohrung und 100 mm Hub ergeben 1327 cm³ Hubraum und 15 PS Leistung. 1912 wurde die Bohrung auf 66 mm erhöht. Dadurch stieg der Hubraum auf 1368 cm³ und in Verbindung mit einer erhöhten Verdichtung die Leistung auf 18 PS.

Der verlängerte Radstand ermöglichte offene Aufbauten als Zweisitzer mit Notsitz im Heck und als Viersitzer. Ein Typ 15 erhielt 1911 die erste geschlossene Karosserie auf einem Bugatti-Fahrgestell.

Im Laufe des Jahres 1912 wurde der anfangs eckige Kühlergrill durch einen ovalen ersetzt, der zum Erkennungszeichen von Bugatti wurde.

Technische Daten

DatenType 15
Bauzeit1910–1914
Motor4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)
Monoblock-Grauguss
Hubraum1368 cm³[4]
Bohrung × Hub66 × 100 mm[4]
Ventile8[4]
VentilsteuerungSOHC über Königswelle[4]
Leistung18 PS[4]
bei 1/min2000[4]
MotorschmierungTropfschmierung; Öltank mit Überdruck von Kurbelwelle
KühlungWasserkühlung mit Wasserpumpe
ZündungMagnetzündung
BenzinzufuhrGravitation
Gemischaufbereitung1 Vergaser Zenith 30[4]
Getriebe4-Gang-Getriebe mit Rückwärtsgang[4] , unsynchronisiert
nicht mit Motor verblockt
KupplungLamellenkupplung
KraftübertragungWellenantrieb auf Hinterachse
Radstand2400 mm
FahrgestellStahlleiterrahmen; Getriebe als Querstrebe
Radaufhängung vornStarrachse
Halbelliptikfedern[4]
Radaufhängung hintenStarrachse; Halbelliptikfedern (a. W. doppelt)[4]
Fußbremseauf Bremstrommel am Getriebe[4]
Handbremseauf Bremstrommeln an der Hinterachse[4]
Spurweite vorn/hinten1150 mm[4]
Reifen vorn700 × 65[4]
Reifen hinten700 × 85[4]
BenzintankVorn, an Spritzwand
Gewicht Fahrgestell370 kg[4]
Gesamtgewicht430 kg
ZubehörWindschutzscheibe, Signalhorn, Verdeck[4]
Höchstgeschwindigkeit105 km/h[4]

Produktion

Die meisten Quellen sind sich darin einig, dass insgesamt 435 Fahrzeuge mit Achtventilmotor (Typen 13, 15, 17, 22) hergestellt worden sind.[6] Eine andere Quelle nennt 476 Fahrzeuge.[7]

Nachfolger wurde der Type 22.

Verbleib

Mehrere Exemplare sind erhalten. Ein Phaeton von 1910 mit dem eckigen Kühlergrill steht im National Motor Museum im britischen Beaulieu. Zwei weitere offene Fahrzeuge befinden sich im Brooklands-Museum und im Blackhawk Museum. Im Zeithaus der Volkswagen AG ist eine Limousine ausgestellt, die 1912 nach Genf ausgeliefert wurde.[8] Ein weißer Zweisitzer stand früher im Bugatti-Trust.[9]

Literatur

  • Griffith Borgeson: Bugatti by Borgeson - The dynamics of mythology. Osprey Publishing Limited, London 1981, ISBN 0-85045-414-X.
  • Hugh G. Conway: Bugatti: Le Pur-sang des Automobiles. Haynes Publishing Group, Sparkford 1987, ISBN 0-85429-538-0.
  • Wolfgang Schmarbeck, Gabriele Wolbold: Typenkompass. Bugatti. Personen- und Rennwagen seit 1909. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-613-03021-3.
  • Hugh G. Conway: Grand Prix Bugatti. Verlag Robert Bentley, Cambridge 1968, ISBN 0-83760018-9.

Weblinks

Commons: Bugatti Type 15 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Serge Bellu: Bugatti. Inszenierung einer Legende. Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3356-1, S. 54.
  2. Serge Bellu: Bugatti. Inszenierung einer Legende. Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3356-1, S. 61.
  3. Axel von Saldern: Bugatti. Kunstwerke auf Rädern. Ellert & Richter Verlag, Hamburg 1991, ISBN 3-89234-218-0, S. 110–111.
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Wolfgang Schmarbeck, Gabriele Wolbold: Typenkompass. Bugatti. Personen- und Rennwagen seit 1909. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-613-03021-3, S. 15.
  5. Halwart Schrader: Deutsche Autos. Band 1: 1885–1920. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02211-7, S. 92.
  6. Griffith Borgeson: Bugatti by Borgeson - The dynamics of mythology. Osprey Publishing Limited, London 1981, ISBN 0-85045-414-X, S. 370.
  7. Ingo Seiff: Bugatti. Eleganz auf Rädern. Bleicher-Verlag, Gerlingen 1993, ISBN 3-88350-190-5, S. 149.
  8. Bugatti Typ 15 Auf autostadt.de, abgerufen am 30. November 2020
  9. 1912 Bugatti T15 is now on display at The Bugatti Trust Auf bugatti-trust.co.uk vom 15. Mai 2015, abgerufen am 30. November 2020 (englisch)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bugatti logo.svg
Official logo of Bugatti
Bugatti Type 15 at Brooklands.jpg
(c) John Chapman (Pyrope), CC BY-SA 3.0
A Bugatti Type 15, built in 1914 but fitted with modern reproduction "Prince Henry", boat-tailed bodywork. In the Brooklands Museum at Brooklands motor racing circuit, Surrey, UK.
1910 Bugatti Type 15 (5949505509).jpg
Autor/Urheber: sv1ambo, Lizenz: CC BY 2.0
1910 Bugatti Type 15. Taken at the National Motor Museum in Beaulieu, Hampshire, England.
Bugatti Typ 15.jpg
Bugatti Typ 15 auf der TechnoClassica 2009 in Essen
Bugatti 1913 Type 15 at Blackhawk Automobile Museum.jpg
Autor/Urheber: Jay Cross from Berkeley, California, US, Lizenz: CC BY 2.0
Awesome Behring collection of classic cars. Danville, CA