Budizko

Budizko (latinisiert Budisco) ist der sorbische Name der Siedlung und Burg Grimschleben, eines heutigen Ortsteils von Nienburg (Saale). Der Ortsname stammt vom altsorbischen Budsko und bezieht sich auf die Lage gegenüber der Mündung des Flusses Buda (heute Bode).[1]

Burganlage

Die Burganlage bestand aus einer großen runden Hauptburg und zwei in größerem Abstand halbkreisförmig vorgelagerten Wällen und war etwa 350 × 400 m groß. Die ursprüngliche Anlage stammt vermutlich aus der späten Bronzezeit.

Geschichte

In slawischer Zeit erhielt die Anlage an der Saale als westliche Grenzburg der Sorben eine besondere Bedeutung. Auf der Westseite der Saale lagen ihr die germanischen Burgen Nienburg und Altenburg gegenüber. Hier stellte die Bode die Grenze zwischen dem Schwabengau und dem Nordthüringgau dar. Die alte Burg lag genau gegenüber der Bodemündung.

927 kam die Burg unter die Herrschaft der sächsischen Liudolfinger. Der slawische Name wird noch in Urkunden des späten 10.[2][3][4] und des frühen 11. Jahrhunderts erwähnt. Im Besitz des Klosters Nienburg verlor er sich dann rasch.

Literatur

  • Bernhard Heese: Budizco-Grimschleben: ein Ort mit tausendjähriger Geschichte, erschienen 1935

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Eichler: Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Band I, Domowina-Verlag, Bautzen 1985, S. 68
  2. RI II,2 n. 765 vom 17. April 978: „XXX regales mansos in locis subnotatis donamus, in castello scilicet quodam Sclavonice quondam Budizco, nunc autem Theutonice Grimmerslovo, Prudua, Luitatizic, Popouuizic in pago Grimmeslevo in comitatu Thiemmonis scilicet comitis legaliter determinandos“, in: Regesta Imperii Online (Abgerufen am 5. März 2015).
  3. RI II,2 n. 808 vom 3. März ? 979: „nostra imperiali auctoritate perpetim mancipavimus et quod tunc de eodem castello Grimerleuo Theotonice, Scavonice Budizco nominato iure ac legaliter pertinens ad illud remansit non datum, ex toto et integro, excepto quod genitor noster aut nos alicui antea per preceptum donavimus“, in: Regesta Imperii Online (Abgerufen am 5. März 2015).
  4. RI II,2 n. 806 vom 3. März 980: „in Nionburg constructo, ubi Sala et Boda se miscendo vicissim stabili federe maritant, nostra imperiali auctoritate perpetim mancipavimus et quod tunc de eodem castello Grimersleuo Theotonice, Sclauonice Budizco nominato iure ac legaliter ad illud pertinens remansit non datum, ex toto et integro“, in: Regesta Imperii Online (Abgerufen am 5. März 2015).