Buckower Rinne

Buckower Rinne (Barnim)
Buckower Rinne (Barnim)
 
 
 
Hellgrüne Marken an beiden Enden und hellblau im Scheitelbereich der Buckower Rinne

Die Buckower Rinne, auch Löcknitz/Stöbber-Rinne, zwischen dem Oderbruch und der Spree knapp östlich von Berlin ist eine der glazialen Schmelzwasserrinnen sehr unterschiedlicher Entstehung, die sich in den letzten beiden Phasen der Weichsel-Eiszeit zwischen dem von Toteis gefüllten Oderbruch und dem Berliner Urstromtal (heutiges Spreetal) herausgebildet haben. Weitere sind der Gamengrund weiter westlich und weniger tiefe, wie etwa die Platkow-Kersdorfer Rinne, weiter östlich. Die Buckower Rinne als breiteste trennt die Barnimplatte von der Lebuser Platte.[1]

Heutige Gewässer

In dem Rotes Luch genannten Feuchtgebiet im Scheitelbereich der Rinne gibt es eine Pseudobifurkation, aus der die Stöbber nordostwärts zur Alten Oder fließt, der Stöbberbach südwestwärts zur Löcknitz, die im Dämeritzsee, wenige Kilometer östlich der Berliner Stadtgrenze, in die Spree mündet und damit zum Flusssystem der Elbe gehört.

Entstehung

Diese Rinne entwässerte als kleines Urstromtal Schmelzwasser vom Mohriner Sander der Pommerschen Eisrandlage nach Südwesten über eine Plombe aus Toteis, die das Oderbruch füllte, hinweg zum Berliner Urstromtal. Nachdem die große Eiskalotte über der heutigen Ostsee so weit abgeschmolzen war, dass das Schmelzwasser von ihrem Rand durch das Randow-Urstromtal abfließen konnte, bildete sich im Hang über dem Oderbruch eine gegenläufige Klinge. Diese bewirkte allerdings längst nicht die – potenziell mögliche – Anzapfung der Spree im Berliner Urstromtal, weil die Eintiefung bisher nur bis Waldsieversdorf reicht. Die Wasserscheide liegt mit 46,3 m ü. NHN[2] heute mehr als 10 Höhenmeter über dem der Spree (35,1 m ü. NHN bei Mönchwinkel und 32,7 m ü. NHN im Dämeritzsee).

Das Schmelzwasser von den Toteismassen des Buckower Kessels strömte nunmehr nach Nordosten und prägten das heutige, zwischen den Höhen der Endmoränen tief ausgewaschene Stobbertal aus. Durch Toteisblöcke entstanden teils oberflächlich abflusslose Senken, in denen sich Seen wie der Schermützelsee bildeten. Die ursprüngliche Kastentalgestalt und Fließrichtung der Buckower Rinne ist nur noch westlich des Scheitelbereichs erhalten, der auch als Buckower Pforte bezeichnet wird.[3][4]

Tourismus

Ein besonders eindrucksvolles Landschaftsrelief mit Taleinschnitten und mit Seen gefüllten Mulden hat sich nordöstlich des Scheitelbereichs ergeben. Es ist als die Märkische Schweiz bekannt.

Literatur

  • Gerd W. Lutze, Naturräume und Landschaften in Brandenburg und Berlin: Gliederung, Genese und Nutzung, be.bra-verlag, Juni 2014, ISBN 978-3-95410-030-9

Belege

  1. Dierk Heerwagen: Unterwegs im Naturpark Märkische Schweiz. …. S. 7.
  2. BB-Viewer: DTK50, Wasserspiegel im Scheitelbereich der Pseudobifurkation Stöbber/Stöbberbach (Memento desOriginals vom 10. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bb-viewer.geobasis-bb.de
  3. Claus Dalchow, Joachim Kiesel:Die Oder greift ins Elbegebiet – Spannungsverhältnisse und Sollbruchstellen zwischen zwei Flussgebieten. (Memento desOriginals vom 11. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geobasis-bb.de (PDF; 2,9 MB). In: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (Hrsg.): Brandenburgische Geowissenschaftliche Beiträge. Heft 1/2. Kleinmachnow 2005, S. 81, ISSN 0947-1995.
  4. LAG Märkische Schweiz e. V.: Naturraum Märkische Schweiz.

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Schermützelsee, Blick vom Ostufer auf das Westufer. Der Schermützelsee ist ein 137 Hektar umfassender See in Buckow, Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg. Er ist das größte Gewässer in der Märkischen Schweiz und im Naturpark Märkische Schweiz.
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Das Rote Luch ist ein Niedermoorgebiet in der Brandenburger Märkischen Schweiz und im Naturpark Märkische Schweiz. Das im 19. Jahrhundert trockengelegte Wiesengebiet bildet die Nordsee-Ostsee-Wasserscheide und ist Quellgebiet (Pseudobifukation) des Stobber, der nach Nordwesten über den Friedländer Strom, die Alte Oder, die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße und die Oder zur Ostsee entwässert; ferner Quellgebiet des Stobberbachs, der nach Südwesten über Löcknitz, Spree, Havel und Elbe zur Nordsee entwässert.
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Der Panoramaweg ist ein Teil des rund 7,5 Kilometer langen Rundwegs um den Schermützelsee. Über dem Süd- und Südwestufer des Sees windet sich der hier teils enge Pfad durch mehrere Kehlen (Fischerkehle, Buchenkehle, Grenzkehle, Langer Grund), die Erosionsschluchten der Märkischen Schweiz. Am Südostufer liegt das Brecht-Weigel-Haus auf dem Rundweg. Der Schermützelsee ist ein 137 Hektar umfassender See in Buckow, Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg. Er ist das größte Gewässer in der Märkischen Schweiz und im Naturpark Märkische Schweiz.
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Parts of Barnim region between Berlin and the Oderbruch region:

  • Rotes Luch wetland
  • Märkische Schweiz
  • Fredersdorfer Mühlenfließ
  • Southernmost part of Gamengrund rift
  • Platkower Mühlenfließ