Buchhöhe (Schönheide)

Buchhöhe
GuchhehVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Gemeinde Schönheide
Koordinaten:50° 30′ N, 12° 33′ O
Höhe: 610 m
Postleitzahl:08304
Vorwahl:037755
Buchhöhe (Sachsen)
Buchhöhe (Sachsen)

Lage von Buchhöhe in Sachsen

Die Häuser der Buchhöhe nord-östlich des zum früheren Uttmannschen Vorwerk gehörenden großen Teichs in der Kartenmitte
Die Häuser der Buchhöhe nord-östlich des zum früheren Uttmannschen Vorwerk gehörenden großen Teichs in der Kartenmitte
Ansichtskarte aus der Zeit um 1900 – Buchhöhe im rechten hinteren Mittelgrund
Buchhöhe als Juchhöh in einer Ansichtskarte aus den 1920er Jahren

Die Buchhöhe, auch Buchhöh, Juchhöhe und Juchhöh[1] (wahrscheinlich auch Gubelschburg oder Jubel(s)burgA1A2) genannt, war ein Ortsteil der im westlichsten Zipfel des sächsischen Erzgebirges gelegenen Gemeinde Schönheide (Erzgebirgskreis). Noch im 21. Jahrhundert wird in dem in Schönheide gesprochenen erzgebirgischen Dialekt der Begriff Guchheh als Ortsbezeichnung für diese Häusergruppe verwendet.

Name, Lage und Entwicklung

August Schumanns Staatslexikon berichtet in Band 18 aus dem Jahr 1833 im Artikel über Schönheide: „abgesonderte Häusergruppen sind folgende […] die [Häuser-]Gruppen Buchhöh, Ascherwinkel und Gubelschburg.“[2] Das Neue alphabetische Orts-Verzeichnis für Sachsen von 1836 nennt Buchhöhe „eine abgesonderte Häusergruppe, welche zur Commun Schönheide gehört“. In den Spalten Zahl der Wohngebäude und Einwohner finden sich keine Angaben.[3] Albert Schiffner erwähnt in seinem 1839 erschienenen Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen die Buchhöhe zweimal, bei der ersten Nennung auf den Artikel über Schönheide verweisend und dort mit diesem Text: „Die übrigen [Häuser] zerstreuen sich beiderseits [des Dorfbaches] in Nebenschluchten und an den Abhängen unter folgenden Namen […] Buchhöhe, Gubelschburg oder Jubelsburg […]“[4]1 Etwa 1848 erwähnt Albert Schiffner in seinem Werk „Führer im Muldenthale“ den Ortsteil, er gehöre zu den „Häuser-Gruppen, die sich in den Nebenschluchten und auf den Höhen verstreuen“.[5] Im Alphabetischen Orts-Verzeichniß des Königreiches Sachsen von 1862 wird der „Ortstheil“ in dieser Weise benannt: „Jubelburg (Juchhöhe)“. In den Spalten für Gebäude und Einwohner finden sich keine Angaben. Weiter heißt es: „zu Uttmann’s Vorwerk und mit diesem zu Schönhaider Hammer gehörig“[6]2

Der Autor Ernst Flath, der eine etwa 1909 erschienene Geschichte Schönheides verfasste, beschreibt die Buchhöhe als nordöstlich vom Uttmannschen Vorwerk liegend und zur Gemeinde Schönheiderhammer gehörend. Der Name könne vom Baum Buche abgeleitet sein.[7] Im Asterschen Meilenblatt von 1792 findet sich nordöstlich des Uttmannschen Vorwerks eine Häuserreihe oberhalb des Filzbachtales, sie ist nicht mit einem Namen versehen.[8][9]

Bei der weiteren Bebauung im 20. Jahrhundert rückten neue Häuser des Ortsteils Schädlichsberg immer näher an die Häusergruppe der Buchhöhe heran. Im 21. Jahrhundert hebt sie sich nicht mehr von anderen Bauten entlang der Straße der Einheit heraus, in deren vom unteren Dorfteil zur früheren „Hammer-Schule“ führenden Teil sie liegt. Diese frühere Schule, die im beginnenden 21. Jahrhundert für den kommunalen Kindergarten „Hammerschulzwerge“ genutzt wird, ist nur wenige Schritte von der Häusergruppe Buchhöhe entfernt.

Am 1. Juli 1948 wurde Schönheiderhammer und damit auch die Buchhöhe nach Schönheide eingemeindet (Gesetz über den Zusammenschluss der Gemeinden Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide – Landkreis Aue – vom 29. April 1949).[10][11] In diesem rückwirkend in Kraft getretenem Gesetz wurde als Ortsbezeichnung festgelegt „Gemeinde Schönheide – Ortsteil Schönheiderhammer“.[12]

Literatur

  • Ernst Flath: Aus der Geschichte unseres Heimatortes, in: Heimatgeschichtliche Festzeitung. Festbeilage zum Schönheider Wochenblatt vom 21. August 1937 aus Anlass der Vierhundertjahrfeier Schönheides
  • Ernst Flath: Die Gründungsgeschichte Schönheides – Zur bevorstehenden Vierhundertjahrfeier des Ortes. In: Glückauf – Zeitschrift des Erzgebirgsvereins. Nr. 5/1937. Mai 1937. Seite 65–70 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  • Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide. Schönheide o. J. (1909) (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, auch Reprint der Gemeinde Schönheide 1992)

Weblinks

Commons: Buchhöhe – Sammlung von Bildern

Anmerkungen

A1 
August Schumanns und Albert Schiffners Beschreibungen – bei letzterem in beiden Werken, dem von 1839 und dem von 1848 – stellen Buchhöhe und Gubelschburg (oder Jubelsburg) als zwei getrennte Ortsteile dar.
A2 
Das Ortsverzeichnis von 1862 hält Buchhöhe und Jubel(s)burg für verschiedene Begriffe für denselben Ortsteil. Ernst Flath erwähnt in seinem Werk bei der Beschreibung der Schönheider Ortsteile Jubelsburg nicht. Angesichts seiner insgesamt minutiösen Darstellungsweise hätte er einen Ortsteil oder eine Häusergruppe Jubelsburg sicher beschrieben. Gleichwohl muss offen bleiben, ob es im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts einen Ortsteil oder eine Häusergruppe mit der Bezeichnung Gubelschburg oder Jubel(s)burg gab, wie dies die Autoren Schumann und Schiffner berichten. Sie stützten sich bei ihren Werken mit ziemlicher Sicherheit auf Recherchen vor Ort.

Einzelnachweise

  1. S. auch C:File:Schönheide mit Ziegenleite und Juchhöh Ansichtskarte etwa 1920.jpg
  2. Buchhöhe. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 18. Band. Schumann, Zwickau 1833, S. 726.
  3. Neues alphabetisches Orts-Verzeichnis des Königreichs Sachsen. Nach officiellen Nachrichten zusammengestellt von Central-Comité des statistischen Vereins für das Königreich Sachsen. Mit allergnädigst ertheiltem Privilegio. Erste Abtheilung A.–L., S. 30, Verlag der Waltherschen Hofbuchhandlung, Dresden 1836 (Digitalisat)
  4. Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Erste Lieferung, den Zwickauer Directionsbezirk enthaltend. Leipzig 1839, S. 184 und 189 (Digitalisat)
  5. Albert Schiffner: Der Führer im Muldenthale, von des Voigtlands Höhen bis zur Vereinigung beider Mulden. In 16 Lieferungen, enthaltend 37 Ansichten, nach der Natur aufgenommen von Gustav Täubert, lithographiert von J. Riedel, Verlag von Gustav Täubert, Dresden (o. J., 1848), S. 12 (Link zum Digitalisat in der Universitätsbibliothek Leipzig S. 12 ist nicht direkt aufrufbar, im Digitalisat bis dorthin durchblättern oder im Inhaltsverzeichnis links am Rand auf „Schönheide“ klicken. S. auch hier, auf „Volltext“ klicken und bis Schönheide scrollen)
  6. Alphabetisches Orts-Verzeichniß des Königreiches Sachsen, bearbeitet nach officiellen Unterlagen durch das statistische Bureau des Ministeriums des Innern, S. 264f. Druck und Verlag von C. Heinrich, Dresden 1862 (Digitalisat)
  7. Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. (1909), S. 5 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  8. Friedrich Ludwig Aster: Sächsische Meilenblätter, Blatt 196 im Berliner Exemplar (Link zum Kartenblatt in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  9. Blatt 185 des Freiberger Exemplars der Meilenblätter von Sachsen aus dem Jahr 1792 mit Nachträgen bis 1876 (Link zum Kartenblatt in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden)
  10. Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden, 1952, Herausgeber Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  11. Protokoll über die 59. Sitzung am 29. April 1949 der 1. Wahlperiode des Sächsischen Landtags, S. 1270 (Digitalisat)
  12. Gesetz über den Zusammenschluss der Gemeinden Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide vom 29. April 1949, in: Beschlüsse des Plenums der 1. Wahlperiode des Sächsischen Landtages, S. 172

Auf dieser Seite verwendete Medien

Saxony location map.svg
Autor/Urheber: TUBS, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte Sachsen, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
Schönheide mit Ziegenleite und Juchhöh Ansichtskarte etwa 1920.jpg
Schönheide im Erzgebirge: Ansichtskarte mit dem unteren Ortsteil. Besonders erwähnt werden auf der Karte die Ortsteile Buchhöhe (rechts davon die Hammerschule, Schule des Ortsteils Schönheiderhammer, mit ihrem Glockenturm) und Ziegenleithe. Im vorderen Bereich ist das große Gebäude der zwischen 1896 und 1898 errichteten Schule zu sehen (Geschwister-Scholl-Schule (Schönheide)).
Wappen Schönheide.png
Wappen der Gemeinde Schönheide, Erzgebirgskreis.
Blasonierung
„In Silber über einem schwarzen Punkt und vor zwei schräggekreuzten schwarzen Berghämmern sowie einer schwarzen Rodehacke eine bewurzelte grüne Eiche, beiderseits begleitet von je einer grünen Heidekrautpflanze mit je einer roten Blüte.“
Wappengeschichte

Das Wappen wurde mit dieser Beschreibung vom Schönheider Gemeinderat in seiner Sitzung am 5. Mai 1997 eingeführt. Es beruht auf einem im Jahr 1643 verwendeten „Gerichtssigil zur Schönheyd“ und übernimmt dessen Wappenmotive. Eine Eiche steht seit dem frühen 17. Jahrhundert auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Schlägel und Eisen erinnern an den Bergbau von der Gründungszeit bis in das 18. Jahrhundert. Die Rodehacke weist auf die Rodung des Waldes für die Besiedlung hin. Die Heidepflanzen greifen den Namen der Gemeinde auf. Die Herkunft und Bedeutung des schwarzen Punktes unter der Eiche sind ungeklärt, er findet sich schon auf dem Siegel von 1643. Siehe auch Schönheider Wappeneiche.

Flagge

Die Gemeindeflagge wird im Beschluss des Gemeinderates vom 5. Mai 1997 so beschrieben

„Grün-weiße Bikolore mit aufgelegtem Gemeindewappen.“
Schönheide unterer Ortsteil vom Ostabhang des Berges Knock aus Ansichtskarte um 1900.jpg
Blick vom Ostabhang des Berges Knock auf den unteren Teil von Schönheide im Erzgebirge: im Vordergrund rechts das ehemalige Krankenhaus und die Häuser des Ortsteils Schädlichsberg, dahinter rechts vor dem Wald die frühere Hammerschule (1908 gebaut), links davon die Häuserreihe, Guchheh genannt, davor die grüne Fläche: Gebiet des früheren Uttmannschen Vorwerks, links im Tal des Dorfbaches, der in den Filzbach fließt, das Schönheider Unterdorf, weiter unten die Häuserreihe der Ziegenleithe. Links oben der Ortsteil Webersberg mit seiner verstreuten Bebauung, in diesem Ortsteil auf halber Höhe am linken Bildrand die Kunzmannsche Fabrik, gegenüber Emil Kunzmanns Villa.
Schönheide Unterer Teil mit Schönheiderhammer, Schädlichsberg, Uttmannschem Vorwerk, Ziegenleithe, Ausschnitt aus Blatt 136 Sächsische Äquidistantenkarte von 1876.jpg
Der Ortsteil Schädlichsberg bestand auf dieser Sächsischen Äquidistantenkarte im Maßstab 1: 25.000 aus dem Jahr 1876 (Link zur Karte in der Universitätsbibliothek Dresden) nur aus wenigen Häusern: Sie lagen nordwestlich des 635, 4 Meter hohen Berges ohne Namen und waren im Wesentlichen an der von Schönheiderhammer nach Auerbach führenden Straße aufgereiht. Im östlichen Bereich dieser Häuserreihe liegt ein Teich. Dieser wird zu dem Uttmannschen Vorwerk gehört haben. Denn es lag in diesem Ortsteil. Es bestand schon beim Verkauf von Schönheide durch die Erben des Balthasar Friedrich Edler von der Planitz am 24. Dezember 1563 an Kurfürst August und wird in dem Kaufvertrag erwähnt:
Das neu angerichte Forwergk mit dem Hauße dor Innen und allen andern gebeuden in solchem Dorff mit Scheunen, Stellen unnd allem was dem Forwergk sonsten anhengig und den wassergraben darumb, mit allen gebeuden , sambt allen Feldern und darzu gehörigen Wiesenwachs, Darzu ongeferlich noch Dreißigk Scheffel Felds gehörigk, mit der Vihe Zucht und allen anderen nutzungen der keinerlei ausgeschloßen, Und sollen unsere mündlein, Vettern und Sehne das Rindt Vihe unnd alle heurige Fütterung Ihn solchem Forwerge laßen, und das Rindtvihe, wie es durch unverdechtige geachtet, in der abtretung nach wirden bezahlt nehmen, Die Heufütterung aber, so noch in den Welden oder Scheunen vorhanden, und zuvorn Zu diesem Forwerge nicht gebraucht wordenn, sol in das gut Goltzsch volgen. (siehe: Ernst Flath: Heimatkunde und Geschichte von Schönheide, Schönheiderhammer und Neuheide, Schönheide o. J. - wohl 1909 oder 1910 erschienen, S. 184 - Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden - und Gottfried August Arndt: Archiv der Sächsischen Geschichte, 2. Teil. bey Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1785, S. 382 - Digitalisat.)

Dargestellt sind auf dieser Landkarte auch: Drei Wassermühlen – kurz nach der Mündung des Schönheider Dorfbachs in den Filzbach, zwei weitere im Verlauf des Filzbachs und die Staudenmühle in Schönheiderhammer außerdem der Ortsteil Ziegenleithe und der als Hammerwerk bezeichnet Ortsteil Schönheiderhammer, dort ist auch als Haltestelle der Bahnhof bezeichnet.
Nord-östlich des im Schnittpunkt der von Ecke zu Ecke gehenden Linien liegenden Teichs (der zum früheren Uttmannschen Vorwerk gehörte) sind die Häuser der Buchhöhe, im Erzgebirgisch der Schönheide Guchheh genannt, dargestellt.