Buchenurwald Uholka-Schyrokyj Luh

Ausblick vom Felsen «Tschur» über Mala Uholka
Lage der Reservate Uholka [48° 16′ N, 23° 40′ O] und Schyrokyj Luh [48° 20′ N, 23° 44′ O]

Das Schutzgebiet Uholka-Schyrokyj Luh liegt in Transkarpatien (auch Karpatenukraine) und gehört zum Karpaten-Biosphärenreservat. Es enthält den weltweit größten zusammenhängenden Urwald aus Rotbuche (Fagus sylvatica), rund 9000 ha[1][2]. Teile dieser Buchenurwälder wurden bereits 1920 unter Schutz gestellt. Seit 1992 zählt das Reservat zum UNESCO-Weltnaturerbe, das 2007/2011 um weitere europäische Buchenurwäldern und alte Buchenwälder erweitert wurde[3]. Uholka-Schyrokyj Luh ist Gegenstand der Naturforschung[4] und der Urwald wurde 2010 erstmals in einem ukrainisch-schweizerischen Projekt inventarisiert[5][6]. Für 2019 ist eine Veränderungsinventur geplant. Zudem wurde 2001 in Mala Uholka eine Forschungsfläche von 200 auf 500 m (10 Hektar) angelegt.

Inventurergebnisse

Das Aufnahmegebiet von Uholka-Schyrokyj Luh umfasst 10'300 ha Wald, wovon 8800 als Urwald gelten, der Rest ist Naturwald[1]. Auf 314 Probeflächen von je 500 m2 Größe wurden alle Bäume ab 6 cm Durchmesser (BHD) vermessen. 97 % sind Buchen, wovon die ältesten maximal 500 Jahre alt sind. Von den 6779 lebenden Probebäumen war der dickste eine Ulme mit 150 cm BHD, die dickste Buche hatte 140 cm BHD. Pro Hektare stehen 10 Buchen von mindestens 80 cm Durchmesser. Die Stammzahl der lebenden Bäume beträgt 435 N/ha, die Grundfläche 36,6 m2/ha und das Volumen 582 m3/ha. Zudem wurden 163 m3/ha stehendes und liegendes Totholz ermittelt. Die vertikale Struktur des Waldes ist vorwiegend dreischichtig, und Lücken im Kronendach sind meist kaum größer als die Krone eines herrschenden Baumes[6].

Weblinks

Literatur, Einzelnachweise

  1. a b Urs-Beat Brändli, Jaroslaw Dowhanytsch: Urwälder im Zentrum Europas. Ein Naturführer durch das Karpaten-Biosphärenreservat in der Ukraine. Hrsg.: Birmensdorf, Eidgenössische Forschungsanstalt WSL; Rachiw, Karpaten-Biosphärenreservat. 1. Auflage, vergriffen. Haupt, Bern, Stuttgart, Wien 2003, ISBN 3-258-06695-7, S. 192.
  2. Urs-Beat Brändli, Yaroslav Dovhanych, Brigitte Commarmot: Virgin Forest of Uholka. Nature Guide to the Largest Virgin Beech Forest of Europe. A UNESCO World Heritage Site. Hrsg.: Swiss Federal Research Institute WSL, Birmensdorf / Carpathian Biosphere Reserve CBR, Rakhiv. 2008, S. 24.
  3. Primeval Beech Forests of the Carpathians and the Ancient Beech Forests of Germany. Abgerufen am 13. Februar 2017.
  4. Kooperation zwischen der WSL und der Ukraine in der Urwald- und Naturwaldforschung. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 15. Dezember 2017; abgerufen am 13. Februar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsl.ch
  5. Stichprobeninventur Uholka-Schyrokyj Luh. Abgerufen am 13. Februar 2017.
  6. a b Brigitte Commarmot, Urs-Beat Brändli, Fedir Hamor, Vasyl Lavnyy: Inventory of the Largest Primeval Beech Forest in Europe. A Swiss-Ukrainian Scientific Adventure. Hrsg.: Birmensdorf, Swiss Federal Research Institute WSL / L’viv, Ukrainian National Forestry University / Rakhiv, Carpathian Biosphere Reserve. 2013, ISBN 978-3-905621-53-2, S. 69.

Koordinaten: 48° 16′ 0″ N, 23° 40′ 0″ O

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Stehendes Totholz in Schyrokyj Luh
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Lage der Reservate Uholka [48° 16′ N, 23° 40′ O] und Schyrokyj Luh [48° 20′ N, 23° 44′ O]
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Windwurf in Schyrokyj Luh
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Verjüngungskegel in Schyrokyj Luh
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Auf der 10 Hektar-Forschungsfläche in Mala Uholka
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Forschungsfläche Mala Uholka