Buchbach (Steinbach am Wald)

Buchbach
Koordinaten: 50° 25′ 21″ N, 11° 17′ 27″ O
Höhe: 610 m ü. NHN
Fläche:4 km²[1]
Einwohner:515 (2017)[1]
Bevölkerungsdichte:129 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Mai 1978
Postleitzahl:96361
Vorwahl:09269
Buchbacher Kapelle
Katholische Pfarrkirche St. Laurentius

Buchbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Steinbach am Wald im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.

Geographie

Das Pfarrdorf Buchbach liegt im Frankenwald am Aubach, einem rechten Nebenfluss der Haßlach, der in seinem Unterlauf Buchbach genannt wird, etwa 7 Kilometer südwestlich des Gemeindehauptortes Steinbach am Wald. Im Süden befindet sich die Heinersdorfer Höhe (664 m ü. NHN), im Norden die Langenauer Höhe (663 m ü. NHN).

Die Kreisstraße KC 19/KC 9 führt nach Kehlbach (3 km nordöstlich) bzw. nach Rothenkirchen zur Bundesstraße 85 (6,7 km südlich). Die Kreisstraße KC 35 führt nach Windheim (3,2 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schauberg zur Staatsstraße 2201 (2,8 km südwestlich).[2][Anmerkung 1]

Geschichte

Buchbach wurde im Rahmen einer Rodungswelle auf den Hochflächen des Frankenwaldes, die von Ende des 12. Jahrhunderts bis Anfang des 13. Jahrhunderts dauerte, angelegt. Im Jahr 1187 schenkte der Bamberger Bischof Ottos II. den Wald im Umkreis von „Winthagen“ (Windheim) dem Kloster Langheim.[3] Im Jahr 1222 wurde Buchbach als „Buochbach“ erstmals urkundlich erwähnt, als Heinrich von Lauenstein seine Güter zu Buchbach dem Kloster Langheim abtreten musste. Nachdem das Kloster in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, verkaufte es 1388 seine Besitzungen im Frankenwald an das Hochstift Bamberg.[1]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buchbach 40 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das bambergische Centamt Teuschnitz aus. Das Kastenamt Teuschnitz war Grundherr über alle Anwesen (neun Güter, drei Dreiviertelgüter, zehn Halbgüter, sechs Viertelgüter, ein Achtelgut, zwei Tropfhäuser, acht Häuser, eine Mahlmühle). Neben den Anwesen gab es eine Kirche, ein Schulhaus, ein Gemeindehirtenhaus und ein Gemeindebräuhaus, außerdem vier Halbgüter und ein Viertelgut, die unbewohnt waren.[4]

Infolge der Säkularisation kam der Ort 1803 zu Bayern.[1] Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Buchbach gebildet, zu dem Kehlbach gehörte. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Buchbach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Teuschnitz zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Rothenkirchen (1919 in Finanzamt Rothenkirchen umbenannt). 1837 wurde Buchbach dem Landgericht Ludwigsstadt zugewiesen. Von 1862 bis 1880 und von 1888 bis 1931 gehörte Buchbach zum Bezirksamt Teuschnitz, von 1880 bis 1888 und ab 1931 zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Ludwigsstadt, das 1879 in das Amtsgericht Ludwigsstadt umgewandelt und 1956 eine Zweigstelle des Amtsgerichts Kronach wurde. Die Finanzverwaltung übernahm 1929 das Finanzamt Kronach.[5] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 3,996 km².[6]

Am 1. Mai 1978 wurde Buchbach in Steinbach am Wald eingemeindet.[7]

Etwa drei Kilometer südöstlich von Buchbach errichtete Albin Neubauer aus Buchbach im Hochwald an der Jägersbachquelle eine Kapelle. Diese war 1979 nach zehn Jahren Bauzeit fertiggestellt und wurde 1985, am ersten Jahrestag seines Todes, geweiht. Neubauer erfüllte damit ein Gelöbnis, das er als Soldat im Zweiten Weltkrieg nach einer glücklichen Rückkehr gegeben hatte. Das mit gelochten Kalksandsteinen gemauerte Bauwerk hat ein ziegelgedecktes, rotes Satteldach, ursprünglich mit einem Dachreiter und einer Glocke. Im Giebelfeld befindet sich ein lateinisches, durch zurückgesetztes Mauerwerk gestaltetes Kreuz, darunter ein Schriftbrett. Im Altarraum steht eine Statue der Mutter Gottes mit dem Jesusknaben.[8]

Baudenkmal

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerHäuser[Anmerkung 2]Quelle
181825040[5]
1840260[9]
1852284[9]
1855285[9]
1861312[10]
1867331[9]
187133350[11]
1875344[9]
1880357[12]
188534561[13]
1890374[9]
1895355[9]
190036455[14]
JahrEinwohnerHäuser[Anmerkung 2]Quelle
1905382[9]
1910438[9]
1919507[9]
192556862[15]
1933581[12]
1939610[12]
1946637[12]
195068693[16]
1952660[12]
1961633120[6]
1970571[17]
1987546157[18]
2017515[1]

Wappen

Blasonierung: Von Grün und Rot geteilt durch einen silbernen Wellenbalken; oben ein goldener Rost beseitet von zwei silbernen Buchenblättern; unten ein silberner Pflug. Das Grün des Schildes und der Pflug weisen auf die landwirtschaftlich ausgerichtete Gemeinde hin. Die Buchenblätter und der Wellenbach sind Symbole für den Ortsnamen. Der goldene Rost ist ein Hinweis auf den Heiligen Laurentius, den Orts- und Kirchenpatron von Buchbach.[1]

Religion

Die Einwohner des Ortes waren bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts überwiegend katholisch und nach Windheim gepfarrt.[15] Die katholische Kirche St. Laurentius ist seit 1969 Sitz einer selbstständigen Pfarrei. Die heutige Kirche wurde 1971 eingeweiht.[19]

Vereine

In Buchbach ist der Fußballverein SV Buchbach ansässig.

Literatur

Weblinks

Commons: Buchbach (Steinbach am Wald) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Gemeindeteil Buchbach auf der Website der Gemeinde Steinbach am Wald, abgerufen am 27. September 2021.
  2. Buchbach im BayernAtlas.
  3. Gerd Fleischmann: Die Ära der grauen Mönche. In: np-coburg.de, 10. Januar 2021
  4. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 465. Dort werden abweichend 42 Anwesen angegeben.
  5. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 577.
  6. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 687 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
  8. Roland Graf: Wegkapellen im Landkreis Kronach. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 12/1984). S. 26.
  9. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 157, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 951, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1123, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1009 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1160 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 935 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 158 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 311 (Digitalisat).
  19. Buchbach, St. Laurentius auf der Website des Ökumenischen Kirchenportals im Landkreis Kronach, abgerufen am 4. Oktober 2018.

Anmerkungen

  1. Entfernungsangaben gemessen, jeweils Luftlinie.
  2. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 wurden diese als Wohngebäude bezeichnet.

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Wappen des Ortsteils Buchbach der Gemeinde Steinbach am Wald, Landkreis Kronach

Von Grün und Rot geteilt durch einen silbernen Wellenbalken; oben ein goldender Rost beseitet von zwei silbernen Buchenblättern; unten ein silberner Pflug.
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Marienkapelle bei Buchbach, 1979
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Buchbach, Ot von Steinbach am Wald