Buch (Weisendorf)

Buch
Koordinaten: 49° 36′ 0″ N, 10° 49′ 35″ O
Höhe: 334 m ü. NHN
Einwohner:632 (10. Jul. 2019)[1]
Postleitzahl:91085
Vorwahl:09135
Buch Luftaufnahme (2020)

Buch ist ein Gemeindeteil des Marktes Weisendorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Durch das Dorf fließt ein namenloser Bach, der zahlreiche Weiher speist und einen Kilometer weiter westlich in den Welkenbach mündet, einen linken Zufluss der Mittleren Aurach. Im Nordwesten grenzt ein Waldgebiet an; dort erhebt sich der Ochsknock (367 m ü. NHN).

Die Kreisstraße ERH 13 verläuft nach Nankendorf zur Staatsstraße 2263 (1,2 km nördlich) bzw. nach Falkendorf zur Staatsstraße 2244 (2,6 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Hammerbach zur St 2263 (1,6 km südöstlich) und nach Unterreichenbach (2,1 km südwestlich).[2] Durch den Ort führt der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Der Ort wurde 1348 im Bamberger Urbar als „villula Puech“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Hochstift Bamberg übte zu dieser Zeit die Lehnsherrschaft über drei Güter aus. Ab dem 15. Jahrhundert sind Nürnberger Patrizier als Lehensnehmer nachweisbar. Diese stifteten ihren Besitz dem Nürnberger Heilig-Geist-Spital und dem Reichen Almosen.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buch 8 Anwesen. Das Hochgericht übte südlich des Dorfbachs das brandenburg-bayreuthische Fraischvogteiamt Emskirchen-Hagenbüchach aus, nördlich das bambergische Centamt Herzogenaurach. Grundherren waren das bayreuth-bambergische Klosteramt Münchaurach (2 Güter), das Amt Herzogenaurach (3 Höfe), das Spital Herzogenaurach (1 Hof) und die Mendelsche Zwölfbruderhausstiftung des Nürnberger Landesalmosenamtes (1 Gut). Das Hochgericht über dieses Gut war umstritten. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde im Wechsel ganerblich von den Grundherren übernommen. Der Gemeinde gehörte ein Hirtenhaus.[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Buch dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Oberreichenbach zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gegründete Ruralgemeinde Unterreichenbach umgemeindet.[5]

Am 1. Januar 1972 wurde Buch im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Weisendorf eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Dorfstraße 14: Fachwerkwohnstallhaus
  • An der Straße nach Falkendorf: Zwei Steinkreuze

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002019
Einwohner6710810298100102176240270447632
Häuser[6]91818192640123
Quelle[7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][1]

Religion

Die bambergischen Untertanen waren katholisch und nach St. Magdalena (Herzogenaurach) gepfarrt, die bayreuthischen evangelischen Untertanen in die evangelisch-lutherische Pfarrkirche Weisendorf.[4] 1916 wurde in Weisendorf die katholische Pfarrei St. Josef gegründet.[17]

Literatur

Weblinks

Commons: Buch (Weisendorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Zahlen und Daten auf der Website weisendorf.de. Höchstwahrscheinlich inkl. Nebenwohnsitzen.
  2. Buch im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 182f. = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 130.
  4. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 61 = H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 85.
  5. H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 147 = H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 208.
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 13 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1052, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 996 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1044 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1078 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 926 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 682 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
  17. Siehe Website weisendorf.de

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Buch (Weisendorf) Steinkreuze.jpg
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Zwei denkmalgeschützte Steinkreuze bei Buch (Markt Weisendorf), an der Straße nach Falkendorf; Akten-Nr. D-5-72-164-16.
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Buch (Weisendorf) Luftaufnahme (2020)
Buch (Weisendorf) Wohnstallhaus.jpg
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Denkmalgeschütztes Wohnstallhaus in Buch (Markt Weisendorf), Dorfstraße 14; Akten-Nr. D-5-72-164-15.