Brzezimierz
Brzezimierz Wüstebriese | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Oława | |
Geographische Lage: | 50° 54′ N, 17° 12′ O | |
Einwohner: | 77 (2011) | |
Kfz-Kennzeichen: | DOA | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Brzezimierz (deutsch Wüstebriese; vorher auch Schönbriese, polnisch historisch Bresmir) ist ein Dorf in der Landgemeinde Domaniów (Thomaskirch) im Powiat Oławski (Kreis Ohlau) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Geschichte
Eine Urkunde des Breslauer Bischofs Thomas II. von 1285 nimmt Bezug auf eine kirchliche Stiftung, aus der hervorgeht, dass die Gründung des Ortes um oder vor 1230 erfolgte. Der Ortsname war zunächst „Bresmir“, das sich von den polnischen Wörtern Brzoza und Miara für Birkenfeld ableiten dürfte.[1] Im Zuge der Ostkolonisation entwickelte sich die deutsche Ortsbezeichnung „Briese“. An Stelle des Ortes soll sich ein größerer Marktflecken befunden haben, der als „Schönbriese“ bezeichnet wurde. Dieses wurde während der Hussitenkriege oder im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Die damaligen Bewohner siedelten sich im Nachbarort Runzen an, jedoch blieben Pfarrkirche und Schulhaus im fortan „Wüstebriese“ genannten Ort.[2] Politisch gehörte Wüstebriese zum piastischen Herzogtum Brieg, das seit 1329 ein Lehen der Krone Böhmen war. 1359 erscheint der Ort in einem Dokument als „Bresmir“.
1386 überwies Papst Urban VI. die Kirche von Wüstebriese an das Brieger Kollegiatstift St. Hedwig. Seit 1534 war der Ort herzogliches Kammergut. Nach dem Tod des letzten Brieger Herzogs Georg Wilhelm fiel Wüstenbriese als erledigtes Lehen durch Heimfall an den böhmischen Landesherrn und nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Bis 1945 gehörte Wüstebriese zum Landkreis Ohlau und war seit 1815 Teil des Regierungsbezirkes Breslau in der Provinz Schlesien. 1845 zählte das Dorf, im Besitz des königlichen Rentamtes Ohlau, eine evangelische Pfarrkirche, eine evangelische Schule, ein Wirtshaus; zwölf Häuser, 73 überwiegend evangelische Einwohner (drei katholisch); zwei Höker, ein Schuhmacher und 37 Schweine.[3] Zur früheren evangelischen Parochie waren gepfarrt: Runzen, Thomaskirch, Sitzmannsdorf, Weisdorf, Polwitz, Dremling, Bulchau und Kresseheim.[4]
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Wüstebriese 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Brzezimierz umbenannt. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Von 1975 bis 1998 gehörte Brzezimierz zur Wojwodschaft Wrocław und seit 1998 zur heutigen Woiwodschaft Niederschlesien.
Sehenswürdigkeiten
- Römisch-katholische Filialkirche Heilig-Kreuz, vor 1945 evangelisch-lutherische Pfarrkirche. In der Reformationszeit wurde die um 1230, der Tradition nach von Herzogin Hedwig gegründete Kirche, den evangelischen Gläubigen übergeben, 1700 entzogen und 1707 restituiert. Die Kirchenbücher des 16. bis 17. Jahrhunderts gingen in der katholischen Zeit verloren. Der Vorgängerbau stammte aus dem 13. bis 14. Jahrhundert und wurde von 1879 bis 1880 durch einen neugotischen Backsteinbau ersetzt. Nahe dem Kirchhof befand sich eine aus dem Dreißigjährigen Krieg stammende Schwedenschanze.
Weblinks
- Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage
- Historische undaktuelle Aufnahmen der Heilig-Kreuz-Kirche
Einzelnachweise
- ↑ Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 7. August 2022]).
- ↑ Die evangelischen Gemeinden im Kreise Ohlau. Abgerufen am 6. August 2022.
- ↑ Familienforschung Ohlau: Wüstebriese Kreis Ohlau. Abgerufen am 6. August 2022.
- ↑ Friedrich Gottlob Eduard ANDERS: Historische Statistik der evangelischen Kirche in Schlesien nebst einer Kirchen-Charte ... Verbesserte und vermehrte Ausgabe der Statistik der evangel. Kirche in Schlesien, etc. 1867 (google.com [abgerufen am 6. August 2022]).
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Brzezimierz, kościół par. p.w. św. Piotra, ob. fil. p.w. Krzyża Św., XV, 1879-1880