Bruskowo Małe

Bruskowo Małe
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Bruskowo Małe (Polen)
Bruskowo Małe
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Pommern
Powiat:Słupsk
Gmina:Redzikowo
Geographische Lage:54° 29′ N, 16° 53′ O
Einwohner:113
Telefonvorwahl:(+48) 59
Kfz-Kennzeichen:GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße:SłupskMożdżanowo
Eisenbahn:Bahnstrecke Piła–Ustka
Bahnstation: Strzelinko
Nächster int. Flughafen:Danzig



Bruskowo Małe (deutsch Klein Brüskow, kaschubisch Môłe Brëskòwò, slowinzisch Mẩu̯lė Brȧ̃skɵvɵ[1]) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Landgemeinde Redzikowo (Reitz) im Powiat Słupski.

Geographische Lage

Das Dorfgebiet von Bruskowo Małe liegt in Hinterpommern und umfasst zum Teil bewaldete Grundmoräne, ein Wiesental, an dem der Ort liegt, und einen Streifen des Motzbach-Tals im Süden. Die Entfernung nach Berlin im Südwesten beträgt etwa 320 Kilometer.

Geschichte

Das ehemalige Bauerndorf wird erwähnt, als Herzogin Anna um 1650 in Klein Brüskow einen Ziegelhof errichten ließ. In preußischer Zeit war das Dorf eines von achtzehn königlichen Dörfern, die dem Amt Stolp unterstanden.

Um 1784 hatte Klein Brüskow fünf Bauern, zwei Kossäten, zwei Büdner und einen Schulmeister bei insgesamt zehn Feuerstellen (Haushalten).[2] Mit der Regulierung wurde aus dem Amtsdorf ein Bauerndorf.

Bis 1945 gehörte das Dorf zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Klein Brüskow in den Amts- und Standesamtsbezirk Groß Brüskow (heute polnisch: Bruskowo Wielkie) und in den Amtsgerichtsbereich Stolp eingegliedert.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Dorf am 8. März 1945 von sowjetischen Truppen besetzt und anschließend Teil Polens. Der deutsche Ort erhielt den neuen polnischen Namen Bruskowo Małe. Im Sommer 1945 kamen Polen in das Dorf und übernahmen Höfe und Häuser. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben, der erste Teil am 11. Dezember 1945. Im Jahr 1947 waren bereits alle Dorfbewohner vertrieben.

Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 79 und in der DDR 45 aus Klein Brüskow vertriebene Dorfbewohner ermittelt.[3]

Das Dorf ist heute ein Ortsteil der Gmina Redzikowo im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975–1998 Woiwodschaft Słupsk).

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1933: 154
  • 1939: 143
  • 2009: 113

Kirche

Die Bevölkerung von Klein Brüskow war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Groß Brüskow (heute polnisch: Bruskowo Wielkie) im Kirchenkreis Stolp-Stadt der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Heinrich Runkel.

Heute lebt eine überwiegend katholische Einwohnerschaft in Bruskowo Małe. Die kirchliche Bindung an Bruskowo Wielkie ist bestehen geblieben, doch gehört die Pfarrei nunmehr zum Dekanat Ustka (Stolpmünde) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen.

Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Kirchengemeinde der Kreuzkirche in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Schule

Im Jahre 1932 unterrichtete in der einstufigen Volksschule ein Lehrer 35 Schulkinder. Hierher kamen auch die Kinder aus Grünhagen (heute polnisch: Wierzbięcin).

Verkehr

Durch das Dorf verläuft eine Nebenstraße, die von Słupsk (Stolp) kommend über Bruskowo Wielkie (Groß Brüskow) und Krzemienica (Steinwald) bis nach Możdżanowo (Mützenow) und weiter zur Wojewodschaftsstraße 203 (Koszalin (Köslin) – Darłowo (Rügenwalde) – Ustka (Stolpmünde)) führt. Die nächste Bahnstation ist Strzelinko (Strellin) an der Staatsbahnlinie Nr. 405 Piła (Schneidemühl) – Ustka.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag im „Slowinzischen Wörterbuch“ von Friedrich Lorentz. Zum System der Slowinzisch-Lautschrift von Lorentz, vgl. „Slowinzische Grammatik“, S. 13–16 (scan 40–43), anschließend die Lautlehre.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. II. Teil, 2. Band, Stettin 1784, S. 931, Nr. 3.
  3. Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Lübeck 1989, S. 603 (Online, PDF)

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