Bruno Meissner

Bruno Meissner
Profil auf der Grabanlage auf dem Friedhof Zeuthen

Bruno Meissner (auch Bruno Meißner; * 25. April 1868 in Graudenz; † 13. März 1947 in Zeuthen) war ein deutscher Assyriologe und Vorderasiatischer Archäologe.

Bruno Meissner lehrte von 1904 bis 1921 als Professor an der Universität Breslau. 1921 wurde er nach Berlin auf die ordentliche Professur für Assyriologie und Semitistik berufen. Meissner war vor allem Philologe, widmete sich jedoch auch anderen Bereichen, etwa der Geschichtswissenschaft, der Rechtskunde und der Vorderasiatischen Archäologie. Sein Hauptwerk ist das 1920 und 1925 in zwei Bänden erschienene Babylonien und Assyrien, das einen auf Keilschriftquellen basierenden Einblick in die altorientalische Kulturgeschichte gab. Aus dem Bereich der Archäologie war die Schrift Studien zum Bît Hilâni im Nordpalast Assurbanaplis zu Ninive, die er mit Dietrich Opitz verfasste, sein bedeutendstes Werk. Zudem initiierte er das Reallexikon der Assyriologie und war einer der frühen Herausgeber des Projektes. Wolfram von Sodens Akkadisches Handwörterbuch basiert zu weiten Teilen auf dem Nachlass Meissners. Neben dem Alten Orient galt Meissners Interesse vor allem der Botanik.

Seit 1930 war er ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und 1933 war er der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 1.734.554).

Schriften

  • Aus dem altbabylonischen Recht. Hinrichs, Leipzig 1905 (Der Alte Orient, 7. Jahrgang, Heft 1)
  • Der Staatsvertrag Ramses II. von Ägypten und Hattusils von Hatti in akkadischer Fassung. In: Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften, 1. Halbband, Berlin 1917, S. 282–295. [1]
  • Kurzgefaßte Assyrische Grammatik. Hinrichs, Leipzig 1907 (Hilfsbücher zur Kunde des Alten Orients, Bd. 3)
  • Assyrische Jagden. Auf Grund alter Berichte und Darstellungen geschildert. Hinrichs, Leipzig 1911 (Der Alte Orient, 13. Jahrgang, Heft 2)
  • Die Keilschrift. Göschen, Berlin-Leipzig 1913 (Sammlung Göschen 708)
  • Grundzüge der altbabylonischen Plastik. Hinrichs, Leipzig 1914 (Der Alte Orient, 15. Jahrgang, Heft 1/2)
  • Grundzüge der babylonisch-assyrischen Plastik. Hinrichs, Leipzig 1914 (Der Alte Orient, 15. Jahrgang, Heft 3/4)
  • Assyriologische Forschungen 1. Brill, Leiden 1916 (Altorientalische Texte und Untersuchungen, Bd. 1, 1)
  • Das Märchen vom weisen Achiqar. Hinrichs, Leipzig 1917 (Der Alte Orient, 16. Jahrgang, Heft 2)
  • Die Kultur Babyloniens und Assyriens. Quelle & Meyer, Leipzig 1925 (Wissenschaft und Bildung, Bd. 207)
  • Die babylonisch-assyrische Literatur. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam 1928 (Handbuch der Literaturwissenschaft, [3]/Handbücher der Kunst- und Literaturgeschichte des Orients)
  • Beiträge zur altorientalischen Archäologie. Harrassowitz, Leipzig 1934 (Mitteilungen der Altorientalischen Gesellschaft, Bd. 8, H. 1/2)
  • Studien zum Bît Hilâni im Nordpalast Assurbanaplis zu Ninive. (Mit Dietrich Opitz), de Gruyter, Berlin 1940 (Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Philologisch-historische Klasse 1939, 18)
  • Studien zur assyrischen Lexikographie. (4 Bände), Zeller, Osnabrück 1925–1940
  • Babylonien und Assyrien. Winter, Heidelberg 1920 und 1925 (Kulturgeschichtliche Bibliothek)
  • Beiträge zum assyrischen Wörterbuch. (2 Bände), The University of Chicago Press, Chicago 1931 und 1932

Literatur

Weblinks

Commons: Bruno Meissner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Bruno Meissner (1868—1947)
Grabanlage Bruno Meissner Zeuthen 03.jpg
Autor/Urheber: Clemensfranz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Zeuthen in Brandenburg. Die Grabanlage für den Assyriologe Bruno Meissner auf dem Friedhof Zeuthen steht unter 'Denkmalschutz.