Bruno Ganz

Bruno Ganz, Berlinale 2017

Bruno Ganz (* 22. März 1941 in Zürich; † 16. Februar 2019 in Au, Gemeinde Wädenswil[1][2]) war ein international tätiger Schweizer Schauspieler. Ganz zählte zu den grössten Theater- und Filmschauspielern im deutschsprachigen Raum und war ab 1996 bis zu seinem Tod der Träger des Iffland-Ringes. Nach ersten Theaterengagements traf er in Bremen mit Peter Stein einen Regisseur, mit dem er lange zusammenarbeitete. Die von Ganz mitbegründete West-Berliner Schaubühne wurde in den 1970er-Jahren zum Dreh- und Angelpunkt des europäischen Theaterlebens. Dort spielte Ganz unter anderem die Titelrolle in Ibsens Peer Gynt und in Kleists Traum vom Prinzen Homburg. Mitte der 1970er-Jahre wurde er zu einem der wichtigsten Schauspieler des Jungen Deutschen Films. Höhepunkte in seiner über 100 Filme umfassenden Laufbahn waren seine Darstellungen des Engels Damiel in Der Himmel über Berlin (1987) sowie die des Diktators Adolf Hitler in Der Untergang (2004), mit denen er einem grossen internationalen Kinopublikum bekannt wurde.

Leben

Bruno Ganz wurde als Sohn des Schweizer Fabrikarbeiters Oskar Ganz und der Norditalienerin Anna in Zürich-Seebach geboren und wuchs dort mit seinem 1947 geborenen Bruder Renzo auf. Das Schauspiel entdeckte er schon als Schüler für sich, bei seinem ersten Bühnenauftritt im Konfirmationsunterricht. Ein befreundeter Beleuchter des Zürcher Schauspielhauses verschaffte ihm Zutritt zu den Theatervorstellungen. Er verliess das Gymnasium kurz vor der Matura. Die besorgte Mutter hatte ihm schon einen Lehrvertrag bei einem Malermeister besorgt. Doch nach einem kurzen Aufenthalt in Paris absolvierte er Abendkurse am Zürcher Bühnenstudio (heute Hochschule der Künste) und besuchte nach der bestandenen Aufnahmeprüfung sporadisch auch Klassen an der Schauspielschule.[3] Nebenbei jobbte er als Buchverkäufer und leistete seinen Militärdienst in der Schweizer Armee in der Rekrutenschule als Sanitäter.[4]

Mit 19 Jahren spielte er seine erste Filmrolle, den Kammerdiener in Der Herr mit der schwarzen Melone (1960). 1961 spielte er in Chikita einen Jazzfan. Ein Jahr später ging Ganz nach Westdeutschland und spielte zunächst am Jungen Theater Göttingen und von 1964 bis 1969 am Theater am Goetheplatz in Bremen unter der Leitung von Kurt Hübner. Hier traf er Peter Zadek und 1967 Peter Stein. Mit letzterem wurde er 1969 ans Schauspielhaus Zürich verpflichtet; die Theatertruppe wurde nach kurzem wieder vertrieben, was zur Gründung von Steins West-Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer führte. Das Ensemble der Schaubühne, mit seinen radikal demokratischen künstlerischen Produktionsverhältnissen, veränderte die Theaterszene. Ganz arbeitete mit den innovativen Regisseuren seiner Zeit zusammen, wie Claus Peymann, Klaus-Michael Grüber, Luc Bondy, Dieter Dorn, und das Ensemble entwickelte sich zum berühmtesten deutschen Theater.[5]

Die Londoner Times erwähnte den aufstrebenden Schauspieler erstmals in einer Rezension der Aufführung von Wedekinds Frühlings Erwachen im Londoner Aldwych Theatre 1965. Ganz spielte da die Rolle des Moritz Stiefel und wird so beschrieben: «Bruno Ganz’ Moritz, mit lose gebundener Krawatte und lockerer Gestik, wirkt eher wie der Rebell gegen das System als dessen Opfer.»[6] Seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm spielte Ganz in Der sanfte Lauf von Haro Senft (1928–2016), einem der Initiatoren der filmpolitischen Initiative «Oberhausener Manifest», der 1966/1967 in München und Prag gedreht wurde. Er gehört zu den ersten sechs Spielfilmen, die infolge der Forderungen des Oberhausener Manifests durch das Kuratorium junger deutscher Film 1965 als Regieförderung finanziert wurden.

1972 machte Ganz Theatergeschichte in der Hauptrolle von Kleists Drama Traum vom Prinzen Homburg, die deutsche Prinzenrolle schlechthin. Peter Steins Adaption und die Aufführung mit Jutta Lampe, Otto Sander, Peter Fitz und Botho Strauß als dramaturgischem Mitarbeiter war eine biographische Inszenierung, die mit einer Pantomime abschloss.[7][8]

1972 spielte er erstmals bei den Salzburger Festspielen unter Peymanns Regie in der Uraufführung von Thomas Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige. Für diese Darstellung wurde er als «Schauspieler des Jahres» ausgezeichnet. Er blieb Bernhard bis zu dessen Tod 1989 freundschaftlich verbunden; Bernhards Stück Die Jagdgesellschaft enthält die Widmung «Für Bruno Ganz, wen sonst». Die intensivste Zusammenarbeit am Theater entwickelte sich seit den frühen 1970er Jahren mit dem Regisseur Klaus Michael Grüber. Mit der Uraufführung von Prometheus, gefesselt von Aischylos (Übersetzung Peter Handke) in Grübers Regie kehrte Bruno Ganz 1986 nach Salzburg zurück.

Richard Eder von der New York Times erwähnte Ganz erstmals 1976, im Zusammenhang mit einem Interview des französischen Filmregisseurs Éric Rohmer anlässlich der Aufführung der Marquise von O. in New York 1976. Rohmer sprach davon, dass er für den Film «deutsche Bühnenschauspieler» verpflichtet habe, denn er wünschte sich grosse Gesten, wie sie bei Filmschauspielern weniger üblich seien. Er bat die Schauspieler, sich das 1777 entstandene erotische Gemälde von Jean-Honoré Fragonard Le Verrou zu Gemüte zu führen. «Bruno Ganz sah sich das eine glatte halbe Stunde lang an. Ein sehr gewissenhafter Schauspieler.»[9]

Bruno Ganz auf dem Deutschen Filmfestival Tokio, Juni 2005

Den internationalen Durchbruch erzielte er 1977 mit Wim WendersDer amerikanische Freund an der Seite von Dennis Hopper. In der Verfilmung des Romans von Patricia Highsmith spielt er einen todkranken Hamburger Bilderrahmenmacher, der für einen skrupellosen Amerikaner Morde gegen Bezahlung begehen soll, damit Frau und Kind nach seinem Tod finanziell abgesichert sind. Hopper kam laut Wim Wenders zwei Wochen zu spät und suizidär veranlagt direkt in seiner Rolle aus Apocalypse Now am Set an und sagte später, Bruno Ganz habe ihm das Leben gerettet, nachdem er ihm vor laufender Kamera emotional eine gelangt hatte.[10] 1987 spielte Ganz in Wenders’ Der Himmel über Berlin an der Seite von Otto Sander und Solveig Dommartin den Engel Damiel, der aus Zuneigung zu den Menschen auf seine Unsterblichkeit verzichtet. Es war ein Drehbuch aus der Feder von Peter Handke, mit der Musik von Nick Cave, der im Film selbst bei einem Live-Auftritt zu sehen ist. Den Engel Damiel spielte Ganz für Wenders ein zweites Mal in der Fortsetzung der Geschichte: In weiter Ferne, so nah! (1993).

Im Jahr 2000 spielte er den traurigen Kellner in der vielfach ausgezeichneten italienischen Komödie Brot und Tulpen von Silvio Soldini. Noch im gleichen Jahr beeindruckte Ganz als Faust in Peter Steins ungekürzter, 21-stündiger Inszenierung von Goethes Faust I und Faust II, die auf der Expo 2000 in Hannover uraufgeführt wurde, bevor eine Tournee nach Berlin und Wien führen sollte. Ganz wurde bei einem Probenunfall so schwer verletzt, dass er die Premiere nicht spielen konnte. 2001 bekam er dafür den Theaterpreis Berlin. 2003 debütierte er am Wiener Burgtheater unter Grübers Regie in Ödipus auf Kolonos des Sophokles (Bühnenbild und Kostüme: Anselm Kiefer; Übersetzung aus dem Altgriechischen: Peter Handke).[11]

2004 war seine Verkörperung des Diktators Adolf Hitler in Der Untergang von Oliver Hirschbiegel nach seinen eigenen Worten ein Einschnitt in seinem künstlerischen Wirken und wurde von der Presse überwiegend als überragend bezeichnet.[12]

(c) Maximilian Bühn, CC-BY-SA 4.0
V. l. n. r. Patricia Clarkson, Sally Potter, Cillian Murphy, Kristin Scott Thomas, Bruno Ganz, Timothy Spall bei der Weltpremiere von The Party, Berlinale 2017

Danach wandte Ganz sich oft der Schweiz zu: In Vitus (2005) des Autorenfilmers Fredi M. Murer spielte er den Grossvater eines hochbegabten Jungen, der gegen seine überambitionierte Mutter kämpft. Der Pianist Teo Gheorghiu spielte als 12-Jähriger das Wunderkind Vitus. In der Politsatire Der grosse Kater (2010) hatte Ganz das höchste Staatsamt seines Heimatlandes inne und spielte neben Marie Bäumer und Ulrich Tukur den Bundespräsidenten der Schweiz, der durch eine Intrige aus dem Amt gedrängt werden soll. 2015 spielte Ganz den Alpöhi im Kinderfilm Heidi. Ganz erklärte damals: «Ich bin Schweizer, ich bin in dem Alter, ich muss das machen. Ich hätte das sonst ewig bereut.»[13] Ganz sprach neben Schweizerdeutsch und Deutsch auch fliessend Französisch[14] und Italienisch.

Nach einem Zerwürfnis mit Peymann spielte Ganz am Berliner Ensemble nicht wie erwartet in Botho Strauß’ Stück Schändung nach Shakespeare, sondern erst 2006 im Schauspielhaus Bochum unter der Regie von Elmar Goerden. 2008 spielte er im von Eichinger produzierten Der Baader Meinhof Komplex den BKA-Präsidenten Horst Herold. Die Geschichte des Films sah er in engem Zusammenhang mit seinem eigenen Leben. So war er lange Zeit Sympathisant der ausserparlamentarischen Linken, auch von Ulrike Meinhof, distanzierte sich jedoch schnell von den Gewalttaten der RAF seit Mitte der 1970er Jahre.[15]

Von 2010 bis 2013 war Bruno Ganz gemeinsam mit Iris Berben Präsident der Deutschen Filmakademie.

Paul Herwig mit Juror Bruno Ganz, Theatertreffen 2010, Berlin
Das Grab der Familie Ganz in Zürich

2017 verkörperte Ganz in Der Trafikant den Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud und in der Verfilmung des Eugen-Ruge-Romans In Zeiten des abnehmenden Lichts den 90-jährigen DDR-Funktionär Wilhelm Powileit kurz vor dem Mauerfall.

Bruno Ganz war ab 1965 mit Sabine Ganz verheiratet. Das Paar lebte weitgehend getrennt. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der im Alter von sechs Jahren erblindete.[16][17] Bruno Ganz lebte die letzten Jahre in Au, Gemeinde Wädenswil unweit der von ihm geliebten Halbinsel Au[18] am linken Zürichseeufer, hatte eine Wohnung in Venedig und wohnte lange in Berlin.[19] Seine langjährige Lebensgefährtin war die Theaterfotografin Ruth Walz.

Im Sommer 2018 sollte Ganz bei den Salzburger Festspielen den Erzähler in Mozarts Zauberflöte spielen, doch dazu kam es nicht mehr. Die Proben musste er auf ärztlichen Rat abbrechen. Er starb am 16. Februar 2019 im Alter von 77 Jahren zu Hause an Darmkrebs.[1][2] Die Trauerfeier für Ganz fand am 20. März 2019 im Fraumünster in Zürich statt, wegen der grossen Anteilnahme der Bevölkerung wurde die Trauerfeier auch in die benachbarte Kirche St. Peter übertragen. Die Urnenbeisetzung erfolgte auf dem Friedhof Rehalp im Zürcher Stadtkreis Riesbach, wo auch Bruno Ganz’ Eltern und sein Bruder bestattet sind.[20]

Auszeichnungen

Im Februar 1996 vermachte der Schauspieler Josef Meinrad Bruno Ganz den Iffland-Ring, eine Auszeichnung, die seit über hundert Jahren dem «jeweils bedeutendsten und würdigsten Bühnenkünstler des deutschsprachigen Theaters» auf Lebenszeit verliehen wird. Ursprünglich hatte Ganz Gert Voss zu seinem Nachfolger bestimmt, dieser starb jedoch im Juli 2014.[21][22] Danach entschied sich Ganz, den Ring an Jens Harzer weiterzugeben.[23]

Am 2. März 2006 wurde Ganz in Wien vom österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst überreicht. Damit wurde Ganz in die Österreichische Kurie für Kunst aufgenommen.

Weitere Auszeichnungen

Stern von Bruno Ganz auf dem Boulevard der Stars in Berlin

Werk

Theaterarbeiten (Auswahl)

JahrTitelAutorRolleRegisseurTheater
1965Die Unberatenennach Thomas ValentinJochen RullKurt HübnerBremer Theater
1965Frühlings ErwachenFrank WedekindMoritz StiefelPeter ZadekBremer Theater
1965HamletWilliam ShakespeareHamletKurt HübnerBremer Theater
1966Die RäuberFriedrich SchillerFranz MoorPeter ZadekBremer Theater
1966MacbethWilliam ShakespeareMacbethKurt HübnerBremer Theater
1967Maß für MaßWilliam ShakespeareHerzogPeter ZadekBremer Theater
1968Im Dickicht der StädteBertolt BrechtGeorge GargaPeter SteinMünchner Kammerspiele
1969Kabale und LiebeFriedrich SchillerWurmPeter SteinBremer Theater
1969Torquato TassoJohann Wolfgang von GoetheTorquato TassoPeter SteinBremer Theater
1970Die MutterBertolt BrechtWolfgang Schwiedrzik / Frank-Patrick Steckel / Peter SteinSchaubühne am Halleschen Ufer
1971Peer GyntHenrik IbsenPeer Nr. 3 und Nr. 8Peter SteinSchaubühne am Halleschen Ufer
1971Der Ritt über den BodenseePeter HandkeHeinrich GeorgeClaus Peymann/Wolfgang WiensSchaubühne am Halleschen Ufer
1972Geschichten aus dem Wiener WaldÖdön von HorváthOskarKlaus Michael GrüberSchaubühne am Halleschen Ufer
1972Der Ignorant und der WahnsinnigeThomas BernhardDoktorClaus PeymannSalzburger Festspiele, Landestheater
1972Kleists Traum vom Prinzen Homburgnach Heinrich von KleistPrinz von HomburgPeter SteinSchaubühne am Halleschen Ufer
1973Die BakchenEuripidesPentheusKlaus Michael GrüberSchaubühne am Halleschen Ufer
1973SommergästeMaxim GorkiSchalimowPeter SteinSchaubühne am Halleschen Ufer
1975Tod des Empedoklesnach Friedrich HölderlinEmpedoklesKlaus Michael GrüberSchaubühne am Halleschen Ufer
1982HamletWilliam ShakespeareHamletKlaus Michael GrüberSchaubühne am Lehniner Platz
1984Der ParkBotho StraußOberonPeter SteinSchaubühne am Lehniner Platz
1986Prometheus, gefesseltAischylos, übersetzt von Peter HandkePrometheusKlaus Michael GrüberSalzburger Festspiele, Felsenreitschule
1986Die FremdenführerinBotho StraußLehrerLuc BondySchaubühne am Lehniner Platz
1987Der MisanthropMolièreAlcesteLuc BondyHebbel-Theater Berlin
1993CoriolanusWilliam ShakespeareCoriolanusDeborah WarnerSalzburger Festspiele, Felsenreitschule
1996IthakaBotho StraußOdysseusDieter DornMünchner Kammerspiele
2000Faust I u. IIJohann Wolfgang von GoetheFaustPeter SteinExpo 2000 Hannover
2003Ödipus auf KolonosSophokles, übersetzt von Peter HandkeÖdipusKlaus Michael GrüberBurgtheater, Wien
2006SchändungBotho StraußTitus AndronicusElmar GoerdenSchauspielhaus Bochum
2012Le RetourHarold PinterMaxLuc BondyThéâtre Odéon Paris

Filmografie

JahrTitelRegieAnmerkungen
1960Der Herr mit der schwarzen MeloneKarl Suter
1961ChikitaKarl SuterVerleihtitel Deutschland: «Wenn Männer Schlange stehen»
1962Es Dach überem ChopfKurt Früh
1964Der SpaßvogelPeter ZadekFernsehfassung der Theaterinszenierung
1966Frühlings ErwachenPeter ZadekFernsehfassung der Theaterinszenierung
1966Die UnberatenenPeter ZadekFernsehfilm
1967Der sanfte LaufHaro Senft
1968Die Schlacht bei LobositzFranz Peter WirthFernsehfilm
1968Maß für MaßPeter ZadekFernsehfassung der Theaterinszenierung
1968Im Dickicht der StädtePeter Stein,
Martin Batty
Fernsehfassung der Theaterinszenierung
1969Torquato TassoPeter Stein,
Martin Batty
Fernsehfassung der Theaterinszenierung
1970Eine große FamiliePeter BeauvaisFernsehfilm
1971Die MutterPeter Stein,
Wolfgang M. Schwiedrzik,
Frank-Patrick Steckel
Fernsehfassung der Theaterinszenierung
1971Peer GyntPeter SteinFernsehfassung der Theaterinszenierung
1972Der Ignorant und der WahnsinnigeClaus PeymannFernsehfassung der Theaterinszenierung
1973Prinz Friedrich von HomburgPeter SteinFernsehfassung der Theaterinszenierung
1974Die BakchenKlaus-Michael GrüberFernsehfassung der Theaterinszenierung
1976Die Marquise von O. (La Marquise d’O.)Éric Rohmer
1976Die WildenteHans W. Geißendörfer
1976Im Scheinwerferlicht (Lumière)Jeanne Moreau
1976SommergästePeter Stein
1977Der amerikanische FreundWim Wenders
1977Die linkshändige FrauPeter Handke
1978Geschichte einer LiebeDagmar DamekMittellanger Fernsehfilm
1978The Boys from BrazilFranklin J. Schaffner
1978Schwarz und weiß wie Tage und NächteWolfgang PetersenFernsehfilm
1978Messer im KopfReinhard Hauff
1979Nosferatu – Phantom der NachtWerner Herzog
1979Rückkehr zur Geliebten (Le retour à la bien-aimée)Jean-François Adam
1979Bruno Ganz: DienstreiseIvo Barnabò MicheliTV-Dokumentarfilm
19805 Prozent Risiko (5 % de risque)Jean Pourtalé
1980PolentaMaya SimonFernsehfilm
1980Oggetti smarritiGiuseppe Bertolucci
1980Der ErfinderKurt Gloor
1980Die Kameliendame (La storia vera della signora dalle camelie)Mauro Bolognini
1980Die Verweigerung (La Provinciale)Claude Goretta
1981Fermata EtnaKlaus-Michael GrüberFernsehfilm
1981Etwas wird sichtbarHarun Farocki
1981Hände hoch! (Rece do góry)Jerzy Skolimowski
1981Die FälschungVolker Schlöndorff
1982Gedächtnis – Ein Film für Curt Bois und Bernhard MinettiBruno GanzDokumentarfilm
1982Logik des GefühlsIngo Kratisch
1982Krieg und FriedenAlexander Kluge,
Volker Schlöndorff,
Stefan Aust,
Axel Engstfeld
Episodenfilm
2. Episode: «Der Friedensmarsch der Dreihunderttausend in Bonn»
1983In der weißen Stadt (Dans la ville blanche)Alain Tanner
1983Killer aus FloridaKlaus SchaffhauserMittellanger Spielfilm
1983System ohne SchattenRudolf Thome
1985Der Eissalon (De IJssalon)Dimitri Frenkel Frank
1985Der ParkPeter SteinFernsehfilm
1986El río de oroJaime Chávarri
1986Der PendlerBernhard Giger
1986Väter und SöhneBernhard SinkelFernseh-Vierteiler
1987Der Himmel über BerlinWim Wenders
1988Der Himmel ist fern (Un amore di donna)Nelo Risi
1988Verteidigungsrede des JudasGustav-Adolf Bähr30-minütiger Kurzfilm
– Monolog nach einer Vorlage von Walter Jens
1989Ein fast anonymes Verhältnis (Strapless)David Hare
1989BankomattVilli Hermann
1989Von Zeit zu ZeitClemens Steiger,
Jörg Helbling
1989The Legendary Life of Ernest HemingwayJosé María Sánchez
1989Architektur des Untergangs (Undergangens arkitektur)Peter CohenDokumentarfilm
– Erzähler in der deutschsprachigen Version
1990Die Wette (Sazka)Martin WalzFernsehfilm
1990Schrödingers katPaolo PistolesiKurzfilm
1991Tassilo – Ein Fall für sichHajo GiesFernsehserie, sechsteilig
1991ErfolgFranz SeitzDreiteiliger Fernsehfilm: 260 Min. / Kinofassung: 122 Min.
1991La domenica specialmenteGiuseppe BertolucciEpisodenfilm
1991Children of Nature – Eine Reise (Börn náttúrunnar)Friðrik Þór Friðriksson
1992Wege der Liebe (The Last Days of Chez Nous)Gillian Armstrong
1992Prag (Prague)Ian Sellar
1992BrandnachtMarkus Fischer
1992Die Abwesenheit (L’absence)Peter Handke
1993In weiter Ferne, so nah!Wim Wenders
1993AsmaraPaolo PoloniDokumentarfilm
– als Erzähler
1994Heller TagAndre Nitzschke
1995Il Grande FaustoAlberto SironiFernsehfilm
1995Lumière et compagnieWim Wenders
u. a.
Omnibusfilm
– 40 Regisseure beteiligt; Ganz ist im Wenders-Segment
1995Diario senza dateRoberto Andò
1996Anwalt AbelJosef RödlFernsehserie, 1 Folge: «Ein Richter in Angst»
1996Tödliches SchweigenBernd BöhlichFernsehfilm
1996Tatort: SchattenweltJosef RödlFernsehreihe
1996Saint-ExAnand Tucker
1997UniversumGeorg RihaDoku-Fernsehserie
– Sprecher der Folge «St. Stephan – Der lebende Dom»
1998Gegen Ende der NachtOliver StorzFernsehfilm
1998Die Ewigkeit und ein Tag (Mia eoniotita ke mia mera)Theo Angelopoulos
1999Bitter ist die Verbannung, bitterer noch die Heimkehr
(You Can’t Go Home Again)
Bart van EschErzähler
2000WerAngstWolfClemens Klopfenstein
2000Brot und Tulpen (Pane e Tulipani)Silvio Soldini
2001Johann Wolfgang von Goethe – Faust IPeter Stein,
Peter Schönhofer
Fernsehfassung der Theaterinszenierung
2001Johann Wolfgang von Goethe – Faust IIPeter Stein,
Thomas Grimm
Fernsehfassung der Theaterinszenierung
2002Epsteins NachtUrs Egger
2002Bruno Ganz – Behind MeNorbert WiedmerDokumentarfilm über Ganz
2002La forza del passatoPiergiorgio Gay
2002Epoca: The Making of HistoryIsabella Huser,
Andreas Hoessli
Dokumentarfilm
– als Erzähler der deutschsprachigen Fassung
2003LutherEric Till
2004Der Manchurian Kandidat (The Manchurian Candidate)Jonathan Demme
2004Der UntergangOliver Hirschbiegel
2006Fürchtet euch nicht! – Das Leben Papst Johannes Pauls II.Jeff BlecknerFernsehfilm
2006VitusFredi M. Murer
2006Ode an die Freude (Baruto no gakuen)Masanobu Deme
2006Er, der Hut, sitzt auf ihm, dem KopfWalter DeuberMittellanger Fernsehfilm
2007CopacabanaXaver SchwarzenbergerFernsehfilm
2007Jugend ohne Jugend (Youth Without Youth)Francis Ford Coppola
2008Ein Starker AbgangRainer KaufmannFernsehfilm
2008Stairway to NowhereAhmet Tas
2008Der Baader Meinhof KomplexUli Edel
2008The Dust of Time (Trilogia II: I skoni tou hronou)Theo Angelopoulos
2008Der Vorleser (The Reader)Stephen Daldry
2009Giulias VerschwindenChristoph Schaub
2010Der grosse KaterWolfgang Panzer
2010Das Ende ist mein AnfangJo Baier
2010Taxiphone: El MektoubMohammed Soudani
2010Satte Farben vor SchwarzSophie Heldman
2011BrotAhmet TaşKurzfilm
2011Unknown Identity (Unknown)Jaume Collet-Serra
2011Sul nome BachFrancesco Leprino
2011Seitengänge (Sport de filles)Patricia MazuyAlternativtitel: «Wilder Wille»
2011Der kleine PrinzLorenz Christian Köhler
2013Nachtzug nach Lissabon (Night Train to Lisbon)Bille August
2013Michael KohlhaasArnaud des Pallières
2013The CounselorRidley Scott
2013The VaticanRidley ScottFernsehfilm
2014Einer nach dem anderen (Kraftidioten)Hans Petter Moland
2015Remember – Vergiss nicht, dich zu erinnernAtom Egoyan
2015AmnesiaBarbet Schroeder
2015Giovanni Segantini – Magie des LichtsChristian LabhartDokumentarfilm
– als Erzähler
2015HeidiAlain Gsponer
2016The Vatican Ein Jude als ExempelJacob Berger
2017The PartySally Potter
2017In Zeiten des abnehmenden LichtsMatti Geschonneck
2018The House That Jack BuiltLars von Trier
2018Der TrafikantNikolaus Leytner
2018FortunaGerminal Roaux
2018Guitars don’t grow on treesLuc Quelinals Erzähler
2018The WitnessMitko Panov
2019Ein verborgenes Leben (A Hidden Life)Terrence Malick
2019Winterreise (Vinterrejse)Anders Østergaard,
Erzsébet Rácz
Dokumentarfilm
– postum erschienen

Hörspiele

Hörbuch

  • mit Otto Sander: Gustave Flaubert, Iwan S. Turgenjew: Eine Freundschaft in Briefen. MC-Kassette, Audiobook. Kein und Aber, Zürich 1999, ISBN 3-906547-19-1.
  • Hölderlin, Gedichte. Disc., ECM Records 1984.

Erzähler

Ganz ist als Sprecher in Dokumentarfilmen zu hören, wie beispielsweise Das Geheimnis der Bäume – eine Naturdokumentation des Biologen und Filmemachers Luc Jacquet.

Filmporträts

  • Von Tasso zum Tatort: Der Schauspieler Bruno Ganz. Dokumentarfilm, Deutschland, 1997, Regie: Helmut Harald Fischer, Produktion: WDR, Claus Spahn.
  • Bruno Ganz – Schauspieler – Stationen einer Karriere. (Alternativtitel: Bruno Ganz – Ein europäischer Schauspieler.) Dokumentarfilm, Schweiz, Deutschland, Frankreich, 2004, 49:38 Min., Buch und Regie: Norbert Wiedmer, Produktion: PS Film, Biograph Film, SRG SSR, arte, Inhaltsangabe von ARD und online-Video von SRF.
    Ein persönliches, nächtliches Gespräch mit Bruno Ganz in seiner Zürcher Wohnung, ergänzt mit Archivaufnahmen sowie Ausschnitten von Filmen und Theateraufführungen.
  • Der sehnsüchtige Revolutionär, arte, 2021.

Literatur

Commons: Bruno Ganz – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Urs Bühler: Ob Engel oder Diktator: Bruno Ganz legte den allzu menschlichen Kern seiner Figuren frei. Nachruf in: Neue Zürcher Zeitung vom 16. Februar 2019, abgerufen am 10. März 2019.
  2. a b Michel Imhof: Daniel Rohr erlebte die letzten Minuten der Schauspiellegende: «Bruno Ganz starb im Beisein seiner Partnerin und seines Sohnes». In: Blick.ch vom 16. Februar 2019, abgerufen am 3. März 2019.
  3. Bruno Ganz im Munzinger-Archiv, abgerufen am 29. September 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Cosima Lutz: Nachruf auf Bruno Ganz – Nun schaut er für immer von oben zu. In: Berliner Morgenpost, 16. Februar 2019.
  5. Stefan Zweifel: Wie spricht das Ich? In: Neue Zürcher Zeitung, 19. März 2011, abgerufen am 17. Februar 2019.
  6. Irving Wardle: ‘Spring awakening’ an unexploded bomb. In: The New York Times, 25. April 1967, S. 6.
  7. Hajo Kurzenberger: Kleists Traum vom Prinzen Homburg. Zu Peter Steins Inszenierung an der Berliner Schaubühne. In: Geist und Zeichen. Festschrift für Arthur Henkel. Hrsg. von Herbert Anton, Bernhard Gajek, Peter Pfaff. Winter, Heidelberg 1977, S. 235–240.
  8. Wolf Dieter Hellberg: Prinz Friedrich von Homburg: Reclam XL – Text und Kontext. Reclam-Verlag, 2015.
  9. Richard Eder: Rohmer’s ‘Marquise’ Is Talk in Action. In: The New York Times. 22. Oktober 1976, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 16. Februar 2019]).
  10. Arte, Minute 30
  11. Peter W. Jansen: Hab nun, ach. Bruno Ganz – Schauspieler. In: Filmbulletin. Zeitschrift für Film und Kino. Band 44, 2002, S. 18–25. Abgerufen in E-Periodica der ETH Zürich am 7. Januar 2022.
  12. Reto Baer: Bruno Ganz glänzte nicht nur als Hitler In: srf.ch, 22. März 2021, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  13. SpotOn: Bruno Ganz: Der beste Almöhi aller Zeiten. In: Focus Online. 10. Dezember 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2016; abgerufen am 7. Januar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.focus.de
  14. Bruno Ganz feiert in Paris Theater-Comeback. In: Focus Online, 19. Oktober 2012, abgerufen am 18. Februar 2019.
  15. Dirk Kurbjuweit: Bruno Ganz im RAF-Film: Der Ex-Sympathisant. In: Spiegel Online. 10. September 2008, abgerufen am 7. Januar 2017.
  16. Bruno Ganz: Ein Unfall öffnete ihm die Augen, schweizer-illustrierte.ch, 4. Oktober 2010
  17. Bruno Ganz: Ein ganzer Mann, gala.de, 5. Januar 2011
  18. Conradin Knabenhans: Ganz liebte die Halbinsel Au. Zürichsee-Zeitung. 17. Februar 2019.
  19. Peer Teuwsen, Luzi Bernet: Schauspieler Bruno Ganz im Gespräch: «Zürich ist die Stadt, die mir am nächsten beim Herzen ist». In: NZZ Online. 7. November 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
  20. Das Grab von Bruno Ganz. In: knerger.de. Klaus Nerger, abgerufen am 4. April 2019.
  21. Almuth Spiegler: Iffland-Ring: Ganz hatte Voss als Nachfolger bestimmt. In: diepresse.com. 2. Oktober 2014, abgerufen am 7. Januar 2017.
  22. Wolfgang Litzenburger: Carl-Zuckmayer-Medaille für Bruno Ganz. In: theaterfreunde-mainz.de. 18. Dezember 2014, abgerufen am 7. Januar 2017.
  23. Iffland-Ring geht an deutschen Schauspieler Jens Harzer. In: kleinezeitung.at, 22. März 2019, abgerufen am 22. März 2019.
  24. a b Bruno Ganz Ritter der Französischen Ehrenlegion. In: tagesspiegel.de. Der Tagesspiegel, 24. April 2007, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  25. ii: Theater- und Filmkarriere gewürdigt: Bruno Ganz erhält Kunstpreis der Stadt Zürich. In: NZZ Online. 26. Juni 2006, abgerufen am 7. Januar 2017.
  26. Auskunft Bundespräsidialamt.
  27. (199900) Brunoganz in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory der NASA am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Kalifornien (englisch)
  28. Goldene Kamera für Bruno Ganz und Diane Keaton. In: tz.de. 24. Januar 2014, abgerufen am 7. Januar 2017.
  29. Bruno Ganz mit Carl-Zuckmayer-Medaille geehrt. In: dw.de. 18. Januar 2015, abgerufen am 7. Januar 2017.
  30. Gena Teodosievska:Special Award “Golden Camera 300” for Outstanding Contribution to World Cinema Art (Memento vom 19. September 2015 im Internet Archive). Manaki Brothers Film Festival.
  31. Ehrenpreis für Bruno Ganz. In: Bayerischer Rundfunk. 15. Dezember 2012.

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Bruno Ganz DFF Tokyo 2005.jpg
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Schweizer Schauspieler Bruno Ganz beim Deutschen Filmfestival Tokio, am 11. Juni 2005.
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Cast & Crew bei der Weltpremiere von The Party im Rahmen der Berlinale 2017: v.l.n.r. Patricia Clarkson, Sally Potter, Cillian Murphy, Kristin Scott Thomas, Bruno Ganz, Timothy Spall
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Das Grab des Schweizer Schauspielers Bruno Ganz (1941-2019), seines Bruders Renzo und ihrer Eltern Anna und Oskar auf dem Friedhof Rehalp in Zürich.
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Paul Herwig und Bruno Ganz, Theatertreffen 2010. Berlin, 24/05/2010
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Bruno Ganz Press Conference The Party Berlinale 2017.jpg
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Cropped portrait from the photo Bruno Ganz, Patricia Clarkson und Sally Potter bei der Pressekonferenz zu The Party bei der Berlinale 2017 by Maximilian Bühn