Brunnenturm
Ein Brunnenturm ist ein in mittelalterlichen Burganlagen oder Städten errichteter Turm, der dem Schutz des Burgbrunnens oder des städtischen Brunnens diente. Ein Wasserturm spielt hingegen im Regelfall als Speicher und Verteiler eine Rolle für die Wasserversorgung.
Erhalten oder nachweisbar sind Brunnentürme auf den Burgen Hohbarr, Fleckenstein, Hohenstein und der Hohkönigsburg im Elsass, auf der Lützelburg in Lothringen, auf Burg Karlstein in Böhmen, auf den Burgen Meistersel und Scharfenberg in der Pfalz, auf dem Alzeyer Schloss in Rheinhessen, auf Burg Gerolstein in der Eifel, auf den Burgen Hohengeroldseck und Hohennagold in Baden-Württemberg sowie auf Burg Falkenberg in der Oberpfalz; auf der elsässischen Burg Hohlandsberg birgt der sogenannte Brunnenturm (tour de puits) eine Zisterne. Manchmal wurden Brunnen- und Zisternentürme auch isoliert vor einer Verteidigungslinie angeordnet, so auf der Burg Falkenstein in Oberösterreich (hier als Wasserturm bezeichnet), oder sie waren durch einen hochliegenden Verbindungsgang zugänglich, so auf den Burgen Trifels, Wendelstein, Marienwerder und Niederhaus (Zugang nicht erhalten).
Der Brunnenturm in Zürich ist ein alter Wohnturm, der nach dem in der Nähe liegenden Brunnen benannt ist.
Literatur
- René Kill: L’approvisionnement en eau des châteaux forts alsaciens. Centre de Recherches Archéologiques Médiévales de Saverne, Saverne 2012, ISBN 978-2-9540598-0-8, S. 293–303.
- Otto Piper: Burgenkunde. Bauwesen und Geschichte der Burg. 3. Auflage 1912; Nachdruck: Flechsig, Würzburg 1996, ISBN 3-88189-388-1, S. 308 f.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Friedrich Haag, CC BY-SA 4.0
Es ist Teil der Denkmalliste von Annweiler am Trifels.
Bezeichnung: Denkmalzone Burg Trifels, Brunnenturm
Lage: südöstlich der Stadt auf dem Sonnenberg
Ort: Annweiler am Trifels, Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, Landkreis Südliche Weinstraße, Rheinland-Pfalz, Bundesrepublik Deutschland
Bauzeit: vor 1081
Beschreibung: 1081 erwähnt, später staufische Reichsburg
- Im 12. und 13. Jahrhundert Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, ab 1635 als Steinbruch, 1938-50 Wiederaufbau von Rudolf Esterer
- Einheitliche Gruppe aus Bergfried und Palas (Buckelquader), gewölbte Burgkapelle, Ringmauer im 16. Jahrhundert erneuert, am Rande Brunnenturm.
- Vorburg mit Torhaus von 1569.