Brunnenkressen
Brunnenkressen | ||||||||||||
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Echte Brunnenkresse (Nasturtium aquaticum), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nasturtium | ||||||||||||
W.T.Aiton |
Die Brunnenkressen (Nasturtium) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).
Merkmale
Die Vertreter der Brunnenkressen sind ausdauernde, krautige Pflanzen. Die Sprosse sind kahl oder tragen wenige einfache Haare. Die Stängel kriechen am Grund und sind meist kahl und hohl. Die Blattspreiten sind ungeteilt, fiederspaltig oder besitzen stumpfe, unter 3 Zentimeter große Fiedern. Sie sind mehr oder weniger behaart.
Die inneren Kelchblätter sind ausgesackt. Die Kronblätter sind weiß, in seltenen Fällen blass violett und stets über 1 Zentimeter lang. Die Staubbeutel sind gelb. Die Schoten sind kurz und linealisch. Die Klappen haben eine undeutliche Mittelader. Der Griffel ist kurz, die Narbe ist kopfig oder schwach zweilappig. Die Samen stehen in ein oder zwei Reihen.
Verbreitung
Die Arten der Gattung sind in Europa, Nordafrika, Asien und Nord- bis Zentralamerika verbreitet.
Systematik
Die Gattung Nasturtium wurde 1812 von William Townsend Aiton in der zweiten Ausgabe des Hortus Kewensis, Band 4, Seite 109–110, aufgestellt.[1] Ein Synonym ist CardaminumMoench.[2]
Die Gattung wird innerhalb der Kreuzblütler in die Tribus Cardamineae gestellt. Sie besteht aus etwa fünf Arten;[3] die zwei auch in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind:[4]
- Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale (L.)W.T.Aiton, Syn.: Sisymbrium nasturtium-aquaticumL., Rorippa nasturtium-aquaticum (L.)Hayek): Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet befindet sich in Europa, Nordafrika mit Makaronesien und dem südwestlichen Asien mit Pakistan und Indien. Heute ist sie als Neophyt beinahe weltweit verbreitet.[5]
- Kleinblättrige Brunnenkresse (Nasturtium microphyllumBoenn. exRchb., Syn.: Nasturtium uniseriatumH.W.Howard &Manton, Rorippa microphylla (Boenn. exRchb.)H.Hyl.): Die ursprüngliche Heimat ist Europa, Marokko, Westasien mit Pakistan und Indien. Als Neophyt besiedelt sie zahlreiche weitere Länder in Asien, Amerika und Australien sowie Hawaii.[5]
Eine natürlich vorkommende Hybride aus den beiden Arten ist die Bastard-Brunnenkresse oder Unfruchtbare Brunnenkresse[4] (Nasturtium x sterile (Airy Shaw)Oefelein, Syn.: Rorippa ×sterilisAiry Shaw[5]).
Die weiteren Arten sind:
- Nasturtium africanumBraun-Blanq. (Syn.: Nasturtium mesatlanticumO.E.Schulz,[5] Rorippa africana (Braun-Blanq.)Maire): Sie kommt in zwei Unterarten in Marokko vor.[5]
- Nasturtium floridanum (Al-Shehbaz &Rollins)Al-Shehbaz &R.A.Price (Syn.: Cardamine curvisiliquaShuttlew. exChapm., Rorippa floridanaAl-Shehbaz &Rollins): Die Heimat ist Florida.[5]
- Nasturtium gambelii (S.Watson)O.E.Schulz (Syn.: Cardamine gambeliiS.Watson, Rorippa gambelii (S.Watson)Rollins &Al-Shehbaz): Die Heimat ist Kalifornien, Mexiko und Guatemala.[5]
Quellen
- Details for: Nasturtium. In: The Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin-Dahlem, Januar 2011, abgerufen am 11. Februar 2012 (englisch, aus K. Marhold: Brassicaceae, 2011).
Literatur
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
- Ihsan A. Al-Shehbaz: Nasturtium W.T. Aiton in W.Aiton and W.T. Aiton, Hortus Kew. 4: 110. 1812. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America. Magnoliophyta: Salicaceae to Brassicaceae. Band 7. Oxford University Press, New York u. a. 2010, ISBN 978-0-19-531822-7, S. 489 (englisch, Nasturtium – textgleich wie gedrucktes Werk: Abschnitt Beschreibung und Verbreitung).
- Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz, Vladimir Dorofeev: Brassicaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H.Raven (Hrsg.): Brassicaceae through Saxifragaceae (= Flora of China). Band 8. Science Press u. a., Beijing u. a. 2001, ISBN 0-915279-93-2, Nasturtium, S. 136 (englisch, efloras.org – Abschnitt Beschreibung und Verbreitung, textgleich mit gedrucktem Werk). flora.huh.harvard.edu (Memento vom 22. September 2006 im Internet Archive) (PDF; 36,43 kB).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ William Townsend Aiton: Hortus kewensis. A Catalogue of Plants cultivated in The Royal Botanic Garden at Kew. 2. Auflage. Band IV. London 1812, S. 109–110 (Digitalisat).
- ↑ Nasturtium W.T. Aiton. bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 11. Februar 2012 (englisch).
- ↑ Ihsan A. Al-Shehbaz, R. A. Price: Delimitation of the Genus Nasturtium (Brassicaceae). In: Missouri Botanical Garden (Hrsg.): Novon a journal of botanical nomenclature from the Missouri Botanical Garden. Band 8, Nr. 2, August 1998, ISSN 1055-3177, S. 124–126 (englisch, biodiversitylibrary.org).
- ↑ a b Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 635, 636.
- ↑ a b c d e f g Nasturtium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 22. Juli 2017.