Bruiningk (Adelsgeschlecht)

Wappen der Barone von Bruiningk

Bruiningk ist der Familienname eines ausgestorbenen deutsch-baltischen Adelsgeschlechts, welches seit 1660 in Narwa ansässig war und 1927 erloschen ist. Die Familie wurde in die Livländische-, Kurländische- und in die Öselsche Ritterschaft aufgenommen.

Eine Verbindung zum westfälischen Adelsgeschlecht derer von Brüning ist nicht bekannt.

Geschichte

Wahrscheinlich stammten die Vorfahren der Bruiningks aus Westfalen, sie könnten Ende des 16. bis Anfang des 17. Jahrhunderts nach Lübeck gekommen sein. Urkundlich nachweisbar ist, dass 1660 der Heinrich Brüningk von Lübeck nach Narwa gezogen war und dort 1697 als Ratsherr verstarb. Eine verwandtschaftliche Verbindung zu Adolf Brüning (1634 – 1702) ist nicht ausgeschlossen. Aus seiner Nachkommenschaft wurde Axel Heinrich Bruiningk am 14. August 1737 in den kaiserlich-römischen Reichsadelsstand und 1777 Reichsfreiherrenstand erhoben. Da das Adelsdiplom erst 1777 ausgefertigt wurde, erlebte er diese Nobilitierung nicht mehr persönlich. Im Jahre 1747 erhielten sie das livländische Indigenat und existierten bis in das Jahr 1927.

Stammreihe

Heinrich Brüningk (* um 1643, † 1697), aus Lübeck, Kaufmann und Ratsherr in Narwa

  • Heinrich Brüningk (* 1675 in Narwa; 1736 in Riga), Herr auf Suddenbach, Pastor an der deutschen St. Johannis-Kirche zu Narwa, livländischer General-Superintendent
    • Axel Heinrich von Bruiningk (* 1705 in Narwa; † 1775 in Hellenorm), livländischer Landrat, Staatsrat, kaiserlich-römischer Reichsadelsstand 1737, Reichfreiherren-Diplom 1777, livländischen Indigenat 1742
      • Ludolf August Freiherr von Bruiningk (* 1739 in Riga; † 1802 in Dorpat), holsteinischer Kammerjunker, Regierungsrat
        • Karl Axel Christer von Bruiningk (* 1782 in Hellenorm; † 1848 in Dorpat), livländischer Landrat, kurländisches Indigenat 1840
    • Friedrich Justin von Bruiningk (* 1707 in Narwa; † 1774 in Wesselshof), Theologe

Besitzungen

Herrenhaus auf dem Rittergut Hellenorm

Das Gutshaus Hellenorm war ein Rittersitz. Es wurde erstmals im Jahr 1641 erwähnt, als es der Familie Wrangel gehörte. Nach dem Nordischen Krieg gehörte das Gut der Familie Dücker und der Familie Bruiningk. Im Jahr 1850 kaufte Johann Theodor von Middendorf das Gut, der letzte Besitzer war der Ornithologe Ernst von Middendorf[2].

Wappen

Die Familienzweige führten sowohl ein freiherrliches als auch zwei reichsadlige Wappen.[3] Das Freiherrliche Wappen der Bruiningks ist im Wappenschild ein in rot und auf von gold und schwarz in 3 Reihen geschachteter Schildfuß, im oberen Teil ein Pegasus mit grünen Kleeblatt im Maul. Auf dem Schild die Freiherrnkrone und 2 Helme. Aus dem rechten Helm steigt ein offener silberner Flug; aus dem linken Helm sitzt ein auf einer Krone platzierter hoher gold und schwarz geschachteter Hut der in der Stulpe mit 2 Straußenfedern besteckt ist. Helmdecke rot und silber, Schildhalter 2 widerstehende grüne Einhörner mit goldenem Horn.[3]
Als weitere Wappen existierten das Wappen „von Bruiningk a.d.H. Hellenorm“, Reichs A. 14. August 1737 und „von Bruiningk aus dem Hause Wessfelhof“, L. Reichs A. 23. August 1780.[3]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Kassadeputierte war in Livland ein für drei Jahre gewählte ritterschaftlicher Wahlbeamte und Gehilfe des Landmarschalls bei der Verwaltung der Ritterkasse. Mit ihm hatten die Kassadeputierten dafür zu sorgen, dass die Kasse nicht mit überflüssigen Ausgaben belastet wurde. Baltisches Rechtswörterbuch. Baltische Historische Kommission e. V., abgerufen am 9. März 2019.
  2. Eneli R.: Entdecke Orte in Estland, die eine Verbindung zu Deutschland haben. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 8. August 2018; abgerufen am 9. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/saksa-eesti.ee
  3. a b c Carl Arvid Klingspor: Baltisches Wappenbuch, Stockholm 1882, S. 71, Tfl. 19.

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Wappen der Familie des Barons Bruiningk.