Bruce McLaren

Bruce McLaren
Bruce McLaren 1966
Nation:Neuseeland Neuseeland
Automobil-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Deutschland 1958
Letzter Start:Großer Preis von Monaco 1970
Konstrukteure
1958–1965 Cooper • 1966–1970 McLaren
Statistik
WM-Bilanz:Vizeweltmeister (1960)
StartsSiegePolesSR
10043
WM-Punkte:196,5
Podestplätze:27
Führungsrunden:51 über 225 km
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Bruce Leslie McLaren (* 30. August 1937 in Auckland; † 2. Juni 1970 in Goodwood, Vereinigtes Königreich) war ein neuseeländischer Automobilrennfahrer und Begründer des noch heute existierenden Motorsport-Rennteams McLaren.

Karriere

Bruce McLaren war das zweite von drei Kindern. Sein Vater war Kfz-Handwerker mit eigener Werkstatt und fuhr wie auch seine drei Brüder Motorradrennen, sodass das Interesse des Jungen am Motorsport früh geweckt wurde. Aber auch sonst gab sich Bruce McLaren sportlich, bis er mit neuneinhalb Jahren an Morbus Perthes erkrankte, einer Kinderkrankheit, die Knochengewebe im Hüftkopf absterben lässt. Um eine dauerhafte Schädigung der Hüfte zu vermeiden, musste er zwei Jahre lang mit einem Gestell gehen, das ihn stützte und das linke Bein und die Hüfte entlastete. Die Maßnahme hatte Erfolg; zurück blieb nur ein leicht verkürztes Bein.[1]

Die Karriere von McLaren verlief in einem immensen Tempo. Unterstützt von seinem Vater, in dessen Werkstatt er an Fahrzeugen mitarbeitete, fuhr er mit 15 Jahren erste Rennen in Neuseeland. Hier wurde auch der Australier Jack Brabham auf ihn aufmerksam, der ihn 1958 ins Cooper-Werksteam holte. Den ersten Rekord holte sich McLaren bereits ein Jahr später, als er im Alter von 22 Jahren und 104 Tagen als bis dahin jüngster Fahrer seinen ersten Sieg in der Formel 1 erzielte. Dieser Rekord wurde erst 44 Jahre später von Fernando Alonso gebrochen, der mit 22 Jahren und 26 Tagen beim Großen Preis von Ungarn 2003 seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte. Derzeitiger Rekordhalter ist Max Verstappen, der sein erstes Rennen im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen gewann. In seiner zweiten WM-Saison wurde McLaren hinter seinem Teamkollegen Jack Brabham Vizeweltmeister.

Nach dieser Zeit konnte das Cooper-Team an seine Erfolge nicht mehr anknüpfen. McLaren fuhr zwar weiter für dieses Team, begann aber eigene Rennfahrzeuge zu konstruieren. Mit diesen Eigenkonstruktionen fuhr er für das von ihm gegründete Team in verschiedenen Rennserien. 1966 stieg er bei Cooper aus und gründete seinen eigenen Formel-1-Rennstall. In den Anfängen des McLaren-Teams fuhr er ohne Teamkollegen. Der McLaren M2B war die erste Konstruktion seines Teams und erreichte in seiner ersten Saison immerhin drei WM-Punkte. 1968 schaffte es Bruce McLaren, seinen Landsmann Denis Hulme, der bis dahin bei Brabham unter Vertrag stand, für sein eigenes Team zu verpflichten.

Bruce McLaren 1969 auf dem Nürburgring

Mit McLaren und Hulme als zweitem Fahrer lief es in den folgenden Jahren besser für das Team. Sie beendeten die Saison 1968 auf den Plätzen 3 (Hulme) und 5 (McLaren) in der Fahrerweltmeisterschaft und wurden in der Konstrukteurs-WM Zweiter hinter dem Lotus-Team. In der nachfolgenden Saison 1969 wurde Bruce McLaren Dritter in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Für 1970 galt der Neuseeländer als einer von mehreren WM-Favoriten, weil der amtierende Weltmeister 1969 (Jackie Stewart) mit dem neuen March als nicht so dominant eingeschätzt wurde. 1966 gewann er gemeinsam mit Chris Amon auf einem Ford GT40 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Bei einer Testfahrt in einem CanAm-McLaren in Goodwood verunglückte er am 2. Juni 1970 tödlich. Bei diesem Unfall wurde die Heckverkleidung des Fahrzeugs infolge des hohen Anpressdrucks weggerissen, der Wagen prallte bei 200 km/h gegen eine Mauer, Bruce McLaren wurde herausgeschleudert und starb.

Nach seinem Tod wurde das Team von seiner Frau Patty, die er 1961 geheiratet hatte (Tochter Amanda wurde am 20. November 1965 geboren), und Teammanager Teddy Mayer weitergeführt.

Statistik

Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft

Grand-Prix-Siege

Gesamtübersicht

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Rennrunden
PunkteWM-Pos.
1958Cooper Car CompanyCooper T45Climax 1.5 L42NC
1959Cooper Car CompanyCooper T51Climax 2.5 L4711116,56.
1960Cooper Car CompanyCooper T51Climax 2.5 L41134 (37)2.
Cooper T537321
1961Cooper Car CompanyCooper T55Climax 1.5 L481118.
1962Cooper Car CompanyCooper T60Climax 1.5 V89113127 (32)3.
1963Cooper Car CompanyCooper T66Climax 1.5 V81012176.
1964Cooper Car CompanyCooper T66Climax 1.5 V81137.
Cooper T7392
1965Cooper Car CompanyCooper T73Climax 1.5 V81109.
Cooper T7791
1966Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M2BFord 3.0 V83316.
Serenissima 3.0 V81
1967Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M4BBRM 2.0 V82314.
McLaren M5ABRM 3.0 V124
Anglo American RacersEagle T1GWeslake 3.0 V123
1968Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M7AFord Cosworth 3.0 V81112225.
1969Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M7AFord Cosworth 3.0 V81263.
McLaren M7C812
1970Bruce McLaren Motor RacingMcLaren M14AFord Cosworth 3.0 V831614.
Gesamt100411123196,5

Einzelergebnisse

Saison12345678910111213
1958
512
1959
553DNFDNFDNF1
1960
12DNF23423
1961
612DNF58634
1962
DNF1DNF435332
1963
32DNF12*DNFDNF311*DNF4
1964
DNF726DNFDNFDNF2DNF7
1965
553DNF10DNFDNF5DNFDNF
1966
DNFDNS6DNS5DNF
1967
4DNFDNFDNFDNF7DNFDNFDNF
1968
DNFDNF1DNF8713DNF262
1969
525DNF43345DNSDNS
1970
DNF2DNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1959Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper Car CompanyCooper T49 Monaco MK IVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim RussellAusfallUnfall
1961Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Briggs CunninghamMaserati Tipo 63Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Walt HansgenAusfallUnfall
1962Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Briggs CunninghamMaserati Tipo 151Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Walt HansgenAusfallKraftübertragung
1963Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin LagondaAston Martin DP215Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Innes IrelandAusfallKolbenschaden
1964Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Motor CompanyFord GT40Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phil HillAusfallGetriebeschaden
1965Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby American Inc.Ford GT40Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ken MilesAusfallMotorschaden
1966Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby American Inc.Ford GT40Neuseeland Chris AmonGesamtsieg
1967Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby American Inc.Ford GT40 MK IVVereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark DonohueRang 4

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1961Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Momo CorporationMaserati Tipo 63Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Walt HansgenAusfallDifferential
1962Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Briggs CunninghamCooper T57 MonacoVereinigte StaatenVereinigte Staaten Roger PenskeRang 5
1963Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Briggs CunninghamJaguar E-Type LightweightVereinigte StaatenVereinigte Staaten Walt HansgenRang 8
1965Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Al DowdFord GT40Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ken MilesRang 2 und Klassensieg
1967Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Motor CompanyFord GT40 MK.IVVereinigte StaatenVereinigte Staaten Mario AndrettiGesamtsieg

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen12345678910111213141516171819202122
1958John CoombsLotus 15Argentinien BUAVereinigte Staaten SEBItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigtes Konigreich RTT
DNF
1959Cooper
John Coombs
Cooper T49Vereinigte Staaten SEBItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMVereinigtes Konigreich RTT
DNFDNF
1961Momo Corporation
Essex Racing Team
Briggs Cunningham
Maserati Tipo 63
Aston Martin DBR1
Vereinigte Staaten SEBItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PES
DNFDNFDNF
1962Briggs Cunningham
Essex Racing Stables
Fiat-Abarth 1000 Bialbero
Cooper T57
Aston Martin DBR1
Maserati Tipo 151
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigte Staaten SEBItalien MAIItalien TARDeutschland BERDeutschland NÜRFrankreich LEMFrankreich TAVItalien CCAVereinigtes Konigreich RTTDeutschland NÜRVereinigte Staaten BRIVereinigte Staaten BRIFrankreich PAR
154DNF
1963Briggs Cunningham
Aston Martin
Jaguar E-Type
Aston Martin DP215
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigte Staaten SEBItalien TARBelgien SPAItalien MAIDeutschland NÜRItalien CONDeutschland ROSFrankreich LEMItalien MONDeutschland WISFrankreich TAVDeutschland FREItalien CCEVereinigtes Konigreich RTTSchweiz OVIDeutschland NÜRItalien MONItalien MONFrankreich TDFVereinigte Staaten BRI
8DNFDNF
1964Ford
Bruce McLaren
Ford GT40
Zerex Special
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien TARItalien MONBelgien SPAItalien CONDeutschland NÜRDeutschland ROSFrankreich LEMFrankreich REIDeutschland FREItalien CCEVereinigtes Konigreich RTTSchweiz SIMDeutschland NÜRItalien MONFrankreich TDFVereinigte Staaten BRIVereinigte Staaten BRIFrankreich PAR
DNFDNFDNFDNF
1965Al Dowd
Carroll Shelby International
Bruce McLaren
Ford GT40
McLaren Elva Mark I
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien BOLItalien MONItalien MONVereinigtes Konigreich RTTItalien TARBelgien SPADeutschland NÜRItalien MUGDeutschland ROSFrankreich LEMFrankreich REIItalien BOZDeutschland FREItalien CCESchweiz OVIDeutschland NÜRVereinigte Staaten BRIVereinigte Staaten BRI
23DNF8DNF
1966Carroll Shelby InternationalFord GT40Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MONItalien TARBelgien SPADeutschland NÜRFrankreich LEMItalien MUGItalien CCEDeutschland HOKSchweiz SIMDeutschland NÜROsterreich ZEL
51
1967Carroll Shelby International
Ford
Porsche
Ford GT40
Porsche 910
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMDeutschland HOKItalien MUGVereinigtes Konigreich BRHItalien CCEOsterreich ZELSchweiz OVIDeutschland NÜR
7143
1968Alan Mann RacingFord P68Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONItalien TARDeutschland NÜRBelgien SPAVereinigte Staaten WATOsterreich ZELFrankreich LEM
DNF

Literatur

  • Eoin Young: McLaren Memories. A Biography of Bruce McLaren. J. H. Haynes & Co Ltd, Sparkford 2005, ISBN 1-84425-119-5.

Weblinks

Commons: Bruce McLaren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Michael Behrndt, Jörg-Thomas Födisch: Rennfahrertod. Heel Verlag, Königswinter 2012, ISBN 978-3-86852-494-9, S. 79–81.

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US Flag with 48 stars. In use for 47 years from July 4, 1912, to July 3, 1959.
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Bruce McLaren im McLaren M7A in der Auffahrt zum Karussell des Nürburgrings beim Großen Preis von Deutschland 1969.