Broyhanhaus
Das Broyhanhaus ist ein 1576 errichtetes Wohn- und Geschäftshaus in der hannoverschen Altstadt. Das auf den Kellermauern eines Vorläuferbaus aus dem 14. Jahrhundert stehende Haus ist das zweitälteste erhaltene Fachwerkgebäude von Hannover. Das Haus ist nach dem Bierbrauer Cord Broyhan benannt, der es ab 1537 bewohnte.
Lage und Beschreibung
Das Broyhanhaus steht in der Kramerstraße 24 in der hannoverschen Altstadt. Es befindet sich einer Gebäudezeile von historischen Fachwerkbauten in unmittelbarer Nähe zur Marktkirche.
Das Gebäude ist ein typisches Wohn- und Geschäftshaus der frühen Zeit in Hannover. Es handelt sich um einen viergeschossigen Fachwerkbau, der auf der Rückseite auf halber Breite über einen dreigeschossigen Anbau verfügt. Die klassizistische Hausfassade von 1830 ist vorgeblendet und entspricht in Farbe und Form nicht dem ursprünglichen Aussehen. In der Fassade befinden sich Reste der ältesten Schaufensterfassade in Hannover.
Geschichte
Der erste Bau entstand um 1400. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam es zu einem Neubau. Der heutige Bau auf dem zweischiffigen Gewölbekeller der Vorbauten stammt von 1576. Damit ist es nach dem Haus in der Burgstraße 12 von 1566 das zweitälteste Wohnhaus.
Die Besitzer des Grundstücks sind seit 1428 überliefert.[1] Es waren in der Mehrzahl Kramer, die in dem Haus ihr Gewerbe ausübten. Ab 1537 bewohnte der Bierbrauer Cord Broyhan das Haus.
Das Haus wurde 1984 bauarchäologisch untersucht und danach bis 1987 restauriert. Heute wird das Gebäude auf den beiden unteren Geschossen sowie im Gewölbekeller als Gaststätte und in den oberen als Wohnhaus genutzt.
Literatur
- Wolfgang Frontzek, Günther Kokkelink: Zur Baugeschichte des „Broyhanhauses“, Kramerstraße 24 in Hannover. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 39 (1985), S. 135–168.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, Handbuch und Stadtführer, 4. Aufl., zu Klampen Verlag, Springe 2007; hier: S. 159.
- Helmut Knocke: Broyhanhaus. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 86.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Nach dem alten Stadt-Hauß-Buch de A. 1428. wird dies Haus angegeben Domus Hans Meygemolden. Christian Ulrich Grupen: Origines et antiquitates Hanoverenses. Göttingen 1740, S. 372.
Koordinaten: 52° 22′ 18,1″ N, 9° 44′ 2,7″ O