Brodtkorbit

Brodtkorbit
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1999-023[1]

IMA-Symbol

Bdk[2]

Chemische FormelCu2HgSe2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/B.06
II/B.06-055

2.BD.55
02.05.08.02
Kristallographische Daten
Kristallsystemmonoklin
Kristallklasse; Symbol2/m
RaumgruppeP21/n
Gitterparametera = 7,492 Å; b = 4,177 Å; c = 7,239 Å
β = 114,29° Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
FormeleinheitenZ = 2 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte2,5 bis 3
Dichte (g/cm3)7,77
Spaltbarkeitfehlt
Bruch; Tenazitätirregulär
Farbedunkelgrau
Strichfarbedunkelgrau
Transparenzopak
Glanzmetallisch

Brodtkorbit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2HgSe2 und bildet einzelne, bis zu 100 μm große Körner oder Aggregate von dunkelgrauer Farbe.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 2002 von Werner H. Paar, Dan Topa, Andrew C. Roberts, Alan J. Criddle, Gerhard Amann und Ricardo J. Sureda in Probenmaterial aus der Tumiñico Mine in der Sierra de Cacho in der argentinischen Provinz La Rioja gefunden. Sie benannten es nach der argentinischen Mineralogie-Professorin Milka Kronegold de Brodtkorb.

Klassifikation

Brodtkorbit wird in der Systematik nach Strunz zu den Sulfiden und Sulfosalzen, die ein Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von größer 1:1 besitzen, gezählt. In der 9. Auflage der Systematik wird zusätzlich nach den Kationen unterschieden, hier wird Brodtkorbit als Sulfid mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von größer 1:1 und enthaltenem Quecksilber oder Thallium klassifiziert. Es bildet dabei eine eigene Gruppe. In der 8. Auflage umfasst die Gruppe um Brodtkorbit neben diesem Mineral noch Eukairit, Henryit, Imiterit, Jalpait, Mckinstryit, Selenojalpait und Stromeyerit.

Nach der Systematik nach Dana bildet Brodtkorbit mit Imiterit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung AmBnXp und dem Verhältnis von (m+n) zu p von 3:2.[3]

Bildung und Fundorte

Brodtkorbit bildet sich selten unter hydrothermalen Bedingungen bei Temperaturen unter 112 °C in polymetallischen, selenreichen Lagerstätten in Calcitadern. Es ist vergesellschaftet mit Berzelianit, Tiemannit, Umangit, Clausthalit, Eukairit, Naumannit, Hämatit und Calcit.

Es ist bislang nur ein Fundort (Stand September 2010), die Typlokalität in Argentinien, bekannt.

Kristallstruktur

Brodtkorbit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2 mit den Gitterparametern a = 7,492 Å, b = 4,177 Å, c = 7,239 Å und β = 114,29 ° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur

  • Brodtkorbit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
  • Werner H. Paar, Dan Topa, Andrew C. Roberts, Alan J. Criddle, Gerhard Amann, Ricardo J. Sureda: The new mineral species Brodtkorbite, Cu2HgSe2, and the associated selenide assemblage from Tuminico, Sierra de Cacho, La Rioja, Argentina. In: The Canadian Mineralogist. 2002, 40, 1, S. 225–237, doi:10.2113/gscanmin.40.1.225.

Weblinks