Brněnec
Brněnec | ||||
---|---|---|---|---|
Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Pardubický kraj | |||
Bezirk: | Svitavy | |||
Fläche: | 629 ha | |||
Geographische Lage: | 49° 38′ N, 16° 31′ O | |||
Höhe: | 370 m n.m. | |||
Einwohner: | 1.254 (1. Jan. 2023)[1] | |||
Postleitzahl: | 569 04 | |||
Kfz-Kennzeichen: | E | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Březová nad Svitavou - Letovice | |||
Bahnanschluss: | Brno–Česká Třebová | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 4 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Blahoslav Kašpar (Stand: 2021) | |||
Adresse: | Moravská Chrastová 77 569 04 Brněnec | |||
Gemeindenummer: | 577863 | |||
Website: | obec.brnenec.cz |
Brněnec (deutsch: Brünnlitz) ist eine Gemeinde mit 1.384 Einwohnern im Okres Svitavy in Tschechien. Sie liegt am Fluss Svitava, der die historische Grenze zwischen Böhmen und Mähren bildete, 11 km nördlich der Stadt Letovice und ist das Zentrum der Mikroregion Brněnec.
Geschichte
Die Ersterwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1557 in der Teilungsurkunde der Herrschaft Swojanow. Im Jahre 1892 stieß man bei Bauarbeiten an der Straße nach Deutsch Bielau (Bělá nad Svitavou) in der Nähe des 1 km westlich des Ortes befindlichen Gasthaus „Neu Amerika“ (Nová Amerika) auf Reste prähistorische Tongefäße. Bei gezielten Grabungen legte man 1893 auf diesem Gräberfeld weitere Fundstücke frei. In den in einem benachbarten Berghang befindlichen, Quirgellöcher (tschechisch Jeskyně Čertovy) genannten, Klüften und Höhlen, waren zuvor bereits Reste frühzeitlicher Besiedelung entdeckt worden.
Brünnlitz erhielt mit dem Bau der Eisenbahn von Prag nach Brünn einen Bahnhof an dieser Hauptstrecke. Neben dem bedeutendsten Betrieb, der Daubek-Mühle siedelten sich dadurch zahlreiche Industriebetriebe an.
In Brünnlitz, einschließlich der damaligen Ortsteile Hinterwasser (Zářečí) und Unterwald (Podlesí) lebten im Jahre 1930 606 Einwohner, von denen 208 deutscher Nationalität waren. 1939 hatte Brünnlitz nur noch 490 Einwohner, Ursache dieses Rückgangs war die Aussiedlung bzw. der Wegzug von Tschechen nach der Eingliederung ins Deutsche Reich.
Das Gemeindegebiet erstreckte sich zu dieser Zeit ausschließlich auf das rechte, böhmische, Ufer der Zwitta (Svitava). Gegenüberliegend, auf mährischer Seite befand sich das selbständige Dorf Mährisch Chrostau (Moravská Chrastová), das mit seinen Ortsteilen Marienthal (Mariánské Údolí), Chrostau Ölhütten (Chrastová Lhota) und Pulpetzen (Půlpecen) im Jahre 1939 1.143 Einwohner besaß und somit mehr als doppelt so groß wie Brünnlitz war.
Der Ort Brünnlitz gehörte zum Bezirk und Gerichtsbezirk Politschka und wurde nach dem Münchner Abkommen Teil des deutschen Landkreises Zwittau.
Im Jahre 1944 verlegte Oskar Schindler seine Deutsche Emailwarenfabrik (DEF) einschließlich des zugehörigen Lagers mit 1.200 jüdischen Zwangsarbeitern von Krakau nach Brünnlitz in die dortige von ihm erworbene Munitionsfabrik. Sie entgingen so dem Abtransport in die Vernichtung und wurden am 10. Mai 1945 befreit. Heute gibt es in der Gemeinde Brněnec 800 Arbeitsplätze.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Brněnec besteht aus den Ortsteilen Brněnec (Brünnlitz), Chrastová Lhota (Chrostau Ölhütten), Moravská Chrastová (Mährisch Chrostau) und Podlesí (Unterwald) sowie den Ortslagen Drahošov, Mariánské Údolí (Marienthal) und Sibíř.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- František Bartoš (1905–1973), Komponist
- Konstantin Mach OSB (1915–1996), Komponist; Geburtsname: Friedrich Mach
- Helmut Fischer (1929–2023), evangelischer Theologe
Weblinks
- Webseite der Gemeinde (tschechisch)
- Deutsche Beschreibung des Ortes
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Tschechien
Oskar Schindler's factory at Brněnec (15 km south of Svitavy), Czech Republic as seen in summer 2004