Britische Unterhauswahl 2001

1997Unterhauswahl 20012005
(in %) [1]
 %
50
40
30
20
10
0
41,3
31,7
18,4
1,8
1,5
0,8
4,5
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1997
 %p
   2
   0
  -2
  -4
−2,5
+1,0
+1,4
−0,2
+1,2
± 0,0
−0,9
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a mit SDLP
Sitzverteilung im neuen Unterhaus
Insgesamt 659 Sitze
Zusammensetzung

Die britische Unterhauswahl 2001 vom 7. Juni 2001 wurde von den Medien auch als „stiller Erdrutsch“ bezeichnet. Nachdem die Labour Party bei der Wahl 1997 einen erdrutschartigen Sieg errungen hatte, konnte sie 2001 ihren Sieg wiederholen und ihren großen Vorsprung halten. Tony Blair war der erste Premierminister der Labour Party, der nach einer vollen Amtszeit wiedergewählt wurde. Die Mehrheit für Labour schrumpfte nur unwesentlich von 179 auf 167 Sitze.

Diese Wahl war von großer Stabilität geprägt. 620 der 641 Sitze in England, Wales und Schottland blieben bei derselben Partei wie 1997. Die Conservative Party konnte netto nur einen Sitzgewinn verbuchen und ihr katastrophales Ergebnis von 1997 nur marginal verbessern. Die Liberal Democrats gewannen sechs Sitze dazu und waren mit total 52 Sitzen so gut wie seit den 1920er Jahren nicht mehr, als sie letztmals in der Regierung waren. Die Wahl stieß bei der Bevölkerung auf geringes Interesse. Die Wahlbeteiligung betrug nur gerade 59 %, der tiefste Wert seit 1918. Labour hatte in den Meinungsumfragen einen derart komfortablen Vorsprung, dass einige Buchmacher die Gewinne für Wetten auf einen Labour-Wahlsieg bereits vor dem Wahltag auszahlten. In Nordirland war die Wahl weitaus spannender. Dabei gewannen diejenigen Parteien, die das Karfreitagsabkommen bekämpften. Die moderaten Parteien UUP und SDLP verloren Sitze an die extremen Parteien DUP und Sinn Féin. Die UK Unionist Party verlor ihren einzigen Sitz.

Vorgeschichte

Tony Blair und seine Labour Party wurden 1997 mit großer Mehrheit ins Amt gewählt. New Labour setzte zahlreiche Reformen durch, die unter anderem die Themen Bildung, Wirtschaft und Devolution betrafen. Die Arbeitslosigkeit und Kinderarmut fiel auf den niedrigsten Wert seit Jahrzehnten. Unter diesen Voraussetzungen war die Wiederwahl fast sicher, die Umfragen sagten konstant einen Labour-Sieg voraus.

Wichtige Parteiführer

Wahlergebnisse

Ergebnisse nach Wahlkreisen. Die Farben entsprechen der nebenstehenden Tabelle.
ParteiStimmenMandate
Anzahl%+/−Anzahl+/−
 Labour Party10.724.95340,7−2,5412−6
 Conservative Party8.357.61531,7+1,0166+1
 Liberal Democrats4.814.32118,3+1,552+6
 Scottish National Party464.3141,8−0,25−1
 UK Independence Party390.5631,5+1,2
 Ulster Unionist Party216.8390,86−4
 Plaid Cymru195.8930,7+ 0,24
 Democratic Unionist Party181.9990,7+0,45+3
 Sinn Féin175.9330,7+0,34+2
 Social Democratic and Labour Party169.8650,63
 Green Party of England and Wales166.4770,6+0,4
 Unabhängige97.0700,41
 Scottish Socialist Party72.5160,3
 Socialist Alliance57.5530,2
 Socialist Labour Party57.2880,2
 British National Party47.1290,2+0,1
 Alliance Party of Northern Ireland28.9990,1−0,1
 Independent Kidderminster Hospital and Health Concern28.4870,1+0,11+1
 Liberal Party13.6850,1
 UK Unionist Party13.5090,1+0,1−1
 Sonstige93.1960,2
 Gesamt26.368.204100,0659
Wahlberechtigte44.403.238
Wahlbeteiligung59,4 %
Quelle: UK Parliament[1]

Nach der Wahl

Mit kaum veränderter Mehrheit bildete Tony Blair seine zweite Regierung. Obwohl die Fortsetzung der Reformpolitik auch auf der Agenda stand, war die zweite Amtszeit geprägt durch die Terroranschläge am 11. September 2001 und den folgenden Krieg gegen den Terror. Vor allem durch den kontroversen Einsatz britischer Truppen im Irakkrieg sank die Beliebtheit Blairs in der Bevölkerung zusehends. Anders als bei dieser Wahl war die Wiederwahl 2005 keine ausgemachte Sache mehr, allerdings gelang diese trotz aller Schwierigkeiten aufgrund der Schwäche der Conservative Party doch.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b General Election results, 7 June 2001 UK Parliament, PDF-Dokument (englisch)

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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