Britanniasilber

Silbernes Serviertablett von 1732, mit Britannia-Punzierung

Britanniasilber ist eine 1697 im Vereinigten Königreich eingeführte Bezeichnung für eine Silberlegierung, im Stil der Norm für das bekanntere Sterlingsilber. Der Name geht zurück auf die Festlegung der Legierungsanteile: Ein Pfund Britanniasilber setzte sich zusammen aus elf britischen Unzen Feinsilber und zehn Silberpennys, auf welchen zur damaligen Zeit die Britannia abgebildet war. Das entspricht einem Feingehalt von 95,83 % Silber. Der Rest ist wie beim Sterlingsilber für gewöhnlich Kupfer. Zum Vergleich – Sterlingsilber, auch bekannt als "Silber 925": 92,5 % Silber, 7,5 % Kupfer.

Britanniasilber wurde im Rahmen der großen Prägereform unter König Wilhelm III 1696 eingeführt um das Sterlingsilber abzulösen, welches bis dahin die gültige Norm für Gegenstände aus Silberblech darstellte. Wie die Punze des schreitenden aufgerichteten Löwen als Markenzeichen für Sterlingsilber, wurde Britanniasilber mit der Figur der Britannia gepunzt.

Da das reinere Britanniasilber wesentlich weicher als das kupferhaltigere Sterlingsilber ist, wurde am 1. Juni 1720 erneut das Sterlingsilber zur verbindlichen Norm erklärt. Daneben blieb Britanniasilber bis zum 1. Januar 1999 eine erlaubte Punzierung im Vereinigten Königreich und Irland.

Mit der Einführung der internationalen Bezeichnung "958" wurde gegenüber dem Britanniasilber auf 0,03 % Feingehalt und mit der Punzierung 958 auch auf die Figur der Britannia weitgehend verzichtet. Die 1997 eingeführte Silber-Anlagemünze Britannia der Royal Mint wurde noch bis einschließlich 2012 in Britanniasilber geprägt.

Britanniasilber sollte nicht mit Britanniametall verwechselt werden, einer Zinnlegierung ohne Silbergehalt.

Einzelnachweise

  • John Forbes: Hallmark: A History of the London Assay Office. Unicorn Press Ltd, London 1999, ISBN 978-0-906290-26-2.

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Waiter 1732 LA.jpg
(c) Rodolph aus der englischsprachigen Wikipedia, CC BY-SA 3.0
Detail of a silver waiter, small square salver, of 1732 by Paul de Lamerie, with Britannia gauge mark, London, and maker's mark shown. On the other side it has contemporary crests and arms of Fane impaling Stanhope, for Charles, 1st Viscount Fane and Mary, daughter of Hon. Alexander Stanhope, FRS. Date of waiter (1732) coincides with their 25th wedding anniversary so possibly a silver wedding present, if such things existed in 1732. Maker's mark, Paul de Lamerie.