Bristol F.2

Bristol F.2
Australische F.2B in Palästina, Februar 1918
Australische F.2B in Palästina, Februar 1918
TypJagdflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

HerstellerBristol Aeroplane Company
Erstflug9. September 1916
Produktionszeit

1916 – ?

Stückzahl5329
Bristol F.2B D-8096 (Shuttleworth Collection)
Bristol F.2B (2019)

Die Bristol F.2 Fighter war ein zweisitziges Doppeldecker-Jagdflugzeug und kam im Ersten Weltkrieg ab 1916 zum Einsatz.

Das Flugzeug wurde umgangssprachlich auch Bristol Fighter, Brisfit oder auch Biff genannt. Obwohl als Zweisitzer konzipiert, war die agile F2.B in der Lage, mit den einsitzigen Bristol Scout mitzuhalten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde die solide Konstruktion zu einem großen Erfolg. Sie blieb bis in die 1930er-Jahre im Militärdienst und wurde auch als Zivilversion erfolgreich eingesetzt.

Geschichte

Gebaut wurde sie von der Bristol Aeroplane Company. Die erste Version war die Bristol Type 12 F.2A, deren Erstflug am 9. September 1916 erfolgte. Der zweite Prototyp flog am 25. Oktober 1916. Die Konstruktion stammte von Frank Barnwells Type 9 R.2A ab. Dies war ein zweistieliger Doppeldecker mit einheitlicher Spannweite, der mit einem 120 PS (89 kW) starken Beardmore-Motor ausgerüstet war. Angetrieben wurde die F2.A von einem 190 PS (142 kW) starken Rolls-Royce-Falcon-I-Reihenmotor. Die Serienmaschinen bekamen eine überarbeitete Motorverkleidung. Außerdem wurde das Profil der Tragflächen geändert. Der Pilotensitz war nicht mehr mit einer Armierung geschützt. Die Maschine war mit einem vorwärts feuernden 0,303-Zoll-(7,7-mm-)Vickers-Maschinengewehr, dessen Einbau einen Tunnel im Treibstofftank im oberen Rumpf erforderlich machte, sowie mit einem drehbaren Lewis-Maschinengewehr auf dem Beobachterplatz bewaffnet. Es wurden 52 Maschinen des Typs F.2A gebaut.

Verbesserungen führten schließlich zur endgültigen Bristol Type 22 F.2B, die am 25. September 1916 erstmals flog. Die ersten 150 Maschinen besaßen Falcon-I- oder II-Motoren, der Rest erhielt 275 PS (205 kW) starke Falcon-III-Motoren. Die Maschine erreichte mit dem Falcon-III-Motor 198 km/h. Hispano-Suiza- und Sunbeam-Arab-Motoren konnten dagegen nicht überzeugen. Die F.2B war 16 km/h schneller als die F.2A und stieg 3 Minuten schneller auf 3000 m. Der Beobachterplatz erhielt ein zweites Lewis-MG.

Die ersten F.2A sollten den Feind im Formationsflug angreifen und ins Kreuzfeuer nehmen. Die Taktik erwies sich als Fehlschlag. Als die F.2A im April 1917 an der Schlacht von Arras teilnahmen, kam es zum Desaster. Vier der sechs gestarteten Maschinen wurden von fünf Albatros D.III des Jasta 11 unter der Führung von Manfred von Richthofen abgeschossen. Der Pilot William Leefe Robinson wurde gefangen genommen. Eine fünfte Maschine wurde schwer beschädigt.

Die Taktik wurde überarbeitet; nunmehr flogen die Maschinen wie die Einsitzer allein. Das vorwärtsfeuernde Vickers-MG, die hohe Geschwindigkeit und die Manövrierfähigkeit steigerten die Erfolge und die Verluste sanken.

Im September und Oktober 1917 wurden 1600 Maschinen des Typs F.2B bestellt; sie blieben bis zum Ende des Krieges im Einsatz. Die Royal Air Force hatte 1583 Maschinen im Einsatz. Insgesamt wurden wahrscheinlich 5329 Maschinen gebaut, die meisten davon bei Bristol. Die anderen Maschinen entstanden bei Standard Motors, Armstrong Whitworth und Cunard Steamship Company. Zusätzlich flogen weitere Luftwaffen des Britischen Empires die F.2B, hauptsächlich im Nahen Osten, in Indien und in der Republik China. Dort dienten sie öfters auch als leichter Bomber.

Die F.2B dienten des Weiteren in der RNZAF und RAAF sowie in Polen, Belgien, Kanada, Irland, Griechenland, Mexiko, Norwegen, Peru, Spanien und Schweden. Im Jahre 1932 wurden die letzten Maschinen bei der RAF in Indien ausgemustert. In Neuseeland erfolgte dies erst 1935.

Einige F.2B wurden zu Zivilflugzeugen umgebaut und Bristol Tourer genannt. Sie erhielten einen Siddeley-Puma-Motor und geschlossene Cockpits und erreichten 206 km/h.

Die Bristol M.R.1 war ein Ganzmetallflugzeug auf Basis der F.2A und flog erstmals am 23. Oktober 1917; sie ging jedoch nie in Serie.

Militärische Nutzung

Afghanistan Emirat 1919 Afghanistan
3 Exemplare
Argentinien Argentinien
Australien Australien
Belgien Belgien
Bolivien Bolivien
Erste Hellenische Republik Griechenland
Honduras Honduras
Irland Irland
Kanada 1921 Kanada
Mexiko Mexiko
Neuseeland Neuseeland
Norwegen Norwegen
  • Hærens flyvåpen
Peru Peru
Polen Polen
Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Sowjetrussland
Spanien 1875 Spanien
Schweden Schweden
Jugoslawien Konigreich 1918 Jugoslawien
1 Exemplar
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Technische Daten

KenngrößeDaten Bristol F.2B Fighter
BesatzungPilot und Beobachter
Länge7,87 m
Spannweite11,96 m
Höhe2,97 m
Flügelfläche37,62 m²
Leermasse975 kg
Startmasse1474 kg
Höchstgeschwindigkeit198 km/h in 1525 m Höhe
Dienstgipfelhöhe5485 m
Reichweitek. A.
Triebwerk1 × 12-Zylinder-V-Motor Rolls-Royce Falcon, 275 PS (202 kW)
Bewaffnung1 × 7,7-mm-Vickers-MG, 2 × 7,7-mm-Lewis-MG; 108 kg Bomben

Erhaltene Exemplare

Drei F2.B

Heute existieren noch drei flugfähige von Bristol gebaute F.2B:

  • Das älteste Flugzeug des Trios ist die D-7889 der Historic Aircraft Collection, die 1917/1918 gebaut wurde. Der Jungfernflug der restaurierten D-7889 erfolgte am 6. Juni 2006.
  • Die D-8084 der Fighter Collection, die seit dem 30. Juni 1998 flugfähig ist.
  • Die D-8096, die von der Shuttleworth Collection das erste Mal im Februar 1952 geflogen wurde und lange Zeit die einzige flugfähige F.2B war.

Siehe auch

Literatur

  • Scale Aircraft Drawings, S. 22–26, Air Age, ISBN 0-911295-02-X.
  • Aero, Heft 40, S. 1118 und 1119

Weblinks

Commons: Bristol F.2 Fighter – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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von 1851
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Farben Rot, Gelb, Grün

Flagge hat 3 horizontale Streifen

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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
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c/n C794 Rebuilt by The Vintage Aviator Ltd (TVAL) in New Zealand using one of four original fuselage frames found at Weston-on-the-Green, UK, during 1965. She was completed in 2014 and registered as ZK-VTV. Shipped to France and flew again there during 2015, now registered as F-AYBF. She is powered by a Hispano-Suiza engine instead of the more usual Rolls-Royce Falcon, which gives her a slightly different nose profile. She carries the markings of No39 (Home Defence) Sqn, Royal Flying Corps and is seen taxiing in after her display at the 2019 Fête Aérienne Le Temps Des helices (Aerial Festival – The Time of the Propellers). Aérodrome de Cerny-La-Ferté-Alais, Cerny, France

9th June 2019
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Pan-Slavic flag. Emerged from 1848 Prague pan-Slavic conference, or interpretations of the resolutions of the conference. Drawn by Fibonacci.
Bristol F2B 3x.jpg
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the three Bristol F2.B flying
Ross Smith Bristol Fighter.jpg
A Bristol F.2B Fighter of No. 1 Squadron, Australian Flying Corps, in Palestine, February 1918. The pilot (left) is Capt. Ross Smith who in 1919 was part of the crew that set the record for flying from England to Australia. The photo is a colour Paget Plate.
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Flagge von Griechenland zu Land (1822-1970 und 1974-1978)