Brillenschötchen
Brillenschötchen | ||||||||||||
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(c) I, Selso, CC-BY-SA-3.0 Glatt-Brillenschötchen (Biscutella laevigata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Biscutella | ||||||||||||
L. |
Die Brillenschötchen (Biscutella) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Die 46 bis 53 Arten sind in Süd- und Mitteleuropa und im Mittelmeerraum verbreitet.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Biscutella-Arten wachsen ausdauernde oder einjährige krautige Pflanzen[1] oder selten Halbsträucher. Die oberirdischen Pflanzenteile sind mit einfachen Trichomen behaart.[1] Die wechselständig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind sitzend, geöhrt, lanzettlich, ungeteilt oder fiederteilig mit glatten bis gezähnten Rand.[1] Nebenblätter fehlen.
Blüten, Früchte und Samen
Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Von den vier aufrechten bis aufsteigenden Kelchblättern sind selten die seitlichen zwei sackförmig bis gespornt. Die vier gelben Blütenkronblätter sind und meist in Platte und elliptischen Nagel gegliedert.[1] Es sind die zwei Kreise mit insgesamt sechs Staubblättern vorhanden. Die Staubbeutel sind eiförmig bis länglich. Der Fruchtknoten enthält nur zwei Samenanlagen.[1]
Die meist kurz gestielten, flachen Schötchen weisen einsamige Fruchtfächer (Loculi) auf, die jeweils zu zweit angeordnet sind und so erscheinen die Früchte brillenartig.[2] Die Fruchtklappen sind kahl oder behaart. Der Griffel ist oft länger als die Frucht und endet in einer einfachen Narbe.[1] Die zwei geflügelten Fruchtfächer umhüllen den Samen auch wenn sie bei Reife abfallen.[1] Die Samen sind ungeflügelt.
Chromosomensätze
Die Chromosomengrundzahlen betragen x = 6, 8, 9, 18 oder 27.[1]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Biscutella wurde durch Carl von Linné aufgestellt.[1] Ein Synonym für BiscutellaL. ist JondrabaMedik. Die Gattung Biscutella gehört zur Tribus Biscutelleae innerhalb der Familie Brassicaceae.
Die Biscutella-Arten sind in Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa bis Vorderasien verbreitet.[1] Die Gattung Biscutella hat ihren Schwerpunkt im Mittelmeerraum.
Es gibt 46[1] bis 53 Biscutella-Arten, hier eine Auswahl[3]:
- Biscutella ambiguaDC.: Sie kommt nur im südlichen Frankreich und im nördlichen Italien vor.[4]
- Biscutella arvernensisJordan: Dieser Endemit kommt nur in der Auvergne in Frankreich vor.[4]
- Biscutella atlantica(Maire) Greuter & Burdet: Die Heimat ist Marokko.[5]
- Biscutella auriculataL.: Die zwei Unterarten sind von den Kanaren bis Marokko, Algerien sowie Tunesien und Portugal, Spanien sowie Frankreich verbreitet.[3]
- Biscutella baeticaBoiss. & Reut.: Sie kommt in Spanien, Marokko und Algerien vor.[5]
- Biscutella brevicalcarata(Batt.) Batt.: Sie kommt in Marokko und Algerien vor.[5]
- Biscutella brevicaulisJord.: Sie kommt in Italien und Frankreich vor.[5]
- Biscutella brevifolia(Rouy & Foucaud) Guinea: Sie kommt in Spanien und Frankreich vor.[5]
- Wegwartenblättriges Brillenschötchen (Biscutella cichoriifoliaLoisel.): Sie kommt in Spanien, Frankreich, Italien, in der Schweiz, Kroatien, Albanien sowie Bosnien und Herzegowina vor.[3]
- Biscutella controversaBoreau: Sie kommt in Spanien und Frankreich vor.[5]
- Biscutella coronopifoliaL.: Sie kommt in Spanien, Frankreich und Italien vor.[5]
- Einjähriges Brillenschötchen[6] (Biscutella didymaL.): Die zwei Unterarten kommen in Südeuropa, Nordafrika und Westasien vor.[3]
- Biscutella divionensisJord.: Sie kommt nur in Frankreich vor.[5]
- Biscutella frutescensCoss.: Sie kommt in Spanien, Marokko und Algerien vor.[3]
- Biscutella glacialis (Boiss. & Reut.) Jord.: Die Heimat ist das südliche Spanien.[3]
- Biscutella intermediaGouan: Sie kommt in Spanien und Frankreich vor.[3]
- Glatt-Brillenschötchen (Biscutella laevigataL.): Es kommt in mehreren Unterarten in Süd-, Mittel- und Osteuropa vor.[3]
- Biscutella lusitanicaJord.: Sie kommt in Portugal und Spanien vor.[3]
- Biscutella megacarpaeaBoiss. & Reut.: Die Heimat ist das südliche Spanien.[3]
- Biscutella scaposaMach.-Laur.: Sie kommt in Spanien und Frankreich vor.[3]
- Immergrünes Brillenschötchen[6] (Biscutella sempervirensL.): Die Heimat sind Spanien und die Balearen.[3]
- Biscutella valentina (L.) Heywood: Sie kommt in Portugal, Spanien und im südwestlichen Frankreich vor.[3]
- Biscutella variegataBoiss. & Reut.: Sie kommt in Portugal und Spanien vor.[3]
- Biscutella vicentina(Samp.) Rothm. ex Guinea: Sie kommt nur im südwestlichen Portugal vor.[3]
Literatur
- E. Guinea, Vernon Hilton Heywood: Biscutella L., S. 393–398. In: Thomas Gaskell Tutin, N. A. Burges, A. O. Chater, J. R. Edmondson, V. H. Heywood, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. 2., überarbeitete Auflage. Volume 1: Psilotaceae to Platanaceae, Cambridge University Press, Cambridge/New York/Melbourne 1993, ISBN 0-521-41007-X.
- Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 11. Cruciferae (Ricotia to Raphanus). Akateeminen Kirjakauppa & Tiedekirja, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1996, ISBN 951-9108-11-4. Biscutella L. S. 182–201
- O. Appel, Ihsan A. Al-Shehbaz: Cruciferae. In: Klaus Kubitzki, Clemens Bayer (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Flowering Plants - Dicotyledons: Malvales, Capparales and Non-betalain Caryophyllales. Band 5. Springer Science & Business Media, 2003, ISBN 978-3-662-07255-4, S. 109 (Biscutella L. auf S. 109 in der Google-Buchsuche). (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k O. Appel, Ihsan A. Al-Shehbaz: Cruciferae. In: Klaus Kubitzki, Clemens Bayer (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Flowering Plants - Dicotyledons: Malvales, Capparales and Non-betalain Caryophyllales. Band 5. Springer Science & Business Media, 2003, ISBN 978-3-662-07255-4, S. 109 (Biscutella L. auf S. 109 in der Google-Buchsuche).
- ↑ Datenblatt bei Flora Vascular, abgerufen am 31. Mai 2015
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Biscutella im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ a b Jaakko Jalas, Juha Suominen, Raino Lampinen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 11. Cruciferae (Ricotia to Raphanus). Akateeminen Kirjakauppa & Tiedekirja, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1996, ISBN 951-9108-11-4. Biscutella L. S. 182–201.
- ↑ a b c d e f g h Karol Marhold, 2011: Brassicaceae.: Biscutella - Datenblatt bei Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ a b Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 146.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Biscutella valentina in the UC Botanical Garden, Berkeley, California, USA. Identified by sign.
(c) I, Selso, CC-BY-SA-3.0
Biscutella laevigata (pl. pleszczotka górska), habitat: Tatra Mountains, Kobylarzowy Żleb)
Autor/Urheber: Eitan Ferman, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Biscutella didyma
Autor/Urheber: Alberto Salguero, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Parque Regional del Sureste de Madrid
Biscutella laevigata