Brienne (Saône-et-Loire)
Brienne | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Cuiseaux | |
Gemeindeverband | Terres de Bresse | |
Koordinaten | 46° 33′ N, 5° 1′ O | |
Höhe | 172–199 m | |
Fläche | 5,65 km² | |
Einwohner | 473 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 84 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71290 | |
INSEE-Code | 71061 |
Brienne ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 473 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), sie werden Brenauds, resp. Brenaudes genannt[1].
Geografie
Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, im Südwesten des Arrondissement Louhans. Die Gemeinde ist auf drei Seiten von Wasserläufen umgeben. Die nördliche und westliche Gemeindegrenze bildet die Seille[2], die südliche die Sane[3], die in der Südwestecke in die Seille mündet. Im Norden verläuft die Departementsstraße D971[4] (Cuisery–Jouvençon) in West-Ost-Richtung, im Ort zweigt die Departementsstraße D975[5] (Cuisery–Brienne–Romenay) nach Süden ab und durchquert die Gemeinde bis zur Grenze von La Genête. Die Gemeinde weist keine Wälder oder Gehölze auf. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Bas-de-Brienne, l’Écluse, le Genessy, le Guidon, Lebeau, les Lioches, la Madeleine, le Molet, en Mouillevent, le Murot, la Platière, la Rente-Ragon, les Taillets, les Teppes, le Teppe-du-Loup, le Theu, en Vaillère, les Vignes.[6]
Klima
Das Klima in Brienne ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,0 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,1 °C, der kälteste der Januar mit 3,3 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1111 mm, dabei ist der November mit 118 mm der niederschlagsreichste, während März als trockenster Monat 77 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2754 Sonnenstunden gezählt.
Brienne | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Brienne
Quelle: climate-data.org Daten 1991 – 2021 |
Toponymie
Die erste Erwähnung geht zurück auf das Jahr 1059, in dem Briana erwähnt wurde. Da Brienne an einer Römerstraße liegt, wird angenommen, der Ortsname gehe zurück auf das gallische Wort briva für Brücke, was zusammen mit dem lateinischen Suffix -ana für eine Gebietsbezeichnung zu briv-ana und briana geführt hat. Der Name bedeutet somit bei der Brücke (über die Seille).[7]
Geschichte
Die Römerstraße zwischen Tournus und Louhans führte in Brienne vorbei. Die Mönche von Tournus gründeten 1059 ein benediktinisches Priorat in Le Château (südlich des Ortes, heute Rue de Vallière, 100 Meter von der D975 entfernt), das 1365 wieder aufgegeben wurde.
Die Ursprünge der Kirche von Brienne gehen auf das 12. Jahrhundert zurück, die heutige Kirche wurde jedoch erst 1443 der Heiligen Maria Magdalena geweiht. 1884 wurde die Kirche restauriert und vergrößert. Mit der Revolution wurde Brienne für den Gottesdienst Cuisery zugeteilt, das Pfarrhaus wurde konfisziert und verkauft. Erst 1856 wurde wieder ein eigener Pfarrer eingesetzt. Die Kirche besaß ursprünglich einen Glockenturm, der hätte renoviert werden müssen. Da Ende des 19. Jahrhunderts nicht genügend Geld für die Renovation gesammelt werden konnte, wurde er abgerissen. 1994 wurde eine Totalsanierung vorgenommen, da das Gebäude unter den Vibrationen von der Hauptstraße stark gelitten hatte und einzustürzen drohte.[8]
Nach der Schlacht bei Waterloo erlebte Brienne schwere Zeiten, die Bevölkerung musste 9000 Österreicher verpflegen, die ihr Lager in Brienne errichtet hatten. Zwischen 1905 und 1940 prosperierte die Gemeinde, zahlreiche Handwerker und Kaufleute hatten sich niedergelassen, Brienne verfügte seit 1906 über einen Bahnhof der Linie Tournus–Louhans, der der Wirtschaft förderlich war. Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine Schleuse in der Seille gebaut, die 2006 abgebrochen wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke über die Seille durch deutsche Truppen zerstört und während mehrerer Jahre konnte der Fluss nur mit einer Fähre überquert werden. 1838 bestanden eine Mühle, eine Ziegelei und eine Station der Pferdepost, zudem wurde Wein angebaut. 1856 wurde das heutige Pfarrhaus gebaut, 1868 die Knabenschule (heute Gemeindesaal) und 1886 die Mädchenschule (heutiges Schulgebäude). 1988 bestanden 11 Landwirtschaftsbetriebe.
Heraldik
Die Gemeinde benutzt ein Wappen, das an dasjenige von Raoul I. de Brienne angelehnt ist. Der Unterschied liegt einzig darin, dass die Gemeinde nur das Vorderteil des steigenden Löwen abbildet, während Raoul de Brienne den ganzen Löwen darstellt. Im Übrigen hat die Familie de Brienne mit der Gemeinde Brienne im Département Saône-et-Loire eigentlich nichts zu tun, außer der Bezeichnung Brienne[9]. Die Familie der de Brienne stammte aus Brienne-le-Château in der Champagne-Ardenne.
Die vier Felder des Wappens übernehmen denn auch die Wappen der Franche-Comté in Feld 1 und 4 sowie der Champagne in den Feldern 2 und 3. Dass dann auch noch das Wappen des Königreich Jerusalem im Herzschild auftaucht geht eindeutig auf Raoul I. de Brienne zurück. Das Wappen ist deshalb mit Vorsicht anzuwenden.
Bevölkerung
Brienne: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 491 | |||
1800 | 504 | |||
1806 | 500 | |||
1821 | 517 | |||
1831 | 550 | |||
1836 | 556 | |||
1841 | 580 | |||
1846 | 584 | |||
1851 | 602 | |||
1856 | 623 | |||
1861 | 609 | |||
1866 | 618 | |||
1872 | 552 | |||
1876 | 563 | |||
1881 | 549 | |||
1886 | 542 | |||
1891 | 534 | |||
1896 | 516 | |||
1901 | 506 | |||
1906 | 503 | |||
1911 | 486 | |||
1921 | 421 | |||
1926 | 415 | |||
1931 | 408 | |||
1936 | 394 | |||
1946 | 345 | |||
1954 | 307 | |||
1962 | 278 | |||
1968 | 268 | |||
1975 | 286 | |||
1982 | 275 | |||
1990 | 314 | |||
1999 | 311 | |||
2006 | 365 | |||
2009 | 438 | |||
2014 | 476 | |||
2020 | 466 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[10] ab 2009 INSEE[11] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1856 mit 623, tiefste Einwohnerzahl 1968 mit 268 (43,0 % vom Maximum) |
Bevölkerungsstruktur | Anzahl Einwohner | männlich | weiblich | davon Ausländer | Anteil % |
---|---|---|---|---|---|
473 | 241 | 237 | 8 | 1,7 |
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen, wobei 50 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Gleichzeitig beträgt der Anteil der Jugendlichen bis 15 Jahre 18 %. Demgegenüber beträgt der Anteil der über 60-Jährigen 27 %. Diese Struktur dürfte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass seit 1999 dank einer regen Bautätigkeit die Wohneinheiten um 45 % zugenommen haben. Dadurch dürfte ein starker Zuzug von jungen Familien mit Kindern erfolgt sein.
Wohnstruktur | Anzahl Wohneinheiten | davon Häuser | Wohnungen | sonstige |
---|---|---|---|---|
242 | 239 | 3 | ||
davon Hauptwohnsitz | 200 | |||
Zweit- oder Ferienwohnsitz | 13 | |||
vakant | 29 |
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:
Branche | Anzahl Betriebe |
---|---|
Industrie und verarbeitendes Gewerbe | 2 |
Baugewerbe | 1 |
Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie | 11 |
Information und Kommunikation | |
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | 3 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | |
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen | 5 |
Öffentliche Verwaltung, Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen | 2 |
Sonstige Dienstleistungen | 3 |
Land- und Forstwirtschaftsbetriebe[14] | 2 |
In der Gemeinde befindet sich lediglich eine Schreinerei/Zimmerei, ein Restaurant und ein Pétanqueplatz. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Cuisery oder Tournus[15].
Geschützte Produkte in der Gemeinde
Als AOC-Produkte sind in Brienne Crème et beurre de Bresse[16][17] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[18] und Dinde de Bresse.[19]
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde besteht eine École primaire[20] (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[21] untersteht und von 42 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[22].
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Brienne. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
- Brienne. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
- Brienne. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
- Brienne. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 12. November 2023 (französisch).
Einzelnachweise
- ↑ Brienne. auf habitants.fr. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- ↑ La Seille, Länge 100,0 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 45′ 52,2″ N, 5° 41′ 30,8″ O in Ladoye-sur-Seille auf ca. 390 m, Mündung bei 46° 31′ 10,6″ N, 4° 56′ 20,8″ O in La Truchère auf ca. 169 m, La Seille auf sandre.eaufrance.fr
- ↑ La Sane oder Sane-Vive, Länge 46,8 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 23′ 55″ N, 5° 9′ 4,7″ O in Lescheroux auf ca. 217 m, Mündung bei 46° 32′ 24,7″ N, 5° 0′ 52,2″ O in Brienne auf 172 m, La Sane-Vive auf sandre.eaufrance.fr
- ↑ Departementsstraße D971. auf WikiSara. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- ↑ Departementsstraße D975. auf WikiSara. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
- ↑ Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 29. April 2024 (französisch).
- ↑ Ernest Nègre: Toponymie générale de la France. Band 1, vorkeltische, keltische und römische Ortsnamen. Librairie Droz, 1990, S. 141, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch). ISBN 978-2-600-02883-7
- ↑ Kurzbeschrieb der Kirche Sainte-Madeleine. von Brienne. Paroisse Saint Jean-Baptiste en Bresse, abgerufen am 9. Dezember 2023 (französisch).
- ↑ L’Armorial des villes es des villages de France. Brienne. Abgerufen am 12. Februar 2016 (französisch, Originalblasonierung: Écartelé: aux 1er et 4e d'azur semé de billettes d'or, au lion issant du même brochant sur le tout, aux 2e et 3e d'azur à la bande d'argent, côtoyée de deux cotices potencées contre potencées d'or; sur le tout, d'argent à la croix potencée alésée cantonnée de quatre croisettes le tout d'or).
- ↑ Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 24. März 2024 (französisch).
- ↑ Dossier complet, Commune de Brienne (71061). Insee.fr, abgerufen am 24. März 2024 (französisch).
- ↑ Dossier complet, Commune de Brienne (71061). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 14. Juni 2024 (französisch).
- ↑ Dossier complet, Commune de Brienne (71061). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 14. Juni 2024 (französisch).
- ↑ Nombre d’exploitations agricoles 2020. In: www.observatoire-des-territoires.gouv.fr. Abgerufen am 14. Juni 2024 (französisch).
- ↑ BRANGES - Le cadre de vie des Territoires. In: eterritoires.fr. Abgerufen am 14. Juni 2024 (französisch).
- ↑ Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- ↑ Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- ↑ Poulet de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- ↑ Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- ↑ Annuaire de l'éducation. In: education.gouv.fr. Ministère de l'éducation nationale et de la Jeunesse, abgerufen am 12. Juli 2024 (französisch).
- ↑ Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- ↑ Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
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blason de la commune de Brienne (Saône-et-Loire) : Ecartelé au 1) et au 4) d’azur semé de billettes d’or au lion issant du même brochant sur le tout, au 2) et au 3) d’azur à la bande d’argent, accostée de deux cotices potencées et contre potencées d’or, sur le tout d’argent à la croix potencée alésée cantonnée de quatre croisettes, le tout soudé d’or.