Brewster Hopkinson Shaw

Brewster Shaw
Brewster Shaw
LandUSA
OrganisationNASA
ausgewählt16. Januar 1978
(8. NASA-Gruppe)
Einsätze3 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
28. November 1983
Landung des
letzten Raumflugs
13. August 1989
Zeit im Weltraum22d 5h 51min
ausgeschiedenOktober 1989
Raumflüge

Brewster Hopkinson Shaw (* 16. Mai 1945 in Cass City, Michigan, USA) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut.

Ausbildung

Shaw machte seinen Schulabschluss auf der Cass City High School in Michigan 1963. Daraufhin studierte er Maschinenbau an der University of Wisconsin–Madison und schloss 1968 mit einem Bachelor ab und 1969 erwarb er einen Master ebendort mit brillanten Noten.

US Air Force

Er trat 1969 in die US Air Force ein, nachdem er die Offiziersschule erfolgreich beendet hatte. Er flog daraufhin diverse Kampfeinsätze im Vietnamkrieg.

Später wurde er schnell zum Testpiloten ausgebildet und flog hauptsächlich dabei die Jagdflugzeuge F-100 und F-4.

Er absolvierte insgesamt über 5.000 Flugstunden in über 30 Strahlflugzeugen, 644 davon im Kampfeinsatz über Vietnam.

NASA

1978 wurde er in die 8. Astronautengruppe der NASA gewählt und ein Jahr lang als Pilot ausgebildet.

STS-9

Besatzung von STS-9

Seinen ersten und längsten Weltraumeinsatz hatte Shaw als Pilot der Mission STS-9 vom 28. November bis 8. Dezember 1983 mit dem Space Shuttle Columbia, bei der zum ersten Mal das Weltraumlabor Spacelab mitgeführt wurde. Unter dem Kommando von Astronautenlegende John Young, der als erster Mensch bei dieser Mission zum sechsten Mal in den Weltraum flog, war es der erste Raumflug mit sechs Raumfahrern. Gleichzeitig war dies die erste NASA-Mission, bei der ein Nichtamerikaner, der Deutsche Ulf Merbold Mitglied der Besatzung war und auch seinen ersten Raumflug damit unternahm.

Der Flug war aus wissenschaftlicher Sicht ein voller Erfolg, denn durch die Mitführung des Spacelab konnten mehr Experimente erfolgreich durchgeführt werden als bei allen Apollo- und Skylab-Missionen zusammengenommen.

STS-61-B

Bei dieser Mission wurde das zweite Mal die Atlantis für einen Flug ins All benutzt. Shaw war Kommandant dieser Mission, die es zur Hauptaufgabe hatte, drei Kommunikationssatelliten ins All zu befördern. Ferner wurden bei zwei Außenbordaktivitäten Konstruktionselemente im freien Raum zusammengebaut, um hierbei Erfahrungen für den Bau von Weltraumstationen zu sammeln.

An Bord befand sich zu seinem Jungfernflug der Astronaut Jerry Ross, der später als erster Mensch sieben Mal ins All geflogen ist.

STS 61-N

Im Dezember 1985 wurde Shaw als Kommandant für die Mission STS-61-N des US-Verteidigungsministeriums eingeteilt. Als weitere Crewmitglieder waren Pilot Mike McCulley, die Missionsspezialisten James Adamson, David Leestma und Mark Brown sowie die Nutzlastspezialisten Frank Casserino (MSE) und Lawrence Skantze (DoD) vorgesehen. Dieser Flug sollte im September 1986 starten, wurde jedoch nach der Challenger-Katastrophe am 28. Januar 1986 abgesagt.

STS-28

Diese Mission im August 1989 war die fünfte Mission nach der Challenger-Katastrophe im Januar 1986. Da die Mission militärischen Charakter hatte, ist bis heute nicht bekannt, welche Aktivitäten dabei ausgeführt wurden. Es wird vermutet, dass geheime Satelliten ausgesetzt wurden. Es war Shaws dritter und letzter Flug, hierbei war er wieder als Kommandant eingeteilt worden.

Nach den Raumflügen

Shaw war zwischen den letzten Flügen auch Mitglied der Roger’s Presidential Commission, die das Unglück der Challenger untersuchen sollte.

Nach seinem letzten Flug wurde er stellvertretender Direktor für Space Shuttle-Missionen im Kennedy Space Center. Daraufhin wurde er zum stellvertretenden Programm-Manager des Space-Shuttle-Programms ernannt und blieb vorerst in Florida.

Seinen letzten Arbeitsplatz bei der NASA hatte er bis 1996 im Kennedy Space Center als Direktor für Space Shuttle-Missionen, in dieser Funktion unterstanden ihm alle Elemente des Shuttles inklusive des Tanks, der Booster und der Triebwerke.

1996 wechselte er nach 27 Jahren bei der Air Force und der NASA zu Rockwell, jedoch wurde Rockwell am Ende des gleichen Jahres von seinem Konkurrenten Boeing gekauft und somit wurde Shaw einer der Direktoren der Raumfahrtabteilung des Konzerns. Hierbei war er vor allem verantwortlich für die einzelnen Bauteile der ISS, an denen Boeing schon lange arbeitete.

Mitte 2003 wechselte er zur United Space Alliance und war dort verantwortlich für das Space Shuttle-Programm und diverse andere Regularien.

2006 ging er wieder zu Boeing zurück und wurde Chef der Raumfahrtabteilung.

Am 26. August 2011 verabschiedete er sich in den Ruhestand. Zuletzt war er Vizepräsident und Generalmanager der Space Exploration Division bei Boeing.

Zusammenfassung

Nr.MissionFunktionFlugdatumFlugdauer
1STS-9Pilot28. November – 8. Dezember 198310d 07h 47m
2STS-61-BKommandant27. November – 3. Dezember 19856d 21h 04m
3STS-28Kommandant8. August – 13. August 19895d 01h 00m

Privat

Shaw ist einer der Mitgründer der Astronautenband Max Q. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Brewster H. Shaw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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STS-28 mission patch
  • The STS-28 insignia was designed by the astronaut crew, who said it portrays the pride the American people have in their manned spaceflight program. It depicts America (the eagle) guiding the space program (the Space Shuttle) safely home from an orbital mission. The view looks south on Baja California and the west coast of the United States as the space travelers re-enter the atmosphere. The hypersonic contrails created by the eagle and Shuttle represent the American flag. The crew called the simple boldness of the design symbolic of America's unfaltering commitment to leadership in the exploration and development of space.
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Official Portrait of the STS-9 crewmembers. Seated from left to right are Owen Garriott, mission specialist; Brewster Shaw, pilot; John Young, commander; and Robert Parker, mission Specialist. Standing from left to right are the payload specialists, Byron Lichtenberg and Ulf Merbold.
  • These six men represent the first crewmembers to man the Columbia when it gets reactivated later this year. The four NASA astronauts are joined by a European and MIT scientist payload specialist and the Spacelab module and experiment array for STS-9. On the front row are Astronauts Owen K. Garriott, mission specialist; Brewster H. Shaw, Jr., pilot; John W. Young, commander; and Robert A. R. Parker, mission specialist. Byron K. Lichtenberg of the Massachusetts of Technology, left and Ulf Merbold of the Republic of West Germany and the European Space Agency stand in front of an orbital scene featuring the Columbia. Columbia was used for the first five Space Transportation System missions in 1981 and 1982.
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STS-61-B mission patch
This is the insignia designed by the STS-61B crewmembers to represent their November 1985 mission aboard the Space Shuttle Atlantis, depicted here in earth orbit, making only its second space flight. The design is surrounded by the surnames of the seven crewmembers.
Sts-9-patch.png

This is the official insignia for STS-9, the major payload of which is Spacelab 1, depicted in the cargo bay of the Columbia. The nine stars and the path of the orbiter tell the flight's numerical designation in the Space Transportation System's mission sequence. Astronaut John N. Young is crew commander, Brewster N. Shaw, Jr., pilot. NASA Astronauts Owen K. Garriott and Robert A. Parker are mission specialists. Byron K. Lichtenberg of the Massachusetts Institute of Technology and Ulf Merbold of the Republic of West Germany are the Spacelab 1 payload specialists. Launch has been set for late 1983.

Merbold is a physicist representing the European Space Agency (ESA).
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Astronaut Brewster H. Shaw.