Brewitz

Brewitz
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 48′ 47″ N, 11° 10′ 2″ O
Höhe: 25 m ü. NHN
Fläche:5,17 km²[1]
Einwohner:112 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte:22 Einwohner/km²
Eingemeindung:20. Juli 1950
Eingemeindet nach:Dambeck
Postleitzahl:29410
Vorwahl:039035

Lage von Brewitz in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Brewitz

Brewitz gehört zur Ortschaft Dambeck und ist ein Ortsteil der Stadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie

Brewitz, ein gebogenes Straßendorf mit Kirche,[1] liegt rund vier Kilometer südlich der Kernstadt Salzwedel in der Altmark. Der Brewitzer Graben fließt östlich des Dorfes nach Norden in die Jeetze. Rund 1½ Kilometer südlich liegt der Ortsteil Dambeck.[3]

Geschichte

Im Jahre 1240 wird ein Hartmot de Breviz als Zeuge in einer Urkunde genannt.[4] Erst im Jahre 1309 wird Fredericus de Brewiz in Salzwede erwähnt.[5] Die ersten in Urkunden erwähnten Pfarrer des Dorfes sind Johannes im Jahre 1337, Christian von Mahlsdorf 1360 und Heinrich Milges 1393.[6]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Brewitz, Brevische und Brewische aufgeführt. Es gehörte dem Kloster Dambeck.[7] Weitere Nennungen sind 1393 Brewytze und 1687 Brewitz.[1]

Westlich des Ortes lag das Kindergenesungsheim (Kinderkurheim) „Jenny Marx“ Brewitz, an das der Straßenname „Am Kinderheim“ noch erinnert.

Herkunft des Ortsnamens

Das -witz im Namen weist auf eine Person hin, in dessen Besitz der Ort war.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Brewitz aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Dambeck eingemeindet.[8]

Zum 1. Januar 2003 wurde die Gemeinde Dambeck nach Salzwedel eingemeindet, so kam Brewitz als Ortsteil zu Salzwedel. Gleichzeitig entstand die Ortschaft Dambeck, der Brewitz ebenfalls zugeordnet wurde.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
1734114
1774101
1789083
1798114
1801114
1818084
JahrEinwohner
1840148
1864155
1871143
1885173
1892[0]177[9]
1895162
JahrEinwohner
1900[0]159[9]
1905163
1910[0]170[9]
1925177
1939138
1946300
JahrEinwohner
2005[00]109[10]
2010[00]093[10]
2014[00]107[11]
2015[00]105[11]
2021[0]112[2]

Quelle bis 2006, wenn nicht angegeben:[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Brewitz gehörte als Mater combinata zur Pfarrei St. Georg in Salzwedel-Perver. Im Jahre 1903 gehörten zu dieser Kirchengemeinde die Orte Sienau und Ziethnitz mit der Warthe sowie Kricheldorf mit seiner Kirche.[12] Die Evangelischen aus Brewitz werden heute betreut vom Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg[13] im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Brewitz stammen aus dem Jahre 1730. In den Unterlagen zu Perver finden sich Angaben ab 1640.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Brewitz ist ein spätgotischer Feldsteinbau mit querrechteckigem Westturm aus dem 14. Jahrhundert.[15] Die Kirche hatte noch 1541 eine eigene Pfarrei und war 1721 Mater combinata. 1801 war sie Mutterkirche, die 1811 mit der Heiliggeist-Kirche in Salzwedel vereinigt wurde.[1] Hermes und Weigelt berichten 1842, die Kirche sei seit 1600 Nebenkirche der Kirche in St. Georg in Salzwedel-Perver gewesen.[16]
  • Der Ortsfriedhof liegt am westlichen Ortsausgang.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 327–330, doi:10.35998/9783830522355.
  2. a b Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 13. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 148, Nr. 668 (Online).
  5. Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren. (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, 17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-54808-0, S. 380.
  6. Wilhelm Zahn: Die altmärkischen Dorfkirchen und ihre Geistlichen im Mittelalter. (Anmerkungen zu 212 Kirchen von Abbendorf bis Ziethnitz). In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 34. Jahresbericht, 1907, S. 41, 24. Brewitz (Online [PDF]).
  7. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 382, 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
  8. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 152 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  10. a b Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 60 (Online [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  11. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (Online).
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 99 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Salzwedel-St. Georg. Abgerufen am 13. April 2019.
  14. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 14 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 70.
  16. J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 327, 22. Brewitz ([Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA327~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D Online]).

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