Burg Brennhausen
Burg Brennhausen | ||
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Luftaufnahme der Burg Brennhausen von Südwesten, vorn der älteste Wohnturm | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Sulzdorf an der Lederhecke-Brennhausen | |
Entstehungszeit | um das 13. Jahrhundert | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | erhalten | |
Geographische Lage | 50° 15′ N, 10° 31′ O | |
Höhenlage | 333 m ü. NN | |
Die Burg Brennhausen liegt etwa vier Kilometer westlich von Sulzdorf an der Lederhecke im Landkreis Rhön-Grabfeld in Unterfranken. Das gut erhaltene Wasserschloss wird noch bewohnt und ist nur von außen zu besichtigen.
Geschichte
Zur älteren Geschichte des Burgschlosses an der Grenze zwischen den Haßbergen und dem Grabfeld gibt es nur wenige gesicherte Überlieferungen. Einige Teile der Burg scheinen noch auf das 13. Jahrhundert zurückzugehen. Die verwinkelte Anlage besteht aus dem ursprünglichen Wohnturm auf annähernd quadratischem Grundriss, an den sich anfangs ein viereckig ummauerter Hof anschloss, in dem vermutlich kleinere Wirtschaftsgebäude aus Holz oder Fachwerk standen. Die Hofmauer wurde in einer späteren Ausbauphase zur Außenwand der Erweiterungstrakte: zwei weitere, wohnturmartige Flügel auf rechteckigem Grundriss, einer quer an den alten Wohnturm angebaut, der andere in einigem Abstand parallel dazu, und beide verbunden durch einen Zwischentrakt, der aus zwei Teilen unterschiedlicher Höhe besteht, mit einem bzw. zwei Fachwerkobergeschossen. Die drei neueren Trakte bilden einen Innenhof, in dem der heutige Eingang liegt. Die Dächer stammen von 1526–31.
Erst 1421 erscheint als Besitzer ein Truchsess von Brunnhausen in einer Urkunde der Grafen von Henneberg. Weitere Belege stammen von 1439 und 1522. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts belehnte das Hochstift Würzburg den Königshofener Festungskommandanten Franz Günter mit der Herrschaft. Günter wurde gleichzeitig in den Adelstand erhoben und nannte sich fortan Günter von Brennhausen.
Das personengebundene Lehen fiel 1681 an das Hochstift zurück und wurde im selben Jahr als Ausgleich für das eingezogene Burgwallbach an den Freiherrn Hans Kaspar von Bibra verliehen. Dessen Enkel Friedrich Gotthelf gründete die Linie der Freiherren von Bibra-Brennhausen, die das Schloss noch besitzt. Eine Inschrift kündet von einer Renovierung im Jahre 1861. Die Brennhausener Linie der Bibras ist im frühen 20. Jahrhundert in die USA ausgewandert, lässt aber das Gut noch bewirtschaften und bewohnt gelegentlich das Schloss. Besitzer der Burg ist seit 2002 die Stiftung Brennhausen. Das in den letzten Jahrzehnten umfassend sanierte Schloss ist wieder vollständig vom Wasser umgeben.
Wappen
- Wappen des Truchseß von Brennhausen, 1462
- Wappen des Hans Günther von Brennhausen und zweiter Frau, Felicitas Agnes Leschin von Mülheim, um 1663
- Wappen Bibra, um 1681
- Wappen Bibra, Kopie von Peter Vischer der Elder Wappen in Wasserschloss Irmelshausen
Beschreibung
Das Burgschloss liegt einsam auf einer rechteckigen, gemauerten Terrasse im Talgrund. Die ehemaligen Wassergräben bzw. der Schlossweiher wurden inzwischen wiederhergestellt. Der Inventarband von 1915 verzeichnet dort nur sumpfige Wiesen. Der Zugang erfolgt von Westen über eine Steinbrücke. Auf dieser Seite und im Norden wird der Schlossbezirk von einigen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden abgeschlossen.
Die Burg besteht aus zwei gotischen Wohntürmen, die mit einem winkelförmigen Zwischenbau verbunden sind. Besonders markant ist der rechteckige, viergeschossige Nordturm, den wie die anderen Bauteile ein hohes, ziegelgedecktes Satteldach abschließt. Die anderen Bauteile sind niedriger, auch der quadratische Südturm. Die Anlage besteht größtenteils aus unverputztem, unregelmäßigem Sandsteinmauerwerk mit verzahnten Eckquadern, teilweise mit Fachwerkaufsätzen. An den Außenseiten sind einige Aborterker erhalten. Der kleine Burghof war ursprünglich durch eine Quermauer geschlossen, deren Reste noch am Südflügel ansetzen.
Im Inneren sind einige Räume im Erdgeschoss durch einfache Kreuzgewölbe überspannt. Die Zimmer in den Obergeschossen besitzen teilweise Flachdecken mit barockem Rahmenstuck.
Bildergalerie
- Ansicht der Anlage von Osten 2019
- Seitenansicht der Burg Brennhausen von Westen (2004)
- Ansicht der Burganlage von Nordosten über den Burgteich (Sommer 2004)
- Ansicht der Anlage von Osten über den Burgteich (2005)
- Ansicht der Anlage von Nordosten über den Burgteich (Juli 2009)
- Luftbild der Gesamtanlage mit Burgteichen und Nebengebäuden von Südwesten (2006)
- Foto eines Gemäldes der Burg Brennhausen (bearbeitet), Ansicht von Westen
Literatur
- Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Band 3: Regierungsbezirk Unterfranken & Aschaffenburg. = Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. Heft 13: Hans Karlinger: Bezirksamt Königshofen. Mit einer historischen Einleitung von Hans Ring. Oldenbourg, München 1915 (Unveränderter Nachdruck: ebenda 1983, ISBN 3-486-50467-3).
- Reinhold Albert: Chronik der Gemeinde Sulzdorf an der Lederhecke. 2 Bände, Herausgegeben von der Gemeinde Sulzdorf a. d. L. Frankenschwelle, Hildburghausen 1994, S. 515–534.
- Anton Rahrbach, Jörg Schöffl, Otto Schramm: Schlösser und Burgen in Unterfranken – Eine vollständige Darstellung aller Schlösser, Herrensitze, Burgen und Ruinen in den unterfränkischen kreisfreien Städten und Landkreisen. Hofmann Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-87191-309-X, S. 186–187.
- Ursula Pfistermeister: Wehrhaftes Franken – Band 3: Burgen, Kirchenburgen, Stadtmauern um Bamberg, Bayreuth und Coburg. Verlag Hans Carl, Nürnberg 2002, ISBN 3-418-00387-7, S. 32–33.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Grundkarte TUBS, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte Bayern, Deutschland. Geographische Begrenzung der Karte:
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Burg Brennhausen (Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterfranken, Bayern), Ansicht von Osten
Photo of Bibra Coat of Arm at Brennhausen - Stone notes the estate coming into the Bibra Family in 1681
Rheinhold and Die Kunstdenkmäler Des Königreichs Bayern, Unter-Franken, XIII. Bez.-Amt Königshofen states that the description states:
"Eingetauscht gegen Burgwallbach 1681, Restauriert 1861"
(“Exchanged for the castle Burgwallbach in 1681, renovated in 1861.”)
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Wasserschloss Rossrieth in Mellrichstadt-Rossrieth, Landkreis Rhön-Grabfeld, Bayern
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Burg Brennhausen (Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterfranken, Bayern), Ansicht von Osten
Autor/Urheber: CSvBibra (Carl S. von Bibra), Lizenz: Copyrighted free use
Photo from ballon matched with my own diagram of likely order of construction
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Burg Brennhausen (Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterfranken, Bayern) / Brennhausen Castle, Franconia, Germany. Ansicht von Westen / View from west. Eigene Aufnahme, Sommer 2004 / Own photo, Summer 2004
Burg Brennhausen (Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterfranken, Bayern), Ansicht von Nordwesten
Burg Brennhausen, Wappen der Truchseße von Wetzhausen, 1462.
view of Brennhausen with reflection
Autor/Urheber: CSvBibra, Lizenz: CC BY-SA 4.0
photo of Bibra coat of arms in courtyard of Brennhausen, it is a bronze copy of original (see VischerBibra.jpg at commons]] at Irmelshausen by Peter Vischer the Elder. Copy cast at Gasser-Olds in Vernon, CA c2005, installed 2015
Burg Brennhausen aus der Luft
Wappen des Hans Günther von Brennhausen und Frau, Felicitas Agnes Leschin von Mülheim, um 1663.
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Dark Avenger~commonswiki als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Burg Brennhausen (Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterfranken, Bayern)/ Brennhausen Castle, Franconia, Germany. Gesamtansicht von Nordosten / Total view from north-east. Eigene Aufnahme, Sommer 2004 / Own photo, Summer 2004