Brennabor Typ P

Brennabor
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Typen P / PW
Produktionszeitraum:1919–1927
Klasse:Mittelklasse
Karosserieversionen:Tourenwagen, Limousine
Motoren:Ottomotoren:
2,1 Liter
(17,6–19,9 kW)
Länge:4400–4600 mm
Breite:1650 mm
Höhe:2000 mm
Radstand:3165 mm
Leergewicht:1400–1550 kg

Der Brennabor Typ P ist der erste Pkw, den die Brennabor-Werke 1919, nach dem Ersten Weltkrieg, in Deutschland herausbrachten.

Das Fahrzeug hatte einen 4-Zylinder-SV-Reihenmotor mit 2,1 Litern Hubraum vorne eingebaut. Er entwickelte 17,5 kW (24 PS) bei 2400/min. Über eine mit Asbest belegte Konuskupplung und ein 4-Gang-Getriebe mit Schalthebel rechts an der Wagenaußenseite trieb er die Hinterräder an. Die Wagen mit U-Profil-Pressstahl-Kastenrahmen hatten Starrachsen mit halbelliptischen Längsblattfedern und waren als offene Sechssitzer (Modell P6) oder offene Sport-Viersitzer (Modell P11) verfügbar. Ihre mechanische Fußbremse verzögerte die Kardanwelle; die Handbremse wirkte auf die Hinterräder.

1925 erschien das Nachfolgemodell Brennabor Typ PW. Sein Motor war bei gleichem Hubraum etwas leistungsstärker (32 PS bei 2600/min.). Der Schalthebel war von der rechten Wagenseite in die Wagenmitte gewandert, wobei der Fahrer immer noch rechts saß. Außerdem war die Karosserie bei gleichem Radstand etwas länger. Neben den oben genannten Modellen gab es jetzt auch eine 4-türige Limousine (Modell P15).

Technische Daten

TypP (8/24 PS)PW (8/32 PS)
Bauzeitraum1919–19251925–1927
AufbautenT4, T6T4, T6, L4
Motor4 Zyl. Reihe 4 Takt4 Zyl. Reihe 4 Takt
Ventilestehend (SV)stehend (SV)
Bohrung × Hub80 mm × 104 mm80 mm × 104 mm
Hubraum2091 cm³2091 cm³
Leistung (PS)2427
Leistung (kW)17,619,9
bei Drehzahl (1/min.)24002600
Drehmoment (Nm)
bei Drehzahl (1/min.)
Verdichtung4,5 : 1
Verbrauch12 l / 100 km12 l / 100 km
Getriebe4 Gang mit Schalthebel rechts außen4 Gang mit Mittelschaltung
Höchstgeschwindigkeit65 km/h75 km/h
Leergewichtca. 1400 kg1450–1550 kg
Zul. Gesamtgewichtca. 2150 kg2200–2300 kg
Elektrik12 Volt12 Volt
Länge4400 mm4600 mm
Breite1650 mm1650 mm
Höhe2000 mm2000 mm
Radstand3165 mm3165 mm
Spur vorne / hinten1350 mm / 1350 mm1350 mm / 1350 mm
Wendekreis
Reifen820 × 120 HD820 × 120 HD oder 30" x 5,77" ND

Stückzahlen

Stückzsahlen von Brennabor-Automobilen sind heute schwer zu ermitteln: Die Originalunterlagen des Werkes sind irgendwann den Weg alles Irdischen gegangen, und die Fahrgestellnummern wurden offenbar nicht kontinuierlich, sondern mit großen Lücken vergeben.

Die Produktion des Brennabor P begann im 2. Halbjahr 1919[1] mit zunächst drei bis vier Stück pro Tag[2] und lief bis Februar 1927, im März 1927 begann stattdessen die Produktion des Brennabor Typ AL. Im Jahr 1926 wurde der 10.000. Brennabor P bzw. PW gebaut, unklar, in welchem Monat. Mithin errechnet sich für die sieben Produktionsjahre etwa Mitte 1919 bis etwa Mitte 1926 eine Durchschnittsproduktion von 1430 Stück pro Jahr. Dies entspricht in etwa der Angabe, dass 1923 monatlich 100 Stück allein für den deutschen Markt gebaut wurden[3] Zwischen dem 10.000. Brennabor P (irgendwann 1926) und der Produktionseinstellung im Februar 1927 dürften weitere etwa 300, maximal 500 Stück gebaut worden sein (also nicht mehr 100/Monat, sondern weniger): Zum einen war die Automobilproduktion damals sehr stark saisongeprägt: Die meisten Autos wurden im Frühjahr (April und Mai) gebaut und verkauft, dann brach die Produktion sehr schnell ein und erreichte ihren Tiefpunkt im Spätherbst und Winter (November bis Februar). Hinzu kam im konkreten Fall, dass 1926/7 der Typ mittlerweile 7 Jahre alt war und daher in vielen Punkten nicht mehr dem Zeitgeschmack entsprach und man ein moderneres Nachfolgemodell erwartete. Die Gesamtproduktion der Typen Brennabor P und PW kann daher mit rund 10.300 bis maximal 10.500 Stück geschätzt werden.

Quellen

  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945, Motorbuch Verlag Stuttgart, 10. Auflage (1996), ISBN 3-87943-519-7 (zit. als "Oswald")
  • Paul Gränz / Peter Kirchberg: Ahnen unserer Autos, Berlin (Ost) 1975
  • Bertold Pawel / Frank Brekow / Bernd Krause: Von Brennabor bis ZF Brandenburg, Berlin 1996, ISBN 3-89488-107-0
  • Renate Reichstein, Fred Frank Stapf, Roger Daniel: Brennabor – vom Korbmacher zum Autokönig, o.O.2005, ISBN 3-931954-12-9.

Einzelnachweise

  1. Pawel/Brekow/Krause S. 38
  2. Reichstein/Stapf/Daniel S4
  3. Oswald S. 68